Kaiserslautern SmartFactory zieht Messe-Bilanz: Antwort auf viele derzeit brennende Fragen

Der Stand der SmartFactory in Hannover.
Der Stand der SmartFactory in Hannover.

Mit ihrem Stand auf der Hannover Messe im Juni zählte die Kaiserslauterer Technologie-Initiative SmartFactory zu den Höhepunkten der Veranstaltung und war Teil der offiziellen Pressetour. Jetzt ziehen die Forscher Bilanz: „Es war bislang die beste Hannover Messe“ lautet die eindeutige Botschaft.

In diesem Jahr war die Hannover Messe für alle Teilnehmer ein großes Wagnis: Viele Länder hatten ihre Teilnahme als Aussteller und als Besucher abgesagt. Und tatsächlich habe es deutlich weniger Besucher als in den Vorjahren gegeben, berichtet Martin Ruskowski, der Vorstandsvorsitzende der SmartFactory. Die Qualität der Gespräche habe dafür ein viel höheres Niveau gehabt.

Das Kernthema der SmartFactory – die Zukunftsfähigkeit der Produktion durch neue Technologien und neue Produktionswege – sei derzeit extrem gefragt. Sowohl Bundeskanzler Olaf Scholz als auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hätten bei ihren Reden auf der Hannover Messe deutlich gemacht, wie wichtig es sei, dass die Industrie künftig flexibler auf Störungen von außen reagieren könne: „Es scheint der Moment gekommen, wo alle immer besser verstehen, dass sich etwas nachhaltig ändern muss“, bilanziert Ruskowski. Er ist sich sicher: Mit dem Konzept der geteilten Produktion, an der die Kaiserslauterer arbeiten, könnten sie auf viele der brennenden Fragen eine praktische Antwort geben.

Zukunft vor Ort erleben

Wie diese geteilte Produktion – im Fachbegriff „Shared production“ – in der Praxis aussehen kann, haben die Wissenschaftler auf der Hannover Messe gezeigt. Dort konnten die Besucher an einer modular aufgebauten Produktionsinsel einen Modell-LKW selbst konfigurieren und dann live verfolgen, wie er gefertigt wurde. Das Außergewöhnliche: Die Produktionsorte lagen in Kaiserslautern, den Niederlanden und Spanien. Während ein Roboter in Kaiserslautern einen Anhänger fräste, schnitt ein Laser in den Niederlanden ein Bauteil. Die Qualitätskontrolle übernahm eine Künstliche Intelligenz eines spanischen Unternehmens. „Viele Firmenvertreter oder Verbandsmitglieder haben durch unseren Auftritt erstmals verstanden, wie Industrie 4.0 von uns praktisch mit der ,Shared production’ weiterentwickelt wurde“, schildert Ruskowski. „Sie konnten erstmals plastisch erleben, wie Menschen, Maschinen und Software in Zukunft zusammenarbeiten“.

Erstmals übertrug die SmartFactory sämtliche Präsentationen live ins Internet – mit Erfolg: „Die Zuschauerzahlen waren online fast so hoch wie die Besuche vor Ort“, so Ruskowski. Aber dennoch: Persönliche Treffen und gemeinsames Netzwerken seien auf Dauer durch nichts zu ersetzen.

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