Kaiserslautern Pokalträume des Außenseiters
Der Countdown läuft. Nur noch wenige Tage trennen den SV Morlautern vom größten Spiel seiner Vereinsgeschichte. Das steigt am Sonntag (Anpfiff 15.30 Uhr) im Sportpark Husterhöhe in Pirmasens. Dort trifft der Fußball-Oberligist in der ersten Runde des DFB-Pokals auf den drei Klassen höher spielenden Zweitligaklub SpVgg Greuther Fürth. Die Rollen sind in diesem Pokalmatch klar verteilt: Der SVM geht als krasser Außenseiter in die Partie gegen das Profiteam aus Franken.
Als „haushohen Favoriten“ sieht der Morlauterer Trainer Karl-Heinz Halter den Gegner aus der Zweiten Bundesliga. Doch dieser der Spielvereinigung, die in der Saison 2012/13 in der Ersten Bundesliga spielte, gezollte Respekt ist auch mit einer Kampfansage verbunden. So will man beim SVM auf keinen Fall vor dem großen Widersacher in Ehrfurcht erstarren. „Wir wollen ein unangenehmer Gegner sein“, sagt Halter, der fest an die Siegchance seiner Elf glaubt. Von Entschlossenheit und Konzentriertheit war denn auch am Mittwoch das von Halter in Feldherrenmanier geleitete Training geprägt. Alle seine Schützlinge versuchten sich da bei den Eins-gegen-Eins-Spielen und in den abschließenden Testpartien gut in Szene zu setzen und sich so für die Startelf am kommenden Sonntag zu empfehlen. Allein Marcell Öhler zog abseits von seinen Teamkollegen traurig seine Runden. Den Mittelfeldspieler plagen seit geraumer Zeit die Adduktoren. Auf Anraten des Vereinsarztes des SV Morlautern, des Orthopäden Jörg Rottberg, wird Öhler in der Pokalpartie nicht zum Zuge kommen. Das ist für ihn persönlich, aber auch für den SVM überaus schmerzlich. War es doch Öhler, der mit seinem phantastischen Treffer im Verbandspokalendspiel gegen Wormatia Worms für den 1:1-Ausgleich sorgte. Am Ende siegten die Morlauterer mit 2:1 und zogen damit in die erste DFB-Pokalrunde ein, in der sie nun auf die SpVgg Greuther Fürth treffen. Und auch dieses Pokalmatch bestreiten sie in Pirmasens. Dass man eigentlich lieber im Fritz-Walter-Stadion spielen wollte, sich dies aber nicht realisieren ließ (die darüber mit der Vereinsspitze des 1. FC Kaiserslautern geführten Gespräche brachten kein für den SVM akzeptables Ergebnis), ist kein Thema mehr beim Oberligisten. Alle freuen sich auf das Spiel im Sportpark Husterhöhe, zu dem man über 4000 Zuschauer erwartet. Da das Pirmasenser Stadion kleiner als das auf dem Betzenberg sei, werde am Sonntag dort die Atmosphäre dichter und die Stimmung besser sein, sagt der zweite Vorsitzende des SVM, Heinz Pörtner, und lobt in diesem Zusammenhang noch einmal das Entgegenkommen der Vertreter der Stadt Pirmasens in den Gesprächen mit dem SVM. Auf die große Unterstützung seiner Fans baut der SVM in dieser Partie, in der er für eine Pokalsensation sorgen will. „Nicht alle Profiklubs werden die erste Runde überstehen“, orakelt Uwe Dengel, der Co-Trainer von Karl-Heinz Halter, und hofft natürlich, dass die SpVgg am Sonntag zur Gruppe der gescheiterten Favoriten zählen wird. Ein Sieg wäre für den SVM nichts weniger als „ein Quantensprung“, erklärt der Vorsitzende des SV Morlautern, Reiner Engbarth. „Wir würden dann in eine neue Dimension vorstoßen“, so der Vorsitzende. Dass sich die Zeiten beim SVM bereits jetzt im Vergleich zu denen vor ein, zwei Jahren geändert haben, konnte man am Mittwochabend erleben. Ein Fernsehteam war da auf dem Sportgelände des SVM zugegen und interviewte Karl-Heinz Halter, der darauf brennt, den nächsten Coup mit seiner Mannschaft zu landen.