Kaiserslautern Routiniers trumpfen auf

Ronny Weihmann (36) und Thomas Erb (35) sind zusammen über 70 Jahre alt. Beim 80:72 (36:44)-Erfolg gegen den Tabellendritten der Ersten Regionalliga Südwest, die Arvato College Wizards aus Karlsruhe, waren die beiden Routiniers am Sonntag die effektivsten Spieler auf dem Platz. Zum alten Eisen gehören die beiden in dieser Form noch lange nicht.

Mit 21 Punkten, elf Rebounds und vier Korbvorlagen stach Weihmann absolut hervor. Auch seine Trefferquote von außen (5/10) war hervorragend. Zweimal besorgte der Routinier per Dreier den Ausgleich. Besonders wichtig war sein Treffer zum 65:65 (35.), dem er kurz darauf drei sicher verwandelte Freiwürfe folgen ließ. Der Guard war somit maßgeblich daran beteiligt, dass die Hausherren in den Schlussminuten einen 17:4-Lauf aufs Parkett legten und somit das Spiel für sich entschieden. Ein weiterer Erfolgsgarant war Aaron Ellis, der Ex-Nationalspieler Rouven Roessler nach dem Seitenwechsel glänzend in Schach hielt und auch im Spiel nach vorne Akzente setze. Roessler, der die Roten Teufel mit einem Buzzer Beater zum 44:36-Halbzeitstand schockte, erzielte insgesamt 23 Punkte. Bei seinem Treffer zum 75:69 (38.) ließ Ellis Roessler mit einer einfachen Körpertäuschung ins Leere laufen und kam dadurch frei zum Wurf. Da sah der 38-Jährige ziemlich alt aus. Als der US-Amerikaner den ehemaligen Bundesliga-Star auf der Gegenseite dann auch noch blockte, war endgültig klar, welches Team die Halle als Sieger verlassen würde. Erb machte mit zwei eiskalt verwandelten Freiwürfen zum 77:69 (40.) endgültig den Deckel drauf. Kurz zuvor hatte sich der FCK-Kapitän noch zwei wichtige Defensivrebounds geangelt und damit zweite Würfe der Karlsruher unterbunden. Am Ende standen zwölf Punkte, sieben Rebounds und drei Korbvorlagen für den 1,93 Meter großen Forward zu Buche. „Durch den Sieg haben wir die Chance, wieder nach oben zu schauen. Dazu müssen wir in den letzten beiden Spielen aber nachlegen“, sagte Kaiserslauterns Sportlicher Leiter Jan Christmann mit Blick auf die lösbaren Aufgaben bei Schlusslicht ASC Mainz und zu Hause gegen Fellbach. Wirklich zufrieden kann man bei den Kaiserslauterern mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht sein. Vor allem die jüngsten beiden Heimniederlagen gegen Aufsteiger SG Mannheim und die nicht gerade übermächtigen Gießen Pointers trüben das Gesamtbild. Eine Platzierung im oberen Tabellendrittel wurde förmlich hergeschenkt. Dabei wäre die bestmögliche Platzierung in der Endabrechnung vor allem im Hinblick auf die Gewinnung weiterer Sponsoren sehr wichtig. Aktuell sind die Roten Teufel auf Rang elf gelistet. Ein einstelliger Tabellenplatz sollte es am Ende der Saison schon sein. Intern hatte man vor Saisonbeginn Platz fünf als Ziel genannt. Immerhin glückte gegen Karlsruhe das, was den Barbarossastädtern bisher verwehrt geblieben war, nämlich ein Sieg gegen ein Topteam. Gegen Koblenz und beim designierten Meister aus Speyer waren die Rot-Weißen zuletzt schon ganz nah dran. Dass die Mannschaft von Trainer Theo Tarver Topleistungen zuletzt vor allem gegen Topteams abrufen konnte, hatte sich wohl noch nicht bis nach Karlsruhe herumgesprochen. Das böse Erwachen aus Sicht der Badener erfolgte in den Schlussminuten. Bis dahin schien der Favorit das Spiel mehr oder weniger im Griff zu haben. Der Befreiungsschlag nach vier Niederlagen in Folge könnte für Tarver zu spät gekommen sein. Der Trainer ist laut RHEINPFALZ-Informationen angezählt. Die Zusammenarbeit mit ihm wird über die Saison hinaus wohl nicht fortgesetzt werden. So spielten sie 1. FC Kaiserslautern: Hosszu (14), Croom (9), W. Nap (6), Erb (12), Ellis (10), Weihmann (21), Salifu (8), Leis – Spielfilm: 9:9 (6.), 22:24 (10.), 32:32 (15.), 36:44 (20.), 48:52 (25.), 59:58 (30.), 62:65 (34.), 77:69 (39.), 80:72 (40.)– Beste Spieler: Weihmann, Erb – Roessler – Zuschauer: 170 - Schiedsrichter: Oesterle/Dreifürst