Kaiserslautern Sonnenschein und Bestleistungen

„Sehr zufrieden“ zeigten sich nicht nur der Veranstalter, sondern auch die Teilnehmer des Internationalen Abendlaufes des TV Frankenstein. Die Sieger der Läufer stellten neue Bestzeiten auf.

28 Grad zeigte das Thermometer, als um Punkt 19 Uhr der Startschuss zum 28. Internationalen Abendlauf vor dem Bürgerhaus der Gemeinde Frankenstein fiel. Das bunte Feld der Läufer setzte sich schnell in Bewegung, danach folgten die entspannten Walker. „Wir wollen Spaß haben und die Strecke bezwingen. Meine Mama und mein zwölfjähriger Freund Emanuel Scholl laufen auch mit“, erklärte der elfjährige Hendrik Heß. Die Walkinggruppe des TV Weidenthal musste, wie die anderen Teilnehmer am Nordic-Walking, eine 9,5 Kilometer lange Strecke bewältigen, bei der es auf der einen Seite den Berg hoch und auf der anderen Seite wieder herunter ging. Ganz so entspannt ging es bei den Läufern nicht zu. Zwar laufe er auch aus Spaß, so Michael Beberich vom 1. FC Kaiserslautern, aber eine kleine Aufregung sei schon da. Bei den warmen Temperaturen würden aber 1,5 Kilometer Warmlaufen und ein bisschen Dehnen reichen. Schließlich sei die 15,6 Kilometer lange Strecke durch den Pfälzerwald sehr anspruchsvoll. Auch die 22-jährige Greta Pfeiffer aus Steinwenden fand es etwas zu warm. Sie läuft seit drei Jahren und nimmt seit Dezember 2013 an Wettkämpfen teil. „Vor allem der Laufladen- Cup macht Spaß und motiviert“, sagte sie. Für diesen Laufladen-Cup sammelte der Sieger Andre Bour vom TuS 06 Heltersberg, der auch schon im Vorjahr den Abendlauf für sich entscheiden konnte, fleißig Punkte. Mit einer neuen Bestzeit von 57:12 Minuten (2013: 57:27) erreichte er das Ziel. „Dieses Jahr gehen die Punkte nicht mehr nach Platzierung, sondern nach Zeit“, erläuterte er. Das sei sehr motivierend, da man umso mehr Punkte bekommt, je schneller man läuft. Sein Tagesziel der 300 Punkte hat Bour erreicht. „Ich war in einer guten Verfassung, auch wenn es für den Kopf sehr hart war, da ich ab Kilometer zwei in meinem Tempo alleine gelaufen bin. Am meisten ziehen sich die letzten drei Kilometer, wo es zwar bergab geht, man die Frequenz aber hoch halten muss.“ Das Wetter sei zwar eine Herausforderung, doch die Strecke gehe viel durch den Wald, wo es dann kühler sei. „Außerdem gibt es zwei Wasserstellen, wo man sich auch Wasser zum Kühlen über den Kopf schütten kann. Wäre es zehn Grad kälter, würde man aber wahrscheinlich eine Minute schneller laufen“, erklärte Bour. Mit der Organisation war der Sieger sehr zufrieden. „Ich bin schon mehrmals hier gelaufen, die Wege sind mit Sägemehl gut und umweltfreundlich ausgeschildert. Die Strecke geht zwar hoch und runter, aber das ist mein Terrain“, so der Athlet, der vom Potzberg aus dem Kreis Kusel kommt. Auch die Taktik des Zweitplatzierten Alexander Barnsteiner (LLG Landstuhl) ist aufgegangen. Da er am Vortag schon den Firmenlauf bestritten hatte, sei er den Abendlauf dezent angegangen. „Die Strecke mit ihrem schwierigen Profil liegt mir aber“, sagte Barnsteiner. Er musste am Start zwar sein Adrenalin zügeln und das Tempo etwas zurücknehmen, doch er konnte schon am zweiten Anstieg einer Attacke aus seiner Dreiergruppe trotzen und auf den letzten drei Kilometern seinen Konkurrenten noch überholen. So zeigte sich Barnsteiner mit seinem Ergebnis „rundum zufrieden“. Als erste Frau erreichte Jessica Kammerer (TuS 06 Heltersberg) mit einem Rückstand von 4:31 Minuten auf den Sieger das Ziel. Bei einem ihrer Lieblingsläufe lief auch dieses Jahr für sie alles rund. „Bei den Wetterbedingungen ist es schwer zu laufen, die Hitze zehrt an den Kräften. Deswegen bin ich es erstmal verhalten angegangen, habe mich einfach an die Männer gehalten und mich von ihnen ziehen lassen, um das Tempo hoch zu halten. Vor allem bei Kilometer zehn fiel mir das schwer, aber die letzten drei Kilometer, wo es bergab ins Ziel geht, rollen umso mehr“, fasste die glückliche Siegerin zusammen. Die Zweitplatzierte Frau Carina Weidler lobte vor allem die Organisation. „Es gibt etwas zu trinken, jeder Kilometer ist beschildert. Das ist ein Traum, vor allem bei einem Startgeld von 6 Euro.“ Kurzentschlossen hatte sich Bernd Huth aus Bad Orb (Main-Kinzig-Kreis, Hessen) zum Lauf angemeldet. „Wir standen im Stau und haben dann gehört, dass Bernds Cousine hier läuft. Da der Lauf einen so guten Ruf hat, entschloss er sich kurzfristig, seit Jahren mal wieder an einem Volkslauf teilzunehmen. Da ging es dann runter von der Autobahn und rein in die Laufschuhe“, erzählte Huths Ehefrau im Ziel. Nachdem auch der letzte Läufer und Walker unter dem Beifall der Zuschauer das Ziel erreicht hatte, ging es nach dem Auslaufen für die meisten Teilnehmer nochmal zum Bürgerhaus, wo gegen 21 Uhr die Siegerehrung für die drei Erstplatzierten jeder Klasse und eine Tombola für alle Läufer stattfand. „Es ist immer schwierig, Helfer zu finden“, so der Veranstalter Heinrich Eichert. Trotzdem gaben seine etwa zwölf Helfer alles dafür, dass Zuschauer und Läufer ihre Energiespeicher nach der gelungenen Veranstaltung wieder auffüllen konnten.

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