Kaiserslautern Rachmaninow und Tschaikowsky beim Konzert in der Fruchthalle

Greift bei Rachmaninow in die Tasten: Wahl-Hamburgerin Anna Vinnitskaya.
Greift bei Rachmaninow in die Tasten: Wahl-Hamburgerin Anna Vinnitskaya.

„Lebenserfahrungen“ von Rachmaninow und Tschaikowsky stehen auf dem Programm des nächsten Sinfoniekonzerts am 10. Februar in der Fruchthalle. Außerdem hat die Deutsche Radio Philharmonie eine spannende Solistin „im Gepäck“.

Chefdirigent Pietari Inkinen bringt mit seiner Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern zwei große sinfonische Werke der russischen Romantik in die Fruchthalle. Außerdem hat er für die Solostimme eine Künstlerin verpflichten können, die der Musik auch biografisch sehr nahe steht. Denn beim Sinfoniekonzert am Freitag, 10. Februar, 20 Uhr spielt die russische Klaviervirtuosin und Wahl-Hamburgerin Anna Vinnitskaya das berühmte 2. Klavierkonzert von Rachmaninow. Und in Sergej Rachmaninows Musik fühlt sie sich emotional ganz zu Hause. Erst nachdem der Komponist mittels Hypnose eine lange Schreibblockade überwinden konnte, machte er sich an die Arbeit und es entstand das höchst erfolgreiche, romantisch-schwelgerische und hochvirtuose Werk.

Höchste Virtuosität und poetische Tiefe: Publikum und Kritik schätzen gleichermaßen, dass Anna Vinnitskaya nicht nur spektakuläre Feuerwerke zünden kann, sondern auch große Gemälde zu malen versteht. Ihre technische Brillanz ist dabei nie virtuoser Selbstzweck, sondern stets Mittel zum Ausdruck. Gestaltungskraft und klangliche Nuancierung, Unbedingtheit und Energie zeichnen das Klavierspiel von Anna Vinnitskaya aus.

Eine tragische Lebenserfahrung

Der 1. Preis beim Concours Reine Elisabeth in Brüssel 2007 markierte für sie den internationalen Durchbruch. Vinnitskaya ist heute geschätzte Partnerin vieler bedeutender Orchester weltweit und führender Dirigenten. Anna Vinnitskaya wurde im russischen Novorossijsk geboren. Sie studierte bei Sergei Ossipienko in Rostow und anschließend bei Evgeni Koroliov an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg, an der sie seit 2009 selbst als Professorin lehrt.

Mit seelischen Problemen hatte auch Peter Tschaikowsky zeitlebens zu kämpfen. Seine 5. Sinfonie, zweifelnd, triumphierend und gehetzt zugleich, ist in Wahrheit wohl Ausdruck einer zutiefst tragischen Lebenserfahrung. Der finnische Dirigent Pietari Inkinen ist seit September 2017 Chefdirigent der Deutschen Radio Philharmonie. Er ist außerdem Chefdirigent des Japan Philharmonic Orchestra und Musikdirektor des KBS Symphony Orchestra. Inkinen ist gefragter Gast großer internationaler Orchester und Bühnen und unter anderem eingeladen, in diesem Jahr den Ring des Nibelungen bei den Bayreuther Festspielen zu leiten. Im Sommer 2021 dirigierte er bereits drei Vorstellungen der Walküre am Grünen Hügel.

Info

Vor dem Konzert findet um 19.15 Uhr eine Konzerteinführung mit Burkhard Egdorf statt; Karten gibt es unter anderem im Vorverkauf in der Tourist-Information, Fruchthallstraße 14, 0631 365-2316.

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