Kaiserslautern Petrus war irgendwie ein Bännjer

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Es glich einer Art Wiedergutmachung: Nach dem völlig verregneten Renntag 2015 erfreute sich der ausrichtende RV Bann am Sonntag eines besucher- und rennfahrerfreundlichen Wetters. Nicht die angekündigten Unwetter, sondern trockene Bedingungen lockten zahlreiche Besucher den ganzen Tag über an die Rennstrecke.

„Es ist ganz schön hart, wenn man 70-mal um diese Spitzkehre und jedes Mal antreten muss“, gestand der Sieger des Hauptrennens, Fabian Genuit vom Team Möbel Ehrmann, am Ende des Renntages ein. Daher war der in Böblingen lebende Pfälzer froh, sich früh in einer Fluchtgruppe auf und davon machen zu können, um dem Positionsgerangel im Feld aus dem Weg gehen zu können und einen gleichmäßigen Rhythmus fahren zu können. Trotz der relativ geringen Beteiligung in fast allen Klassen zeigten die anwesenden Sportler echten Rennsport. In allen Wettkämpfen wurde vom Start weg auf das Tempo gedrückt, oft wurde der Sieger aus einer Fluchtgruppe heraus ermittelt. Einzig das nominell am besten besetzte Rennen der Jugendklasse legte auf der Strecke überwiegend den Bummelgang ein, und so wurde es eine klare Angelegenheit für den nächsten Roschbacher, Yannik Hund, der im Sprint nicht zu schlagen war. Der in Queidersbach lebende Kjell Stadler, vor zwei Jahren an gleicher Stelle zum süddeutschen Schülermeister gekürt, wurde Dritter. Auch Trümpfe des RV Bann stachen beim Jubiläumsrennen „Rund ums Bruch“. Podiumsplätze gab es für Benedikt Simonis und Mareike Germann. Simonis musste sich mit vier weiteren Junioren im Feld der C-Klasse auseinandersetzen, lag zu Beginn auch auf Siegerkurs, doch am Ende des Rennens bekam der Bännjer immer mehr Probleme, musste dem Badener Jannik Lasch (RSV Oberhausen) den Sieg überlassen und selbst mit Platz zwei vorliebnehmen. Auch Germann bekam Probleme in der Schlussphase des Rennens der weiblichen Jugend, das gemeinsam mit dem der Juniorinnen und der Frauen auf den 1000 Meter langen Rundkurs ging. Nachdem sich die deutsche U17-Zeitfahrmeisterin Hannah Ludwig aus Wittlich gleich nach dem Start abgesetzt hatte, lag Germann in einer Verfolgergruppe aussichtsreich im Kampf um Platz zwei. Doch als Ludwig diese Gruppe überrundete und sich das Tempo dort nochmals erhöhte, verlor Germann den Kontakt zu Katharina Becker (Ellmendingen), die somit in der Schlusswertung nach Punkten gleich- und im Ergebnis an der blonden Nachwuchshoffnung des RV Bann vorbeizog. Für den Neueinsteiger Sebastian Kleser war das vorgegebene Tempo der Konkurrenz im C-Klasse-Rennen erwartungsgemäß ebenso noch zu hoch wie für Thomas Lill bei den Senioren. Dort siegte der Queidersbacher Armin Wolsiefer im Trikot des RSV Stelzenberg ohne große Mühe. Der 52-Jährige hatte sich mit drei Fahrern früh vom Feld gelöst und dominierte die Sprints aus der Gruppe heraus. Dass Radsport nichts für schwache Nerven, sondern eher etwas für harte Jungs oder Mädchen ist, zeigte sich im Rennen der Schüler U15. Schon nach wenigen Runden war das gelbe Führungstrikot des Saar-Pfalz-Cups von Merlin Cambeis (RSC Landau) blutverspritzt. Nasenbluten hatte bei dem jungen Mann eingesetzt. Doch weder er noch seine am Streckenrand stehenden Eltern dachten an Aufgabe. Es wurde ein Taschentuch gereicht, das sich der Landesmeister auf dem Rad in die Nase steckte. Dann setzte er seine Siegesfahrt unbeirrt fort und erschien zur Siegerehrung wieder strahlend mit gewaschenem Gesicht. Kaum war die Siegerehrung des Hauptrennens beendet, der Vereinsvorsitzende Ralf Reis („Ich bin recht zufrieden mit dem Ablauf. Es hat alles funktioniert.“) hatte gerade mit dem Abbau begonnen, kam der Regen – als wollte Petrus zeigen, dass er am Renntag doch ein Bännjer war. Ergebnisse Jugend: 10. Moritz Straßer (RV Queidersbach), … 13. Marc Reibold (RSC Linden) Schüler U15: 7. Tim-Oliver Kolschefsky (RSC Linden), … 15. Connor Lapot (RV Queidersbach) Schüler U13: 8. Luca Decker (RV Queidersbach), 9. Max Weidenmann (RV Mehlingen), 10. Larissa Evers (RV Mehlingen) Schüler U11: 7. Lion Veeser (RSC Linden).

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