Kaiserslautern Nistkästen unter dem Dach aufhängen

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In den nächsten zwei Wochen werden die Mauersegler aus ihren Winterquartieren im Süden erwartet. Vogelschützer Kurt Wilhelm sieht dem mit Sorge entgegen und schlägt Alarm: Es gebe immer weniger Brutmöglichkeiten. Wilhelm appelliert an Haubesitzer und Vogelfreunde, Nistkästen aufzuhängen.

Die Mauersegler verbringen fast ihr ganzes Leben in der Luft, nur in der Brutzeit bekommen sie Boden unter die Füße. Dann bauen sie in Hohlräumen unter Dächern und Traufen oder schief sitzenden Ziegeln ihr Nest. Neubauten mit glatter Fassade werden jedoch kaum genutzt. Hier liegt nach den Worten von Wilhelm das Problem: Dadurch, dass immer mehr Häuser gedämmt und alte Gebäude saniert sind, fehlten die Hohlräume und damit Nistquartiere. Oder die Mauersegler müssten lange suchen, bis sie einen Nistplatz gefunden haben, was fatale Folgen habe. Im August flögen die Vögel wieder nach Süden, unabhängig von der Brut. Sie folgten ihrem Trieb und ließen dann Jungvögel zurück, die Todeskandidaten seien. Der Vogelschützer weiß, wovon er spricht: 394 Mauersegler hat er in all den Jahren in Pflege genommen. Wilhelm hat im vergangenen Jahr schon beobachtet, dass weniger Mauersegler da waren. Er appelliert daher, Nistkästen zu installieren. Die sollten unter dem Dach aufgehängt werden, ein Nistkasten solle in etwa die Größe eines Schuhkartons und auf einer langen Seite ein ovales Schlupfloch haben, fünf Zentimer breit und drei Zentimeter hoch. Damit könne man den Vögeln helfen. Solche Nistkästen ließen sich leicht selbst bauen, man könne sie aber auch kaufen, beispielsweise gebe es im Internet mehrere Anbieter. Die Mauersegler verschmierten die Häuser nicht mit Kot, betont Wilhelm, außerdem seien sie nützliche Insektenvernichter. Ebenso kann der Vogelschützer nicht verstehen, warum Renovierungsarbeiten an Fassaden, in denen Mauersegler brüten, zur Brutzeit erfolgen müssen. Er erinnert an die Fassadensanierung der Bau AG in der Alex-Müller-Straße vor einigen Jahren, wo durch die Initiative von Vogelschützern die Netze wieder abgehängt wurden, damit die Mauersegler an ihre Nester kommen. Wilhelm kann auch nicht verstehen, warum der BUND und der Nabu nicht auf das Problem der Mauersegler aufmerksam machen. Die wiesen zwar auf die Probleme von Mehlschwalben hin, aber es sollte auch mal eine breite Kampagne für Mauersegler geben, meint er.

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