Fussball Rheinfrank neuer VfL-Trainer

Will nur im Notfall ins Tor zurückkehren: Marco Rheinfrank.
Will nur im Notfall ins Tor zurückkehren: Marco Rheinfrank.

Alte Liebe rostet nicht: Zum vierten Mal in seiner Karriere kehrt Marco Rheinfrank zu seinem Heimatverein VfL Kaiserslautern zurück, erstmals in der Rolle als Trainer. Beim abstiegsbedrohten A-Klassisten wartet auf den 37-Jährigen eine „Monsteraufgabe“, wie er es selbst formuliert.

Als der VfL Kaiserslautern vor der Runde optimistisch mit zwei Mannschaften in die Saison startete, war die Welt am Kniebrech noch in Ordnung. Doch schon früh musste die „Zweite“ abmelden, auch im A-Klassen-Team waren die immer größer werdenden Risse schon bald nicht mehr zu übersehen. Es hagelte Niederlagen und empfindliche zweistellige Klatschen. Als dann auch noch Trainer Udo Reiß vor wenigen Tagen sein Amt zur Verfügung stellte, musste eine schnelle Lösung her. Zu groß war die Angst, dass der Kader vollends auseinander fällt und der VfL Kaiserslautern über kurz oder lang ohne Mannschaft dasteht.

Ganz überraschend kommt die Personalie Rheinfrank deshalb nicht. Der einstige Klasse-Keeper hatte bereits in der Winterpause sein Engagement beim SV Morlautern beendet, war also offen für neue Aufgaben. Bereits als Spieler half er mehrmals seinem Stammverein aus, wenn dieser in Not war. Kein Wunder also, dass er den neuen Trainerjob als „Herzensangelegenheit“ beschreibt. Seit Tagen kontaktiert er alte Weggefährten und Spieler, die während der Saison entnervt aufgegeben haben, um sie zu einer Rückkehr zu bewegen. „Wir müssen als erstes einen schlagkräftigen Kader zusammenbekommen“, weiß Rheinfrank um die Schwere der Aufgabe. In eineinhalb Wochen wird die Saison fortgesetzt.

Mission Klassenerhalt

Zwei Trainingswochen und zehn Spiele hat der VfL Zeit, den Abstieg zu vermeiden. Er startet als Tabellenletzter mit sechs Zählern in die Abstiegsrunde, fünf der zehn dort vertretenen Teams werden am Saisonende in die B-Klasse absteigen. Rheinfrank schielt natürlich immer noch mit einem Auge auf den Klassenerhalt, „doch realistisch gesehen geht es bei uns vor allem darum, uns ordentlich zu verkaufen und einen Kader für die nächste Saison aufzubauen“. Sein eigenes Engagement ist auf genau diese zehn Spiele begrenzt. Vorerst.

Ins Tor will Marco Rheinfrank übrigens nicht zurückkehren. „Nur im Notfall, außerdem kann ich auch im Feld spielen“, schmunzelt er. Trotzdem sieht er seine neue Rolle eher an der Seitenlinie. Gut vorstellbar, dass er dort jederzeit einsatzbereit mit geschnürten Fußballschuhen stehen wird. Er brennt förmlich für seine neue Aufgabe. „Schließlich haben wir noch fünf Heimspiele – und es ist verdammt schwer, hier zu gewinnen“, redet er sich Mut zu. Der Wille versetzt manchmal Berge.

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