Kaiserslautern PV-Anlage: Kita „Auf dem Seß“ produziert mehr Strom, als sie verbraucht

Nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine hat der Ausbau erneuerbarer Energien eine neue Dringlichkeit. Die Kita „Auf dem Seß“ ma
Nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine hat der Ausbau erneuerbarer Energien eine neue Dringlichkeit. Die Kita »Auf dem Seß« macht vor, wie es gehen kann.

Die Sonne lacht, zumindest auf der Anzeigetafel, die im großen Raum der protestantischen Kindertagesstätte (Kita) „Auf dem Seß“ an der Wand montiert ist. Sie ist mit der Photovoltaikanlage auf dem Gebäudedach gekoppelt, die am gestrigen Montag eingeweiht wurde.

Neben technischen Daten auf der Anzeigetafel prangt das Sonnengesicht, in dessen Strahlenkranz rote Kügelchen vom Vorrats- in den Auffangbehälter befördert werden. Jede dieser Kugeln entspricht einem Ertrag von 40 Kilowattstunden, die die Anlage auf dem Dach erzeugt. Nicht minder deutlich und ebenso für Kinderaugen klar erkennbar leuchtet ein Teil der seitlich angebrachten Glühbirnen rot auf. „Je mehr leuchten, desto mehr Strom wird produziert“, erläutert Projektleiter Christof Oster von Lauterstrom. Die Energiegenossenschaft hat nach einer Ausschreibung als günstigster Anbieter den Zuschlag für den Bau der Anlage vom Verwaltungsamt der protestantischen Gesamtkirchengemeinde Kaiserslautern bekommen.

Die Photovoltaikanlage wurde im Frühjahr montiert und ist seit Mitte Juli ans Stromnetz angeschlossen. Sie besteht aus 288 Modulen mit einer Fläche von circa 450 Quadratmetern. Montiert wurde sie auf dem Flachdach des Passivhauses, dessen Begrünung zum Teil entfernt werden musste. Ein Wechselrichter, der den Solarstrom in Haushaltsstrom umwandelt, ist im Technikraum installiert.

Gut ein Drittel Einsparung

Oster geht davon aus, dass jährlich 80.000 bis 90.000 Kilowattstunden Strom erzeugt werden. Der Jahresverbrauch der Kita liegt bei rund 40.000 Kilowattstunden. Der Projektleiter schätzt, dass zwischen 30 und 40 Prozent des benötigten Strombedarfs eingespart werden können. Schon mehrfach übernahm die vor zehn Jahren gegründete Energiegenossenschaft die Installation von Photovoltaikanlagen für die protestantische Gesamtkirchengemeinde. Diese sei die bislang größte Anlage, so Oster.

Dekan Richard Hackländer betonte in seiner Ansprache, dass es Gottes Auftrag sei, die von ihm geschenkte Schöpfung zu bewahren, damit kommende Generationen gut auf der Erde leben können. Bewusst habe man sich für eine große Lösung entschieden. „Als Christen berücksichtigen wir Natur- und Umweltschutz und handeln danach. Diese Anlage ist ein Beispiel für gelebten Glauben und aktiven Klimaschutz“, hält er fest.

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