Kaiserslautern „Nach dem Klo und vor dem Essen ...“

„Nach dem Klo und vor dem Essen – Händewaschen nicht vergessen“, lautet das Motto eines Aktionstags „Saubere Hände“, zu dem das Westpfalz-Klinikum für Dienstag, 13. Mai, von 10 bis 15.30 Uhr ins Foyer des Haupthauses und beim Besuchercafé einlädt. Marita Gies hat mit dem verantwortlichen Krankenhaushygieniker Thomas Ecker darüber gesprochen, wie man sich durch Händewaschen vor Infektionen schützt und was das Klinikum macht, um zu verhindern, dass sich Patienten und Besucher Keime einfangen.

Warum will das Westpfalz-Klinikum den Besuchern zeigen, wie sie ihre Hände waschen sollen?

Weil Besucher Keime von draußen mit ins Klinikum bringen. Gerade im Winter greifen die Magen-Darm-Erkrankungen um sich. Bringt zum Beispiel ein Besucher den Norovirus mit, bekommen unsere Patienten Probleme. Diese Erfahrung haben wir schon gemacht. Das ist ein Grund für unseren Aktionstag. Der andere dient dem Schutz der Besucher. Wir können nicht ausschließen, dass sich jemand im Krankenhaus infiziert, etwa an Türklinken oder beim Händeschütteln. Die Mitarbeiter des Klinikums müssen sicher mehr für die Hygiene tun, als nur ihre Hände zu waschen. Aber die Desinfektion der Hände ist schon die Hauptsache, das absolut Wichtigste. Je nachdem, um welche Erreger es sich handelt, legen die Mitarbeiter noch Masken, Schutzkittel oder Handschuhe an. Unsere Mitarbeiter werden über die wesentlichen Erreger geschult. Wie schütze ich mich, wie gehe ich mit Geschirr, Wäsche oder Abfall um? Unser Ziel ist es immer, die Übertragung von Erregern auf den Patienten zu verhindern. Was können Besucher tun, um sich und ihre kranken Angehörigen zu schützen? Wir haben auf den Stationen − im Wesentlichen für die Besucher − Spender mit Desinfektionsmittel hängen. Wir sehen es aber auch gerne, wenn sich beispielsweise Physiotherapeuten, die auf die Station kommen, ihre Hände desinfizieren. Wir haben in jedem Patientenzimmer einen solchen Spender. Wir streben für Normalstationen einen Spender auf zwei Betten an. Auf Intensivstationen wollen wir einen Spender pro Bett anbringen. Im Zusammenhang mit Krankenhaus-Hygiene taucht immer der für Patienten gefährliche Krankenhauskeim auf. MRSA ist das Stichwort. Mittlerweile haben wir den MRSA ganz gut im Griff. Inzwischen haben wir gute Sanierungsmöglichkeiten, den Erreger am Körper abzutöten. Etwa in der Nase, wo er sich gern aufhält, mit Salbe. Das Problem sind andere, immer neue multiresistente Erreger, die nicht mehr auf herkömmliche Antibiotika ansprechen. Auch gesunde Patienten tragen häufig multiresistente Erreger in sich, was auf einen intensiven Antibiotika-Einsatz zurückzuführen ist. Das muss nicht über die Einnahme von Tabletten sein, sondern kann auch über Lebensmittel geschehen. Etwa bei Hühnchenfleisch, weshalb in der Küche peinliche Hygiene nötig ist. Wie muss Hygiene in der Küche aussehen? Der alte Kinderspruch gilt immer noch: Nach dem Klo und vor dem Essen – Händewaschen nicht vergessen. Die Hände sind die Werkzeuge, mit denen wir uns Essen und eben auch die Keime zuführen. Das Hühnchen, um bei dem Beispiel zu bleiben, wird zwar gegart, aber was an den Händen dran ist, landet anschließend vielleicht auf dem Salat, der ja nicht gekocht wird, und danach im Mund. Was passiert an dem Aktionstag „Saubere Hände“? Unsere Hygiene-Fachkräfte zeigen an zwei Infoständen in Haus 1/Ebene 0 sowie in Haus 1/Ebene 1 neben dem Besuchercafé, wie man Hände richtig desinfiziert. Das können die Besucher unter Anleitung selbst ausprobieren und anschließend mit einer UV-Lampe nachsehen, wie sorgfältig sie ihre Hände gereinigt haben. Auf der Haut sind die Stellen zu erkennen, wo desinfiziert wurde und wo nichts hingekommen ist, weil viele die Seife oft einfach nur auf den Handflächen verreiben. (ita)

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