Kaiserslautern/Winnweiler Neue Gedenktafel für Holzbildhauer Josef Höffler

Bringen am Geburtshaus des Holzbildhauers Josef Höffler in der Kaiserslauterer Birnstraße eine Gedenktafel an: Initiator Uli Gil
Bringen am Geburtshaus des Holzbildhauers Josef Höffler in der Kaiserslauterer Birnstraße eine Gedenktafel an: Initiator Uli Giloi aus Winnweiler, Leo Müller und Richard Henkel (von links).

„Sein Werk, das zu den größten Hoffnungen berechtigte, musste Fragment bleiben…“. Diese Einschätzung in den 1950ern von Ottheinrich Münch galt dem Lauterer Holzbildhauer Josef Höffler (1879 bis 1915). Erst seit knapp 20 Jahren erinnert sich seine Geburtsstadt wieder. Gerade wurde die Gedenktafel am Geburtshaus erneuert.

Höffler ist in der Barbarossastadt einerseits ein geläufiger Name. Wurde doch 1953 eine Straße im Pfeifertälchen so benannt – in Gedenken an den Holzbildhauer Josef Höffler. Ansonsten ist sein Wirken jedoch immer noch wenig bekannt in der Stadt, etwa im Vergleich zu anderen namhaften Bildhauerfamilien Lauterns des 19. und 20. Jahrhunderts, jener Berühmtheiten wie Menges, Mages, Bernd oder Korter.

Umso wertvoller die Überlieferung jener eingangs zitierten Werkbeschreibung. Und umso verdienstvoller jene Ausstellung „Kaiserslauterer Bildhauer zwischen Tradition und Moderne“ im Jahr 2005, die ein völliges Vergessen verhinderte. Denn in dieser von Claudia Gross kuratierten Sammlung an Skulpturen, Reliefs, Bauschmuck, Grab- und Denkmalkunst entdeckte der Steinmetzmeister und Bildhauer Richard Henkel – er ist Urheber der 54er Weltmeister-Plastik am Fritz-Walter-Stadion – erstmals den Kollegennamen Höffler. Auf seine Initiative hin ergab sich pünktlich im 100. Todesjahr, dass nach 1905 dessen zweite Ausstellung in seiner Heimatstadt öffnete. Dabei konnte 2015 in der Pfalzbibliothek einiges an überraschenden Fakten gezeigt werden.

Die erneuerte Tafel

Dank der unermüdlichen Recherche Richard Henkels waren dies vor allem Leihgaben, Dokumente über bislang unbekannte Weggenossen, die das anerkannt-talentierte Wirken des so früh Verstorbenen belegten. Uli Giloi aus Winnweiler wiederum, ein nachweislich erfolgreicher „Archäologe“ verschollener Kunst und Künstler, initiierte und finanzierte im selben Jahr noch eine Gedenktafel am Geburtshaus Birnstraße 1, die über den Verein Baukultur und Stadtgestaltung Kaiserslautern montiert werden konnte.

Seit Dienstag ziert nun ein von Leo Müller – ehemaliger Rallyefahrer und Mitstreiter Uli Gilois – angebrachtes, vergrößertes Format die Hausfassade. Deutlich lesbar dokumentiert die erneuerte Gedenktafel Joseph Höfflers Lebensdaten, zu sehen ist zudem ein um 1913/1914 von dem Südpfälzer Künstler Albert Haueisen gemaltes Porträt Höfflers. Das Original dazu hängt im Arbeitszimmer von Stadtmuseumsdirektor Bernd Klesmann. Außerdem sind drei Hinweise vermerkt, die eben jene eingangs erwähnten „größten Hoffnungen“ unterstreichen. Hausbesitzer Vladimir Kulikov sagte der Montage gern zu, denn „es ist ja Geschichte, die zu kennen immer sinnvoll ist“.

Ein kurzes Künstlerleben

Josef Höffler war am 18. März 1879 in Kaiserslautern zur Welt gekommen und starb mit nur 36 Jahren am 28. März 1915 in Bad Bergzabern. In Kaiserslautern wurde er an der Baugewerksschule ausgebildet, studierte danach kurz in München, kehrte in die Heimat zurück, wo er eine erste Ausstellung hatte und als Schreiner arbeitete. Später lebte er in Hamburg, wo er unter anderem aus Lindenholz Porträts von Carl Hagenbeck schuf, die nun zum Bestand der Kunsthalle Hamburg gehören. Im Albertinum Dresden ist ein „Jünglingskopf“ Höfflers erhalten. An Tuberkulose erkrankt, zog er 1913 ins wärmere Bad Bergzabern, geheilt werden konnte er jedoch nicht mehr.

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