Kaiserslautern Pfennigbasar nach drei Jahren Pause ein Publikumsmagnet

Auch nach 60 Jahren zieht der Pfennigbasar viele Menschen an. Allerdings geht es am neuen Standort eng zu.
Auch nach 60 Jahren zieht der Pfennigbasar viele Menschen an. Allerdings geht es am neuen Standort eng zu.

Der Pfennigbasar des Deutsch-Amerikanischen und Internationalen Frauenclubs (DAIC) hat selbst 60 Jahre nach seiner Gründung nichts von seiner Anziehungskraft in der Bevölkerung verloren. Der Markt fand zwar nach drei Jahren erstmals wieder am gewohnten ersten Märzwochenende statt, dafür aber erneut an einem anderen Standort.

Eine Stunde vor der offiziellen Öffnung standen erste Interessenten am Samstagmorgen vor den Türen zur Mehrzweckhalle der Geschwister-Scholl-Schule an. Kurze Zeit später war es schon eine schier endlose Menschenschlange, die sich zur Straße und über den Bürgersteig zog. Die engen Räumlichkeiten der Halle erlaubten nur einen schubweisen Zugang.

Aus seinem Lager, das der Club nach dem Pfennigbasar nicht wieder wie früher nutzen kann, hatten teilweise langjährige ehrenamtliche Helfer kistenweise die Bestände angeschleppt. Das Arbeits- und Sozialpädagogische Zentrum (ASZ), das in Teilen das bisher in städtischer Hand liegende Ökologieprogramm übernommen hat, stand für die bisher von diesem geleistete Unterstützung ebenfalls zur Verfügung.

„Herausragendes gesellschaftliches Ereignis“

Bei einem gemeinsamen Begrüßungsgetränk dankte Clubpräsidentin Christine Schneider den vielen ehrenamtlichen Helfern, den Partnern aus Stadt, Schulen, Stadtwerken und Sponsoren für ihre Unterstützung. Bürgermeisterin Beate Kimmel bezeichnete den Pfennigbasar als ein „herausragendes gesellschaftliches Ereignis“ und dankte, dass mit den Erlösen so viel Gutes getan werde. Für die amerikanischen Partner hob Renae Fischer, Vizedirektorin des 86. Air Lift Wing Ramstein, die „inspirierende Partnerschaft“ und die vielen freiwillig geleisteten Stunden seiner Mitglieder hervor. Beinahe hundert von ihnen engagierten sich stundenweise oder auch über den ganzen Tag hinweg für den Basar.

Was gab es in den verschiedenen Räumen nicht alles zu stöbern. Lieselotte Heinrichs hatte sich selbst im Alter von 88 Jahren nicht abhalten lassen, am Stand mit Dekorationen und „Weihnachtszeug“ zu helfen. Von Anfang an – als das in manchen Erinnerungen immer wieder genannte „Eisauto der Amerikaner“ noch der Hit gewesen war – habe sie beim Pfennigbasar mitgemacht, berichtete sie freudig.

Schallplatten, Spiele und Bücher

Bekannt für seine geradezu überwältigende Sammlung von Schallplatten und Büchern, hatte der in der Auflösung begriffene Förderverein nur einen Teil seiner Schätze aufbauen können. Spezialitäten wie „Jiddische Lieder“ wurden daraus ebenso mitgenommen wie Ella Fitzgeralds „Sunshine of your Love“. Sachbücher, Reisebücher, Kochbücher und Thriller – Schmöker von Dan Brown und Uta Danella bis zu Balladen von Ludwig Uhland und Erzählungen von Thomas Mann: „Es wäre schade, wenn man so etwas wegwerfen müsste“ , unterstrichen die Männer, die den Stand betreuten.

Bei den Dekorationen hatte sich ein Mann für zwei langstielige Tulpen entschieden, ein Porzellanengelchen mit Geige und ein handliches Piano zogen ebenfalls die Aufmerksamkeit auf sich. „Nichts ist teurer hier als drei Euro“, vermittelte Martine Anctil den Interessenten.

Leider kein Original

Und wo geht’s weiter? Am besten gleich rechts rum, wo am Stand mit den Antiquitäten ebenfalls Interessantes wartet. Wie wäre es mit einer zierlichen englischen Teekanne in Form eines bunten Häuschens? Ganze 150 Euro wollte ein Kunstfreund für „Die nackte Maja“ am Stand mit den Gemälden und Bilderrahmen zahlen. Aber leider – es war halt kein Original, sondern nur ein Druck. Der Interessent verzichtete.

Wieder ein paar Meter weiter war intensives Wühlen in vielfarbiger Bettwäsche angesagt. Passt die Größe? Stimmt die Farbe? Einfacher die Entscheidung am Stand daneben mit Spielzeug und Spielen wie „Tatort Titanic“ oder „das Weinstraßenspiel“. Richtig eng ging es in einem nicht sonderlich geräumigen Durchgang zu. Hier wartete eine Riesenauswahl an Schuhen auf große und kleine, männliche, weibliche und auch Kinderfüße. Von Sportschuhen und Sandaletten bis zu gefütterten Stiefeln: alles da.

Dasselbe galt für die Berge von Mänteln, Hosen und T-Shirts, die Hüte, Taschen, Koffer und Schals. Ein wenig Geduld erleichterte die Suche nach dem Passenden. Helga Bäcker, Vorstandsmitglied und langjährige Leiterin des Pfennigbasars, beobachtete das Geschehen und freute sich: „Schön, dass die Leute interessiert sind.“

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