Kaiserslautern Servus in München

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Im Juli diesen Jahres wird Oliver Batista-Meier das Trikot wechseln. Das rote Hemd, das er in der U16 des 1. FC Kaiserslautern (FCK) getragen hat, wird zum Trikot des deutschen Rekordmeisters, sobald der Wechsel zum FC Bayern München (FCB) (wir berichteten) vollzogen ist.

Aber von Anfang an. Batista-Meier wird am 16. Februar 2001 in Kaiserslautern geboren. Bereits im zarten Alter von einem Jahr hat er nur Augen für seinen Fußball, der sich wie ein roter Faden durch sein weiteres Leben ziehen soll. „Oliver hatte nie Interesse an Spielzeug, wie andere Kinder in seinem Alter“, erinnert sich Vater Xaver Meier, „wenn er nur den Ball hatte, war er glücklich“. Um sein Talent zu fördern, melden ihn seine Eltern 2005 beim SV Wiesenthalerhof an. Dort sammelt er erste Erfahrungen und wechselt im Juli 2009 zum FCK, wo er in der Folge als Stürmer eingesetzt wird. Sechsmal wöchentlich jeweils eineinhalb Stunden Training im Sportpark „Rote Teufel“ Fröhnerhof, da bleibt nicht mehr viel Freizeit. Dennoch arbeitet sich Batista-Meier sukzessive nach oben, lässt weder Trainingseinheiten noch Spiele aus und wechselt, ob seiner überragenden Leistungen, frühzeitig von der U15 in die U16 des FCK, die in der B-Junioren-Regionalliga Südwest spielt. Aktuell belegt die U16 hinter dem TuS Koblenz Tabellenplatz zwei und Batista-Meier ist maßgeblich mit seinen Toren daran beteiligt. Bei solchen Ausnahmetalenten sind die Scouts nicht weit und strecken schon beizeiten die Fühler aus. „Die ganze Bundesliga war hinter ihm her“, weiß Meier, „er wurde sogar von mehreren europäischen Top-Klubs, wie etwa von Manchester oder Aston Villa, umworben“. Auch der FCB zeigt Interesse und Batista-Meier fährt schließlich mit seiner Familie nach München, um sich ein Bild von Verein und Umfeld zu machen. Zwei Tage später steht sein Entschluss fest: im Sommer 2016 wird er zum FCB wechseln. Ende Oktober 2015 trifft man sich in der bayerischen Metropole, um den Vertrag in trockene Tücher zu bringen. Batista-Meier posiert stolz auf Fotos neben Fußballgrößen wie Karl-Heinz Rummenigge oder Pep Guardiola und auch Matthias Sammer und Uli Hoeneß heißen den neuen Spieler willkommen. „Ich wüsste nicht, dass jemand mal in diesem Alter vom FCK zum FCB gewechselt ist“, sagt Meier, „meine Frau und ich gehen am Anfang mit nach München, bis er sich ein wenig eingelebt hat“. In Kaiserslautern werde er seinen Schulabschluss machen und in München dann die Mittlere Reife. Auch der Deutsche Fußballbund hat den Stürmer schon auf dem Zettel. Bei etlichen Sichtungsturnieren im vergangenen Jahr konnte er sein Talent unter Beweis stellen, auch beim jüngsten DFB-Lehrgang im November in Kaiserau (NRW) war er dabei. Dabei standen für den 2001er-Jahrgang vier Tage theoretische Fußballschulung und täglich zwei Trainingseinheiten auf dem Programm. Für die deutschen U15-Junioren ist Batista-Meier als Nationalspieler bei Freundschaftsspielen aufgelaufen. Neben Siegerpokalen, die im Wohnzimmer um die Wette glänzen, besitzt er eine Sammlung zahlreicher Fußballtrikots, sei es von Messi oder seinem Lieblingsspieler Ronaldo. „Jedes Mal, wenn wir in Urlaub gefahren sind, hat er sich ein anderes Trikot gekauft“, weiß sein Vater. Zwischen den Shirts steht ein Blechschild mit den Initialen OBM 10 auf blau-weißen Rauten: Oliver Batista-Meier mit der Rückennummer 10, die er in der U17 der Bayern tragen wird. „Meine Freunde und Mannschaftskameraden haben sich alle für mich gefreut und kommen mich auch besuchen“, berichtet er „dennoch werde ich meine Familie und meinen Freundeskreis sehr vermissen“. Neben all der Freude ist er sich auch des Drucks bewusst, der auf ihm lastet. Von Anfang an muss er seine volle Leistung abrufen, um die Erwartungen zu erfüllen und sich einen Stammplatz im Team zu erkämpfen. „Hier in der Nachbarschaft gönnen ihm das alle und freuen sich mit ihm“, sagt Meier, „bloß die Garagentore klingeln in Zukunft halt nicht mehr soviel“.

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