Kaiserslautern Rodenbach darf noch hoffen

Er traf im Entscheidungsspiel gegen den LSC nur die Latte: Kevin Schehl (SV Rodenbach).
Er traf im Entscheidungsspiel gegen den LSC nur die Latte: Kevin Schehl (SV Rodenbach).

Ein paar Minuten haben dem Verbandsligisten SV Rodenbach zum Sieg gefehlt. Mit zwei späten Toren hat der Ludwigshafener SC in Alzey das Platzierungsspiel um Rang 13 mit 2:1 (0:1) gewonnen. Trotzdem ist Rodenbach noch nicht abgestiegen.

Nach dem Abpfiff sanken die Spieler des SVR reihenweise auf den Rasen des Wartbergstadions. Die Enttäuschung, eine fast schon gewonnene Partie noch aus der Hand gegeben zu haben, war ihnen anzusehen. Die Dramaturgie des Spiels erinnerte an das Champions-League-Finale 1999, als Bayern München gegen Manchester United ähnlich unglücklich 1:2 verlor. Trainer Stefan Schehl war nach dem Abpfiff völlig außer sich. „Wir haben während des gesamten Spiels darauf hingewiesen, dass die Einwürfe von Hauptmann falsch ausgeführt werden. Und ein solcher Einwurf war Ausgangspunkt des 2:1“, klagte der Coach. Er sah sein Team deutlich im Vorteil: „Meine Mannschaft war stärker, hatte die bessere Spielanlage.“ Diese ersten 45 Minuten waren nach beiderseits nervösem Beginn und anfänglichen Problemen der Rodenbacher bei lang geschlagenen Bällen von der Taktik geprägt. Keiner wollte zu viel Risiko eingehen, jeder wartete auf einen Fehler des Gegners. Quer- und Rückpässe dominierten das Geschehen, dem Spiel fehlte das Tempo. Mit seiner zweiten Möglichkeit ging der SVR Sekunden vor dem Pausenpfiff in Führung. Nach einem Freistoß von Dennis Leist hatte sich Kapitän Johannes Schick in den Rücken der LSC-Abwehr geschlichen und ein schönes Kopfballtor erzielt. „In der zweiten Hälfte hätten wir bei unseren 100-prozentigen Chancen die Partie entscheiden müssen“, kritisierte Schehl. So traf Ricardo De Souza Oliveira mit dem versuchten Querpass auf Marco Heieck die falsche Entscheidung. Selbst zu schießen wäre besser gewesen (48.). Tim Hotopp köpfte den Ball nach einer Ecke von Kevin Schehl ebenso freistehend über das Tor (56.) wie Leist nach einem Lattenschuss von Schehl (70.). Danach verlor Rodenbach den Zugriff auf das Spiel, der LSC bestimmte die letzten 20 Minuten. „Wir haben aufgehört Fußball zu spielen, haben nur noch mit langen Bällen operiert“, erklärte Schick. Mit einem Steilpass hebelten der LSC die Abwehr des SVR aus, und Moldoveanu traf zum 1:1 (89.). Ein Schock für die Rodenbacher. In der Nachspielzeit gab es fast eine Kopie des Treffers, wobei der bis dahin starke Torhüter Dominic Schmidt beim Rauslaufen einen Moment zögerte, was Moldoveanu nutzte (90.+3). Trotz der Niederlage darf Rodenbach hoffen, wenngleich der Strohhalm etwas dünner geworden ist. Jetzt müssen Idar-Oberstein in die Oberliga sowie Waldhof und Elversberg in die Dritte Liga aufsteigen, damit der SVR Verbandsligist bleibt.

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