Kaiserslautern Ortsbeirat entscheidet über Wohnbebauung am Geiersberg und eine PV-Anlage am Ortsrand

Kommt die Wohnbebauung wie vorgesehen, muss ein Waldstück zwischen den vorhandenen Häusern (linker Bildrand) und dem Sportgeländ
Kommt die Wohnbebauung wie vorgesehen, muss ein Waldstück zwischen den vorhandenen Häusern (linker Bildrand) und dem Sportgelände (rechts, nicht zu sehen) gerodet werden.

Dass in der Straße Geiersberg in Siegelbach Mehrfamilienhäuser entstehen sollen, das lehnt die SPD-Fraktion im Ortsbeirat ab. Zuvor schon hatten sich die Sozialdemokraten gegen den Bau von Tiny-Häusern ausgesprochen. Außerdem beschäftigt eine Freiflächenphotovoltaikanlage den Ortsbeirat am Donnerstag.

Nachverdichtung ist im Wohnungsbau in Kaiserslautern das Gebot der Stunde. Laut Stadtverwaltung kommt dafür unter anderem die einseitig bebaute Straße Geiersberg an den Sportplätzen in Siegelbach infrage. Der Ortsbeirat soll nun in seiner nächsten Sitzung, Donnerstag, 21. September, darüber entscheiden, ob die bisherige Grünfläche künftig für eine „wohnbauliche Nutzung“ zur Verfügung steht. Das findet unter anderem der SC Siegelbach nicht gut, dessen Vereinsgelände direkt an den Waldstreifen grenzt. Das Grün trennt die Fußballplätze von der Wohnbebauung. Ebenfalls gegen eine Rodung ausgesprochen haben sich die Freien Wähler in Siegelbach.

In diesen Reigen stimmen die Siegelbacher Sozialdemokraten mit ein. Die SPD-Fraktion zeigt sich mit dem Vorstoß des Bauausschusses ebenfalls nicht einverstanden. Der hatte angeregt, dass in der Straße Geiersberg sechs Mehrfamilienhäuser errichtet werden. Die Verwaltung stellt dem Ortsbeirat am Donnerstag verschiedene Planungsvarianten vor. Geht’s nach der SPD-Fraktion, könne man sich das sparen, sagen Anita Anspach-Olfers und Robert Gorris sinngemäß. Denn das Waldstück sei aus den bekannten Gründen erhaltenswert: Es dient als Lärm- und Lichtschutz für die Anwohner vorm nahen Sportplatz. Zudem sei der Baumbestand erhaltenswert und das Grün wichtig fürs Klima, argumentieren die SPD-Ortsbeiräte. Anspach-Olfers: „Ja, wir waren auch gegen die Tiny Häuser. Eine Kita hätten wir uns dort noch vorstellen können. Aber nun sollte man es am besten so lassen, wie es ist.“

Laut Verwaltung, darauf weist Robert Gorris schelmisch hin, würden die Bauplätze am Geiersberg ohnehin nicht gebraucht: „In der Beschlussvorlage zu einer Freiflächenphotovoltaikanlage heißt es: ,Es ist darauf hinzuweisen, dass im Ortsteil Siegelbach mit der Entwicklung des Baugebietes Zwerchäcker sowie der Umnutzung einer früheren Gewerbebrache am Ortseingang an der Opelstraße neue Bauplätze zur Verfügung stehen und sich derzeit kein dringender neuer Bedarf in diesem Stadtteil ableiten lässt.’“

Baugebiet statt Photovoltaikanlage

Etwas anders sehen das die beiden SPD-Ortsbeiratsmitglieder. Immobilienmaklerin Anspach-Olfers kennt den Bedarf an Bauplätzen: „Viele Ortsansässige suchen derzeit etwas.“ Jedoch sei die Fläche am Geiersberg schlicht nicht geeignet. Stattdessen könne man perspektivisch westlich des früheren Baugebiets Brüchling erweitern. Doch für genau diese Fläche liegt – ebenfalls am Donnerstag Thema im Ortsbeirat – ein Antrag vor, dort eine gut 22.000 Quadratmeter große Freiflächenphotovoltaikanlage zu errichten.

Auf dem hinteren Teil dieser Fläche (Richtung Waldrand) könnte eine Photovoltaikanlage entstehen. Ein „privater Vorhabenträger“
Auf dem hinteren Teil dieser Fläche (Richtung Waldrand) könnte eine Photovoltaikanlage entstehen. Ein »privater Vorhabenträger« fragt an.

Anspach-Olfers: „Das ist eine der wenigen Flächen, die uns in Siegelbach noch für ein Neubaugebiet bleiben. Ansonsten sind wir sehr eingeschränkt durch das IG Nord und die amerikanischen Liegenschaften.“ Für eine Freiflächenphotovoltaikanlage seien doch möglicherweise Grundstücke in der Nähe des Erfenbacher Wertstoffhofs oder an der B270 besser geeignet, schlägt sie vor. „Dann würden wir keine Flächen verbauen, die wir später vielleicht noch brauchen“, sagt Anspach-Olfers.

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