Kaiserslautern Neuer Chef bei der Staatsanwaltschaft

Mit einer Zehnerkarte für Kaffee bei Tchibo und einem Gutschein für ein Essen bei der Fischrestaurantkette Nordsee wurde der langjährige Leitende Oberstaatsanwalt Kaiserslauterns Helmut Bleh gestern in den Ruhestand verabschiedet. Ab sofort ist Udo Gehring Leiter der Strafverfolgungsbehörde.

21 Jahre lang hat Bleh die Geschicke der Staatsanwaltschaft in Kaiserslautern geführt – und das offenbar zur allgemeinen Zufriedenheit. Bei seiner Verabschiedung im Foyer des Justizzentrums wurde er gestern Nachmittag von allen Seiten gelobt. „Wir werden seine ruhige und sachliche Art sehr vermissen, besonders wenn die Diskussionen mal wieder hitzig werden“, sagte Bürgermeisterin Susanne Wimmer-Leonhardt. Sie bezog sich damit vor allem auf die Arbeit im Kriminalpräventiven Rat, dem Bleh von Anfang an mit Rat und Tat zur Seite gestanden hat. Werner Mausolf vom Polizeipräsidium Westpfalz hob vor allem hervor, dass Bleh trotz viel Arbeit und dem nebenberuflichem Engagement immer ein offenes Ohr für die Polizei und viel Verständnis für deren Arbeitsweise gehabt habe. Die Zusammenarbeit sei durchweg gut gewesen. Als Beispiele dafür hob er die Kooperation im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft 2006 hervor, außerdem die Rockerprozesse und den Doppelmord von Weilerbach. Justizminister Jochen Hartloff betonte in seiner Ansprache, dass der scheidende Leitende Oberstaatsanwalt, der zugleich lange Jahre Pressesprecher des Landgerichts Kaiserslautern war, 2004 vom Deutschen Journalistenverband (DJV) mit der „Goldenen Zeile“ für die gute Zusammenarbeit mit der Presse ausgezeichnet wurde. Das zeige, dass er sich auch um die Information der Öffentlichkeit sehr verdient gemacht habe. Bei so viel Engagement über einen so langen Zeitraum dürfte es kaum verwundern, dass Bleh der Umstieg in den Ruhestand anfangs nicht ganz leicht gefallen ist. Wie Landgerichtspräsident Harald Jenet und die Lauterer Polizei berichten, wird er aber mittlerweile öfter in der Kaiserslauterer Fußgängerzone gesichtet. Damit er dort nicht verhungert und verdurstet, sondern den Ruhestand in vollen Zügen genießen kann, gab ihm Jenet gestern die Gutscheine für Tchibo und Nordsee mit auf den Weg. Blehs Platz im Lauterer Justizzentrum nimmt nun der gebürtige Berliner Udo Gehring ein, der sich gestern erst einmal bei seinem Vorgänger bedankte – für die Einweihung in die Geheimnisse der Staatsanwaltschaft. Die kennt Gehring zwar bereits von einer Stippvisite im Jahr 1999. Damals war er jedoch nicht als Behördenleiter vor Ort und der Aufenthalt dauerte auch nicht sehr lange. Bereits 2000 wurde der promovierte Jurist an die Generalstaatsanwaltschaft in Zweibrücken abgeordnet. Danach war er von 2001 bis 2005 als Oberstaatsanwalt in Frankenthal und anschließend für zwei Jahre im Ministerium der Justiz tätig. Im August 2013 übernahm Gehring die stellvertretende Leitung der Staatsanwaltschaft Frankenthal und kommt nun als Leiter nach Kaiserslautern. „Wir wissen die Staatsanwaltschaft bei Ihnen in guten Händen“, meinte Hartloff bei der Veranstaltung, die zugleich als Verabschiedung des alten und Einführung des neuen Leitenden Oberstaatsanwalts diente. Mit Gehring habe man einen Behördenchef, der über hervorragende Fachkenntnisse und überdurchschnittliches Engagement verfüge. Hartloff wünschte ihm viel Kraft für die Herausforderungen im neuen Amt. (yns)

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