Kaiserslautern Siedler erfüllen sich einen Traum

Stolz auf das neue Vereinsheim: Michael Illig (links) und Heinz-Hermann Hanf von den Siedlern und Eigenheimern „Im Grübentälchen
Stolz auf das neue Vereinsheim: Michael Illig (links) und Heinz-Hermann Hanf von den Siedlern und Eigenheimern »Im Grübentälchen«.

Das Vereinsheim der Siedler und Eigenheimer „Im Grübentälchen“ nimmt Gestalt an. Seit September wird angrenzend an die Geschwister-Scholl-Schule in der Schreberstraße gebaut (DIE RHEINPFALZ berichtete). Der Verein will damit nach über 80 Jahren Vereinsbestehen einen „Traum verwirklichen“.

„Als nächstes wird das Gebälk gemacht“, sagt Michael Illig, der gemeinsam mit Kassenwart Heinz-Hermann Hanf und dem stellvertretenden Vorsitzenden Michael Hoffmann die Geschicke des Siedlervereins lenkt. 160.000 Euro sollte der Neubau kosten, die Hälfte davon tragen die Siedler und Eigenheimer selbst, die andere Hälfte werde über das Städtebauförderungs-Projekt „Soziale Stadt Ost“ bezuschusst. Das Land übernimmt von diesem Anteil 90 Prozent, die Stadt zehn Prozent. Doch Hanf erklärt, dass es bei dem veranschlagten Preis wohl nicht bleiben wird. „Die Schätzung ist ja schon zwei Jahre alt. Bei einer zehnprozentigen Preissteigerung“ stellt sich der Verein bereits jetzt auf Mehrkosten ein. Die müsse die Siedlergemeinschaft dann selbst tragen, da der Zuschuss auf 80.000 Euro gedeckelt sei. 1936 entstanden „Im Grübentälchen“ die ersten Siedlungshäuser. „Sie waren als Selbstversorgerhäuser geplant, hatten im Garten einen Platz, um Schweine und Hühner zu halten“, erzählt Hanf. Damals hätten viele ältere Leute in dem Gebiet gelebt, „die Kinder haben im Anschluss die Häuser übernommen“, ehe sie nach und nach verkauft worden seien. „Damals wurden die Häuser alle im gleichen Stil gebaut und dann nach und nach unter den Eigentümern verlost“, berichtet Hanf. So entstanden rund um Astern-, Geranien- und Veilchenweg, aber auch in der Kahlenbergstraße, in der Emilsruhe, Gut-Heim- und Friedenstraße entsprechende Bauten. Das heutige Gebiet der „Sozialen Stadt Ost“, das auch mit Fördermitteln zusammenhängt, erstreckt sich zwischen Mainzer Straße, Nordbahnstraße, Mannheimer Straße und Donnersbergstraße. Damit liegt auch der soziale Brennpunkt rund um Astern- und Geranienweg in dem Siedlungsgebiet. Die Häuser der Siedler- und Eigenheimer „Im Grübentälchen“ fallen unter das Erbaurecht, die Bewohner müssen einen sogenannten Erbpachtzins an die Stadt zahlen. Für das neue Vereinsheim haben die Siedler und Eigenheimer das Erbbaurecht für 28 Jahre erhalten, erklärt Hanf. Der Verein möchte mit den Räumen, die für 50 bis 60 Personen Platz bieten sollen, eine Begegnungsstätte schaffen, die auch von anderen Vereinen und Institutionen genutzt werden kann. Der Siedlerverein selbst möchte dort beispielsweise einen Seniorennachmittag, ein Kinderspielefest oder einen Grillnachmittag veranstalten. Um dem Vereinszweck gerecht zu werden und die Gemeinschaft zu fördern, finden auch bislang bereits regelmäßig verschiedene Angebote statt: Das Oktoberfest gehört genauso ins jährliche Programm wie das Ostereiersuchen, der Kinderfasching, Wanderungen, Tanz in den Mai, Grillfeste, Weihnachtsmarkt und -treff sowie monatliche Tagesfahrten mit dem Bus zu Ausflugszielen wie dem Mannheimer Luisenpark. Dazu kommen immer wieder themengebundene Vorträge: „Wir haben zum Beispiel einen Gartenfachberater, der auch Baumschnittkurse anbietet oder wir haben schon etwas zum Thema Einbruchschutz gemacht“, berichtet Hanf. Außerdem kümmere sich der Siedlerverein auch darum, dass die Arten- und Pflanzenvielfalt in Gärten erhalten bleibe und die Freiflächen naturnah und familienfreundlich gestaltet seien.

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