Kaiserslautern Pleitenserie reißt einfach nicht ab

Dynamisch und treffsicher: Kevin Croom vom 1. FCK (links) erzielte gegen die Pointers 25 Punkte.
Dynamisch und treffsicher: Kevin Croom vom 1. FCK (links) erzielte gegen die Pointers 25 Punkte.

Die Korbjäger des 1. FC Kaiserslautern haben es abermals nicht geschafft, sich in eigener Halle gegen ein Team auf Augenhöhe durchzusetzen. Beim 76:85 (41:44) gegen die Gießen Pointers setzte es für die Mannschaft von Trainer Theo Tarver in der Regionalliga die vierte Pleite in Folge. Der Klassenerhalt ist dennoch sicher.

Durch die zeitgleiche Niederlage von Schlusslicht ASC Mainz, das gegen den designierten Meister aus Speyer in eigener Halle erwartungsgemäß den Kürzeren zog, beträgt der Vorsprung der Roten Teufel auf die Rheinhessen drei Spieltage vor Schluss acht Punkte. Sollte es, worauf derzeit alles hindeutet, bei einem Absteiger bleiben, wären die Lauterer somit vorzeitig gerettet. Die beiden jüngsten Heimniederlagen geben Rätsel auf. Während bei den Spitzenteams aus Koblenz und Speyer mögliche Siege nur knapp verpasst wurden, setzte es gegen Aufsteiger SG Mannheim und die nicht gerade übermächtigen Pointers zwei herbe Dämpfer im Kampf um einen einstelligen Tabellenplatz. Fast wirkt es so, als könne der FCK Topleistungen nur gegen Topteams abrufen. Mit der vermeintlichen Favoritenrolle kamen die Barbarossastädter auch gegen Gießen nicht zurecht. Dass Kevin Croom (25 Punkte) und Gergely Hosszu (26) gemeinsam mehr Punkte erzielten als der Rest des Teams zusammen, spricht zwar für die beiden Spieler, zeugt aber nicht von einer geschlossen Mannschaftsleistung. Und eben diese hätte es gebraucht, um der Pleitenserie ein Ende zu setzen. Mit Siegen gegen die beiden Teams, die man in der Hinrunde noch schlagen konnte, hätten sich die Rot-Weißen bis auf Rang sechs hinaufkatapultieren können. Stattdessen steht nun Rang zwölf zu Buche. Der Vorsprung auf den Vorletzten Crailsheim beträgt nur einen Punkt, und am Sonntag (17.30 Uhr) gibt der Tabellendritte aus Karlsruhe seine Visitenkarte in der Barbarossahalle ab. Das letzte Auswärtsspiel des Jahres steht dann bei Absteiger Mainz auf dem Programm, ehe mit einem Heimspiel gegen REWE Aupperle Fellbach Anfang April die Saison beschlossen wird. Gegen Gießen bekamen die Zuschauer über weite Strecken ein ausgeglichenes Spiel zu sehen. Beim Stand von 21:14 (9.) versäumten es die Hausherren, ihre Führung auszubauen, und sahen sich Mitte des zweiten Viertels erstmals seit dem 0:1 (1.) wieder mit einem Rückstand konfrontiert (27:29/15.). Die Roten Teufel eroberten die Führung mit einem 7:0-Lauf zwar wieder zurück, lagen zur Pause aber erneut mit 41:44 (20.) im Hintertreffen. Während der FCK im Spiel nach vorne leicht auszurechnen war, weil nur fünf Spieler Punkte erzielten, verteilte Gießen die Angriffslast erfolgreich auf mehrere Schultern. Jeder der neun eingesetzten Spieler traf. Die meisten Zähler gingen auf das Konto von Martynas Airosius (20) und Christopher Miller (18). Bei den Gastgebern, die erneut auf Isaah Negron verzichten mussten, blieben gleich vier Spieler ohne Korberfolg. Ronny Weihmann, dem von außen (0/10) überhaupt nichts glücken wollte, hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt. Daran konnten auch die insgesamt sechs Korbvorlagen nicht viel ändern. John Barber Jr., der mit neun Punkten und zwölf Rebounds nur knapp ein Double-Double verpasste, spielte gewohnt solide. Waldemar Nap, mit zwölf Punkten und fünf Rebounds unterwegs, kam nur zwölf Minuten zum Einsatz. Der Forward war beim Zug zum Korb oft nur durch Foulspiel zu stoppen und versenkte acht von zehn Freiwürfen. Für Gefahr von außen sorgte beim FCK nur Hosszu, der sechs Dreier erzielte. Beim Stand von 54:49 (25.) hatten die Gastgeber letztmals die Chance sich abzusetzen. Fünf Minuten ohne Korberfolg brachen dem Team von Kapitän Thomas Erb dann jedoch das Genick. Gießen erzielte 15 Punkte hintereinander und zog bis zum Ende des dritten Viertels auf 64:54 (30.) davon. Die Roten Teufel kamen durch fünf Punkte in Folge von Hosszu noch einmal auf 74:78 (39.) heran und versuchten nun mit absichtlichen Fouls die Uhr zu stoppen. Die Hessen zeigten an der Linie keine Nerven und brachten den Sieg mit sieben von acht verwandelten Freiwürfen unter Dach und Fach. „Gießen hat konstanter und mit mehr Energie gespielt“, fasste Kaiserslauterns Sportlicher Leiter Jan Christmann das Geschehen zusammen. So spielten sie 1. FC Kaiserslautern: Barber Jr. (9), Hosszu (26), Croom (25), W. Nap (12), Erb (4), Ellis, Weihmann, Salifu, D. Nap – Spielfilm: 21:14 (9.), 27:29 (15.), 41:44 (20.), 54:49 (25.), 54:64 (30.), 74:78 (39.), 76:85 (40.)– Beste Spieler: Croom, Hosszu – Miller – Zuschauer: 180 - Schiedsrichter: Diel/Kezic

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