Kaiserslautern Nachspielzeit:
Durch ein Eigentor in der Nachspielzeit den zum Greifen nahen Sieg zu vergeigen, das ist schon ganz schön bitter. Doch das war es nicht, was den Spielertrainer des FC Otterbach, Florian Bauer, nach dem 1:1 in der Fußball-A-Klasse-Partie bei der SpVgg NMB Mehlingen aufbrachte. Es war der Schiedsrichter. So einen Pfeifenmann habe er, sagt Bauer, in seinen „22 Jahren als Fußballer“ noch nicht erlebt. Angefangen habe es damit, dass ihm der Schiri vor der Partie den Handschlag verweigerte. Während des Spiels habe der Unparteiische sich laufend Notizen gemacht, Strichlisten geführt und obendrein noch sonderbar gepfiffen. Nachdem der Schiedsrichter seine statistischen Leidenschaften ausgelebt hatte, zeigte er sich nach dem Schlusspfiff noch von einer anderen Seite. „Er war auf Krawall gebürstet“, beschreibt Bauer die nächste Eskalationsstufe. Zunächst habe der Schiri sich mit einem Zuschauer angelegt und sei dann wenig später im Kabinengang auf ihn zugekommen. „Er wollte mir eine Kopfnuss verpassen“, schildert Bauer die Attacke, der er gerade noch so ausweichen konnte. Auch auf Mehlinger Seite fand man das Schiedsrichtergebaren befremdlich. „Ich weiß nicht, was in diesen Mann gefahren ist“, sagt Michael Kirch, der Fußballabteilungsleiter der SpVgg Mehlingen, und kündigte an, dass die Spielvereinigung in Kürze dem Staffelleiter eine schriftliche Stellungnahme zu den Geschehnissen während und nach der Partie zukommen lassen werde. Nach Florian Bauers heftigen Vorwürfen war es dann doch erstaunlich, zu erfahren, was der Schiedsrichter in seinem Spielbericht vermerkt hat. Wie Staffelleiter Udo Schöneberger gestern auf Anfrage mitteilte, habe der Unparteiische lediglich vermerkt, dass es ein Spiel „ohne besondere Vorkommnisse“ gewesen sei. Was für eine Nachspielzeit! Um satte sechs Minuten verlängerte der Schiedsrichter die reguläre Spielzeit im A-Klasse-Spiel zwischen dem FC Queidersbach und der TSG Burglichtenberg und bescherte damit beiden Teams eine Achterbahnfahrt der Gefühle. So war es zuerst das Heimteam, das jubeln konnte. Nach einer Flanke köpfte Dominik Borschart in der zweiten Nachschlagminute das 2:1 für den FCQ. Der wegen einer Zerrung zum Zuschauen verurteilte Queidersbacher Spielertrainer Fabian Blanz war sich da eigentlich sicher, dass sein Team nach den zuletzt erlittenen Rückschlägen mal wieder einen Sieg einfahren würde. Gegen das Schlusslicht Burglichtenberg schien der Tabellenführer doch noch seiner Favoritenrolle gerecht werden zu können, in einer von ihm alles andere als überzeugend geführten Partie, in der er in Rückstand geraten war und erst in Überzahl den Ausgleich geschafft hatte. Doch ein Freistoß zerstörte die Queidersbacher Siegeshoffnungen. Der Ball segelte in den Strafraum, und der Gästespieler Fabian Schmidt traf zum 2:2-Unentschieden. „Wir haben nicht gut gespielt und müssen mit dem Punkt zufrieden sein“, stellte Blanz selbstkritisch fest. Was so ein Derbysieg alles bewirken kann. Da schlägt die TSG Kaiserslautern vor gut zwei Wochen den Rivalen VfR Kaiserslautern auf dem „Erbse“ und lässt es fortan richtig krachen. So folgte dem Heimsieg über Hauenstein II am Wochenende auswärts ein eindrucksvolles 4:1 bei der SG Rieschweiler II. Dabei zeigte das Team von Trainer Oliver Gies sich nicht nur torhungrig, es überzeugte auch kämpferisch. Kampfgeist und Zweikampfhärte waren in dieser Bezirksligapartie auch gefragt. Denn die Buchenlocher spielten nicht auf Rasen, sondern, wie es Gies formuliert, „auf brauner Erde“. Auf diesem Geläuf wählten seine Schützlinge die richtige Gangart und gingen auch in Führung. Nach einer Standardsituation und anschließendem Gewühl im Strafraum kam der Ball zu Christopher Dispot, der ihn mit einem platzierten Flachschuss ins SG-Tor beförderte. Der Anfang war damit gemacht, und am Ende hatte die durch den Derbyerfolg erst richtig in Schwung gekommene TSG ihren fünften Saisonsieg verbucht, der auch noch deutlich ausfiel.