Kaiserslautern Robotertanz und Meret Becker

Ein Publikumsmagnet: die „Lange Nacht der Kultur“. Im Bild der Auftritt der Ale Martin Band im vergangenen Jahr auf dem Stiftspl
Ein Publikumsmagnet: die »Lange Nacht der Kultur«. Im Bild der Auftritt der Ale Martin Band im vergangenen Jahr auf dem Stiftsplatz.

Mit einer großen künstlerischen Bandbreite, mit Musik, Tanz, Bildender Kunst, Performance und Experimentellem geht die „Lange Nacht der Kultur“ in Kaiserslautern am 9. Juni in ihre 17. Runde. Hunderte von Künstlern, Amateure wie Profis aus Kaiserslautern und von außerhalb, werden an 35 Spielstätten auftreten.

Zum ersten Mal öffnen im Rahmen der langen Kulturnacht der „Salon Schmitt“, die „Schatzkiste“ des Ökumenischen Gemeinschaftswerks in der Pariser Straße und die „Garage“ in der Fliegerstraße als Spielorte für Bands. Das Rathausfoyer ist ebenfalls erstmals dabei. Dort findet eine Vernissage mit großformatigen Bildcollagen des Fotografen Thomas Brenner statt. Die „Lange Nacht der Kultur“ in Kaiserslautern als ein Großereignis für die Region sei nur dank seiner Sponsoren zu realisieren, betonte Bürgermeisterin und Kulturdezernentin Susanne Wimmer-Leonhardt gestern. Sie erinnerte daran, dass die Finanzierung dieses kulturellen Höhepunkts vor einigen Jahren im Zuge des kommunalen Entschuldungsfonds auf der Kippe gestanden hatte. Der breite Rückhalt in der Bevölkerung und von Sponsoren zeige, wie wichtig diese Veranstaltung den Menschen sei. Inzwischen könne sie sachkostenneutral durchgeführt werden. Die „Lange Nacht der Kultur“ habe sich als nachhaltiges Projekt auf wirklich hohem Niveau etabliert, hob der Leiter des Kulturreferats, Christoph Dammann, hervor. Dieses Niveau gelte es frisch zu halten, mit immer neuen Programmpunkten und Künstlern. Dies gelinge, weil die Stadt dank der Heterogenität der Kooperationspartner mit vielen Kunstgattungen und Gästen von außerhalb Vielfalt bieten könne. Erstmals werde das Programm etwas gestrafft und strukturiert mit einem roten Faden, erläuterte Dammann. So werde das für Kaiserslautern interessante Motto „Industrie-Kultur“ des Kultursommers in verschiedenen Programmen beleuchtet. Zum Beispiel in der Fruchthalle mit „Welcome to the machine“, einer Kooperation der Sparte Tanz des Pfalztheaters und dem Lehrstuhl Robotik der TU mit einem Tanzpaar und zwei Robotern. Oder durch den Künstler Joachim Scheer, der im Eingangsbereich der Fruchthalle die Industriegeschichte der Stadt mittels Schwarzlicht zum Greifen nah erstehen lässt. Im krassen Gegensatz dazu stehen „Art Caching“ – ein digitales Pendant zum bekannten Geo-Caching – und in der Fruchthalle eine „Social Wall“, beides installiert von KL.digital. Höhepunkte im Programm der Fruchthalle sind die „Bilder einer Ausstellung“, die die Pianistin Sachiko Furuhata-Kersting am Flügel entwirft, der „Heart Chor“ mit einer eigens konzipierten Show und der Auftritt der Berliner Sängerin und Schauspielerin Meret Becker mit ihrer Band. Im Pfalztheater zeigt das Junge Theater ein für die lange Nacht geschriebenes Stück der Else-Lasker-Schüler-Preisträgerin Nina Ender, das SWR-Studio startet in den Abend mit einem Bruno-Herrmann-Preisträgerkonzert und im Museum Pfalzgalerie dreht sich in Führungen, Lesungen und Workshops für Kinder alles um „Linien“. Angesichts der teilweise weit auseinander liegenden Spielorte ist es günstig, dass erneut der Lange-Nacht-Bus organisiert worden ist. Er fährt von 20 Uhr bis kurz vor Mitternacht am Haltepunkt Stadtmitte C hinter der Fruchthalle ab und steuert unter anderem Stationen wie die Friedenskapelle, Apostelkirche, Kammgarn und Pfalzgalerie an. Langweilig kann es den Fahrgästen unterwegs nicht werden, denn der Bus ist mehr als ein reines Transportmittel. Slapstick und Clownerie zum Mitmachen sind ebenso angekündigt wie Mitsingen. Man darf aber auch einfach nur zuhören, zuschauen und genießen. Der Bustransport zu allen Spielstätten ist kostenlos, der Preis ist in den 14 Euro für das Eintrittsbändchen eingeschlossen. An der Hälfte der Spielstätten ist der Eintritt frei. Details zu allen Spielorten und deren Angeboten enthält das Programmheft zur langen Kulturnacht, das ab sofort im Rathaus, der Fruchthalle oder der Tourist Info ausliegt. Einwurf, Nils fragt

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