Kaiserslautern Partnerschaft mit Gemeinde Shangi in Ruanda gefeiert
Bei einem Festgottesdienst in der gut frequentierten Martinskirche und bei der sich anschließenden Martinskerwe wurde die Partnerschaft gefeiert. Überschattet wurde das Fest vom Tod Norbert Kaisers, dem früheren Pfarrer von St. Martin und Initiator der Partnerschaft.
Unter einem Netz von bunten Fähnchen über den Kirchenbänken feierte die Gemeinde zusammen mit ihren Gästen aus Ruanda und Vertretern des Partnerschaftsvereins Rheinland-Pfalz–Ruanda das Jubiläum. „Glaube braucht Gemeinschaft“, sagte Pfarrer Andreas Keller. Der Himmel sei überall dort, wo sich Menschen auf Augenhöhe begegneten, vermeintliche konfessionelle, religiöse oder kulturelle Gräben überwinden, einander zuhören und voneinander lernen. Die älteste Initiative für eine Begegnung auf Augenhöhe der Gemeinde St. Martin sei die Partnerschaft mit den Menschen in Shangi, erinnerte Keller an gegenseitige Besuche.
Viele Projekte in Shangi
Als solidarische Hilfe seien zahlreiche Projekte realisiert worden, verwies er auf Schulspeisungen, die Unterstützung einer Krankenstation, Hilfen für junge Mütter im Mädchenalter, auf die Förderung beruflicher und landwirtschaftlicher Projekte, auf ein Mühlen- und ein Kaffeeprojekt. Über Besuche in Ruanda und die Förderung von Projekten in Shangi informiert eine Ausstellung im Altarraum der Martinskirche.
Wertvolle Dienste leiste die Pfarrei weiter mit einem wöchentlichen Besuchsdienst für alleinstehende Menschen, einem Trauercafé, einem Beratungsdienst für Menschen ohne Betreuung und Hilfen sowie der Pflasterstube als Dienst an Menschen mit gesundheitlichen Problemen, die nicht krankenversichert sind, so Keller.
Auf Italienisch und von Keller übersetzt, wandte sich Bischof Eduardo an die Besucher. Die Freundschaft miteinander habe beiden Gemeinden gutgetan. „Der Samen, der gesät wurde, hat Früchte getragen“, erinnerte er an Pfarrer Norbert Kaiser und Bischof Jean Damascène, seinen Vorgänger, der wie Kaiser inzwischen verstorben ist.
Trommelwirbel und Blasmusik zur Eröffnung der Kerwe
Mit der Partnerschaft sei das Evangelium in die Praxis umgesetzt worden, so Janvier Kagenzi, der Pfarrer von Shangi. „Wir freuen uns über die Früchte und tun alles, die Dynamik der Liaison aufrecht zu erhalten“, übersetzte Dorothea Fuchs, die Vorsitzende des Partnerschaftsverein St. Martin, aus dem Französischen.
Nach einem zweistündigen Gottesdienst eröffnete Oberbürgermeisterin Beate Kimmel auf der Pfarrwiese erstmals die Martinskerwe. Dort dominierte Festtagsstimmung bei bestem Sommerwetter, bei Trommelwirbel ruandischer Studierender, zwischen Zelten, Essensständen und bei Musik des Kolping Blasorchesters. „Es ist mir eine besondere Freude, die Martinskerwe zu eröffnen“, so Kimmel. Dass der Glaube stark mache, habe sie im vorangehenden Gottesdienst erfahren. Voneinander lernen und Halt geben, komme auch der Stadtgesellschaft zugute. Die Partnerschaft mit Ruanda zeige, wie gut es tue, im Glauben miteinander vereint zu sein.
Mit Speisen ihrer Heimat brachte sich die Eritreische Gemeinde bei der Martinskerwe ein. Spielerische Angebote für Kinder boten Pfadfinder, Malteserjugend und die Kita St. Martin. Mit Kunstgegenständen aus Ruanda wartete die Frauengemeinschaft, mit einer Tombola die Ministranten von St. Martin auf.