Kaiserslautern Ohne Kraft und Inspiration

John Barber (1. FCK) setzt im Spiel gegen Lich zum Wurf an.
John Barber (1. FCK) setzt im Spiel gegen Lich zum Wurf an.

Im ersten Spiel nach dem vorzeitig gesicherten Klassenerhalt in der Regionalliga Südwest unterlag der 1. FC Kaiserslautern am Sonntag dem TV Lich mit 80:92 (37:50). Der Rückstand Betrug phasenweise 18 Punkte. Ein Zwischenhoch im dritten Viertel (58:61/29.) war zu wenig, um die vierte Niederlage im fünften Spiel zu verhindern.

Headcoach Theo Tarver entschied sich gegen den Tabellenvorletzten zunächst für eine kleine Aufstellung. Die lange Garde der Lauterer um Waldemar Nap und Aaron Ellis musste zunächst mit einem Platz auf der Bank vorliebnehmen. Das Gleiche galt für Topscorer John Barber Jr., der für den zuletzt formschwachen Japhet McNeil ins Team gerückt war. Dafür stand etwas überraschend Eigengewächs Maximilian Herzog in der Startformation. Lich, das bei sechs Punkten Rückstand zum rettenden Ufer unter Zugzwang stand, spielte couragiert nach vorne und setzte von der Dreierlinie immer wieder Nadelstiche. Das war durchaus überraschend, denn die Mannschaft um den bärenstarken Christopher Longoria traf im bisherigen Saisonverlauf nur jeden vierten Wurf von außen. Nur die Crailsheim Merlins sind in dieser Kategorie noch schlechter. Gegen den FCK fiel jeder zweite Wurf (15/29). So sträflich frei, wie die TV-Schützen am Sonntag standen, kommen sie in der vierthöchsten Spielklasse allerdings normalerweise auch nicht zum Schuss. Vor allem nicht in dieser Häufigkeit. Den Roten Teufeln fehlte der letzte Biss, um sich gegen ein Team, das mit dem Rücken zur Wand steht, zu wehren. Die Hessen kamen immer wieder zu zweiten Würfen und damit zu einfachen Punkten, weil sich die Lauterer im Kampf um den Ball nicht durchzusetzen vermochten. Das Rebound-Duell ging mit 42:32 an die Gäste. Lauterns Top-Rebounder Nap und Ellis sicherten sich gemeinsam neun Abpraller. Und damit zwei weniger als Longoria. Am Ende standen für den US-Amerikaner 30 Punkte, elf Rebounds und sieben Korbvorlagen zu Buche. Hätte Kevin Croom aufseiten der Lauterer keinen guten Tag erwischt, wäre die Niederlage wohl noch ein wenig deutlicher ausgefallen. Mit 21 Punkten stellte der Guard eine persönliche Saisonbestleistung auf. Vor allem von außen (3/6) zeigte er sich ungemein treffsicher. Scharfschütze Gergely Hosszu hingegen hatte einen gebrauchten Tag erwischt und startete mit fünf Fehlwürfen in Folge in die Partie. Von jenseits der Dreierlinie (1/7) glückte ihm diesmal fast nichts. An Barber Jr., der nur mit einem einzigen Wurf traf, lief das Spiel komplett vorbei. Lich entschied das erste Viertel mit 20:15 für sich und baute seine Führung bis zur Pause kontinuierlich aus. Kurz nach dem Seitenwechsel betrug der Rückstand aus Sicht der Lauterer 18 Punkte (37:55/22.). Das drohende Debakel konnte dank einer kollektiven Leistungssteigerung im dritten Viertel verhindert werden. Als der gut aufgelegte Kevin Luyeye auf 58:61 (29.) stellte, witterten die Roten Teufel kurzzeitig sogar noch einmal Morgenluft. Mit einem 11:4-Lauf zum 72:62 (31.) nahm der Abstiegskandidat seinem Rivalen dann jedoch schnell den Wind aus den Segeln. Für eine zweite Aufholjagd fehlten dem FCK Wille, Kraft und Inspiration. Unter dem Strich stand die vierte Niederlage im fünften Spiel – allesamt quittiert gegen Abstiegskandidaten. Am Sonntag (17.30 Uhr) gibt Spitzenreiter Schwenningen seine Visitenkarte in der Barbarossahalle ab. In der aktuellen Verfassung droht dann die nächste Pleite. So spielten sie 1. FC Kaiserslautern: Croom (21), Luyeye (18), Ellis (15), Nap (9), Weihmann (6), Hosszu (5), Erb (3), Barber Jr. (2), Herzog (1), Piechocki – Spielfilm: 5:12 (5.), 15:20 (10.), 15:25 (13.), 37:50 (20.), 45:55 (25.), 58:61 (29.), 65:76 (33.), 80:92 (40.) – Beste Spieler: Croom – Longoria – Zuschauer: 200 – Schiedsrichter: Möhn/Knittel.

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