Kaiserslautern Nachspielzeit:

Exakt 19 Sekunden dauerte es, bis Mohamed Ilboudo den Fußball-Landesligisten SV Mackenbach im Heimspiel gegen den TuS Rüssingen in Führung schoss. Das Blitztor hätte noch schneller fallen können, wenn zuvor Manuel Schohls Schuss nicht am Pfosten, sondern im Rüssinger Kasten gelandet wäre. In diesem Fall hätte der Spielertrainer des SVM dem Hoffenheimer Bundesligaspieler Kevin Volland Konkurrenz gemacht, der vor kurzem in der Partie gegen Bayern München den Keeper Manuel Neuer bereits nach neun Sekunden tunnelte und damit in Rekordzeit traf. Leistete die Bayern-Abwehr bei Vollands Schnellschuss die Vorarbeit, so resultierte Ilboudos 19-Sekunden-Treffer aus einem, wie Manuel Schohl stolz berichtet, einstudierten Spielzug. Im Training hatten die Mackenbacher diese schnelle Spieleröffnung schon mehrfach geübt, und am Samstag überrumpelten sie die Rüssinger damit. Dieser spektakuläre Treffer war aber noch nicht alles. Schohl traf dann noch zum 2:0, und Daniel Mai steuerte einen Doppelpack zum umjubelten 4:0-Sieg der Mackenbacher bei. Nur der blitzschnelle Ilboudo hatte am Schluss Ladehemmung – er vergab einen Elfmeter. Beim Bezirksligisten VfB Reichenbach herrscht nach dem zweiten Sieg in Folge so etwas wie gedämpfter Optimismus. Ohne den leisesten Hauch von Euphorie kommentierte Marcel Heidenreich das 3:1 über den starken Aufsteiger VfR Kaiserslautern und sprach von einem „wichtigen Sieg“. Dabei hätte der Reichenbacher Stürmer allen Grund zu stärkeren Gefühlsregungen gehabt. Schoss er doch zwei Tore und war damit der Matchwinner. Aber den insgesamt drei Ligasiegen des VfB stehen zwei heftige, noch nicht vergessene Niederlagen gegenüber. Auch gegen den VfR gerieten die Reichenbacher in Verlustgefahr. So bot sich dem Lauterer Stürmer Christian Kolender nach der Pause eine dicke Chance, seine Elf mit 2:0 in Führung zu bringen. Doch er scheiterte am überragenden VfB-Schlussmann Benjamin Klein. Im direkten Gegenzug erzielte dann Lars Rheinheimer das 1:1. Danach setzte sich Heidenreich mit einem Doppelpack in Szene. Mit einem Schuss in die linke Ecke erzielte er das 2:1 und nach einer Freistoßflanke unbedrängt per Kopf das 3:1. Mit sieben Treffern in fünf Spielen ist Marcel Heidenreich auf dem besten Weg in Richtung Torjägerkanone. Nicht auszudenken, wenn der ASV Waldleiningen am Samstag sein Kerwespiel verloren hätte. Das idyllische Pfälzerwalddorf hätte Frust geschoben. „Die Kerwe“, sagt der Vorsitzende des ASV, Rainer Decker, „wäre versa... gewesen.“ Das Schreckensszenario zeichnete sich in der ersten Halbzeit des B-Klasse-Spiels gegen den TuS Olsbrücken ab. Da sah es nicht nur nach einer Niederlage aus, da drohte dem ASV eine Kerweklatsche, als die Gäste nach nicht einmal einer halben Stunde mit 3:0 führten. Etwas Hoffnung kam auf, als Michael Förster kurz vor der Pause per Strafstoß auf 1:3 verkürzte. In der Kabine sei er dann „sehr laut“ geworden, erzählt der Waldleininger Spielertrainer Marco Hocke. Die lautstarke Kabinenpredigt zeigte Wirkung. Wie ausgewechselt präsentierte sich die Heimelf im zweiten Teil des Kerwespiels. Der Kasten des TuS stand fortan unter Dauerbeschuss. Ein von Hocke direkt verwandelter Freistoß und Försters zweiter Elfmetertreffer sorgten für das 3:3. Damit nicht genug. In der vierten Minute der Nachspielzeit schoss Hocke den Ball zum 4:3 in den Winkel und entschied die Partie mit diesem wunderschönen Kerwetor.

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