Kaiserslautern Sport-Magazin: Gewichtheben: Susan Friend holt Silber

Das war mehr, als man in den kühnsten Träumen erwarten konnte. Die 38-jährige US-Amerikanerin Susan Friend, für den AC Kindsbach am Start, errang am vergangenen Wochenende bei den deutschen Meisterschaften der Gewichtheber in Chemnitz nach einem wahren „Heber-Krimi“ die Silbermedaille in der 58-Kilogramm-Klasse. „Große Freude und Gänsehaut pur, nachdem der Erfolg feststand, lief mir ein kalter Schauer über den Rücken“, so Ernst Schäfer, ihr ergriffener Betreuer und Vorsitzender des AC Kindsbach. Er führt weiter aus: „Eine riesige Sache für den Verein, in den Einzelwettbewerben einer der größten Erfolge der letzten 15 Jahre.“ Happy, die Reaktion von Susan Friend: „Ich bin sehr glücklich und richtete meinen Dank an Ernst Schäfer, der mich super betreute.“ Doch bis es soweit kam, mussten noch eine Hürde im Vorfeld genommen werden. Da sie beim Wiegen am Vortag 200 Gramm Übergewicht hatte, durfte Friend vor dem Wettkampfwiegen nichts mehr essen und trinken. So „kochte“ sie auf 57,1 kg ab, ihrem Start in der -58-Kilogramm-Klasse stand nichts mehr im Wege. Dieses Prozedere gelang der Favoritin Jaqueline Schroll nicht. Mit einer Vorleistung von 145 kg angereist, verhinderte ein Übergewicht ihren Start. Beeindruckt von der Kulisse der großen, altehrwürdigen Gewichtheber-Halle, legte Friend schnell alle Nervosität und Hemmungen ab und machte ihren Kampf. Nach den drei Versuchen im Reißen entwickelte sich ein Dreikampf zwischen der Grünstadterin Sophia Attilo (67 kg), Susan Friend (60) und der Neuaubingerin Veronica Berger, die ebenfalls 60 kg stemmte. Zwar legte Friend im dritten Versuch 61 kg auf, doch konnte sie die schrägliegende Last nicht balancieren und somit nicht halten. Ein gültiger Versuch hätte etwas mehr Ruhe und Sicherheit gegenüber ihrer Gegnerin gebracht. Nach einer kleinen Pause ging das neunköpfige Starterfeld in die zweite Disziplin, zum Stoßen, über. Hier wurde schnell allen klar, dass Sophia Attilo nicht zu packen war, da sie über 76 kg mit der Zweikampfleistung von 143 kg den Titel eroberte. Doch knisternde Spannung prägte den Kampf um die weiteren Medaillen. Nachdem Friend und Berger nach drei gültigen Versuchen mit jeweils 71 kg wieder gleichzogen und im Zweikampf mit 131 kg identisch hoben, musste das Körpergewicht für die Farben der Medaillen herangezogen werden. Da Friend 400 Gramm weniger wog, wurde sie mit Silber dekoriert. „Das war eine super Leistung. Eigentlich haben wir mit dem vierten Platz gerechnet, dass sie Zweite wurde, ist sensationell“, so der begeisterte Marco Walz, der mit Uwe Heieck das Trainer-Gespann der Silbermedaillengewinnerin bildet. (ibt) Sie können es nicht nur national. Die beiden Kaiserslauterer Tischfußballspieler Ryan Merrifield und Constantin Rubel haben beim Internationalen Master Series im saarländischen Ottweiler den dritten Rang belegt. Die Konkurrenz war stark. Bundesligisten, die internationale Créme de la créme und der amtierende Weltmeister ließen den Ball rollen. Die Vorrunde überstand das pfälzische Doppel vom 1. Tischfußballclub Kaiserslautern ohne Probleme, auch die Achtelfinalbegegnung gegen Michael Schmeer und Thomas Frank stellte keine Herausforderung dar. Doch spätestens nach dem Viertelfinalsieg gegen Matthias Wilke und Philipp Strauch gab es für Merrifield und Rubel ein dickes Brett zu bohren: Kein Geringerer als Weltmeister Yannick Correia aus Frankreich mit seinem Nationalmannschaftskollegen Steve Dias standen ihnen an den Stangen gegenüber. Nach hartem Kampf mussten sich die beiden international noch unerfahrenen Deutschen geschlagen geben. Nicht weniger spannend wurde die Partie um Platz drei. „Da haben wir gegen Covos gewonnen“, erzählt Merrifield. Der Franzose Olivier Covos belegt in der aktuellen Einzel-Weltrangliste immerhin den fünften Platz – ein ordentlicher Brocken also. „Es ist schön zu sehen, dass wir mittlerweile auch international gegen Topspieler gut aussehen. Sofia wird zeigen, ob die Tendenz weiter nach oben zeigt.“ In der bulgarischen Hauptstadt steht nämlich gleich das nächste internationale Topturnier an, bei dem Constantin Rubel und Ryan Merrifield erneut die deutschen Farben gut präsentieren möchten. (snk)

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