Kaiserslautern Schon wieder Land unter in Kaiserlautern

Das Wasser stand in der Hohenecker Straße, die später von der Polizei gesperrt wurde.
Das Wasser stand in der Hohenecker Straße, die später von der Polizei gesperrt wurde.

Erneut hat ein Unwetter Kaiserslautern voll getroffen: Am Montagnachmittag sind vor allem im Stadtgebiet wieder etliche Keller voll Wasser gelaufen und Straßen überschwemmt worden. Die städtische Feuerwehr hatte mehr als 400 Einsätze zu bewältigen – und dabei Hilfe von Einheiten aus benachbarten Landkreisen.

„Wir arbeiten wie die Verrückten“, sagte Michael Ufer, stellvertretender Direktor der städtischen Feuerwehr, gestern Abend der RHEINPFALZ. Seit etwa 14.30 Uhr gingen wegen des Unwetters rund 400 Notrufe in der Leitstelle der Feuerwehr ein. Meistens von Anwohnern, deren Keller mit Wasser vollgelaufen waren oder die mit Wasser in Geschäftsräumen zu kämpfen hatten – „das macht den Großteil unserer Einsätze aus“. Um der Lage Herr zu werden, wurden laut Ufer großflächig Einsatzkräfte alarmiert: „Wir haben Feuerwehren aus dem Landkreis Kaiserslautern und dem Donnersbergkreis im Einsatz, ebenso das Technische Hilfswerk.“ Unter anderen waren Feuerwehrleute aus Landstuhl und Weilerbach in der Stadt unterwegs und pumpten Wasser aus Kellern. Am Abend trafen Kräfte des Technischen Hilfswerks aus Speyer mit Hochleistungspumpen in der Stadt ein. Nach Schätzung Ufers waren alles in allem mehr als 200 Feuerwehrmänner und -frauen im Einsatz.

Regionalbahn evakuiert

Im Hertelsbrunnenring evakuierte die Feuerwehr eine Regionalbahn, die dort feststeckte. Rund 60 Insassen wurden aus dem Zug geholt. Ufer: „Warum der Zug dort anhalten musste, das kann ich momentan nicht sagen.“ Die Bahninsassen wurden mit Bussen weitergefahren. Die Strecke Kaiserslautern – Enkenbach-Alsenborn musste gesperrt werden. Als weitere Schwerpunkte nannte Ufer gestern den Bereich Am Woogdamm, Bremerstraße oder die Tiefgarage des Real-Markts in der Mannheimer Straße: „Eigentlich sind wir fast überall dort im Einsatz, wo etwas tiefer liegt.“ Die Trippstadter Straße und die Hohenecker Straße waren teilweise überflutet und deswegen für den Verkehr gesperrt. Etliche Straßen waren durch Schlamm oder Geröll verschmutzt. Im Hornbach-Baumarkt war die Wehr ebenso im Einsatz wie „an vielen anderen Stellen in Kaiserslautern auch“.

Beruhigung am Abend

Umgestürzte Bäume oder gar Blitzeinschläge spielten bei dem Unwetter laut Ufer keine Rolle. Der stellvertretende Direktor ging davon aus, dass die Einsatzkräfte gestern noch bis tief in die Nacht gut zu tun haben. Am Abend beruhigte sich die Situation ein wenig: „Jetzt gehen nur noch vereinzelt Notrufe bei uns ein, der Wetterbericht sagt, dass es bald gut wird.“ Ein Sprecher der Polizei berichtete gestern auf Nachfrage, dass während und nach dem Unwetter gut 150 Notrufe über die 110 eingegangen seien: vollgelaufene Keller, überschwemmte Straßen und von Wasser herausgedrückte Gullydeckel. Ab etwa 18 Uhr sei bei den Notrufen langsam wieder Normalität eingekehrt. Vor allem aus der Stadt Kaiserslautern hätten Hilferufe die Polizei erreicht. 

Nichts ging mehr: Aus dieser Regionalbahn beim Hertelsbrunnenring mussten gestern 60 Fahrgäste evakuiert werden.
Nichts ging mehr: Aus dieser Regionalbahn beim Hertelsbrunnenring mussten gestern 60 Fahrgäste evakuiert werden.
Beim Parkplatz der Fachhochschule in der Morlauterer Straße ließ der Starkregen gestern einen Wasserfall entstehen.
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