Kaiserslautern Metallische Wucht
Das Jugend- und Programmzentrum lud am Freitagabend zum gemeinsamen Metalcore-Frönen. Drei junge Bands demonstrierten auf spielerische Weise ihre metallische Wucht und bestachen mit ihrem handgemachten massiven Sound.
Orwellian machten den Anfang: Jonathan Maas (Gesang, Rhythmusgitarre) Markus Wasem (Sologitarre) Grigori Lifchits (Bass) und David Erbach (Schlagzeug) haben alles, was man für einen soliden Core-Sound braucht. „Prison“ preschte anständig voran, überzeugte mit gut ausgearbeiteten Gitarren-Soli und lieferte beim Zusammenspiel ordentlich Druck an den richtigen Stellen. Auch der Song „Across Dimensions“ war in seiner Machart einwandfrei. Ein souveränes Intro stimmte auf den epischen Klang des Titels ein, großartige Gesangseinlagen von Maas und einige melodiöse Feinheiten rundeten das Hörerlebnis ab. Bühnentechnisch war jedoch definitiv Luft nach oben, und das lag nicht an den kleinen technischen Pannen am Schlagzeug. Vielmehr mangelte es den Musikern an Dynamik und sichtbarer Spielfreude auf der Bühne. Man hätte sich insgesamt mehr Durchschlagskraft gewünscht. Aber Orwellian ist zweifellos eine Gruppe mit viel Potenzial. Die Band Infected World schöpfte dagegen aus vollen Leibeskräften und das vom ersten Moment. Gerade noch belegten die Jungs den zweiten Platz beim SPH-Bandcontest, und schon zeigten sie auf der Bühne im Juz warum. Bereits während des Soundchecks alberten die Musiker nach Herzenslust rum und infizierten das Publikum im wahrsten Sinne des Wortes mit ihrer unbändigen Art. Musikalisch lieferten sie anschließend genau das ab, was man erwartete. Freche Lyrik, brechend harte Akkorde und geballte Energie. Stefan Ruhland (Gesang), Gabriel Ruff (Sologitarre, Gesang), Rouven Drever (Rhythmusgitarre), Lukas Wolf (Bass) und Johannes Götz (Schlagzeug) gaben sich mit Nummern wie „Allein“ und „Soldat“ von ihrer frechen Seite und verfeinerten ihren Sound mit einem Hauch Punk. Mit „4 Piece Cake Core“ servierten sie eine wahre Kalorienbombe aus melodischen Facetten, prägnanten Riffs und schwer überwindbaren Breakdowns. Ebenso gewaltig ging es mit der finalen Band des Abends weiter. Das Quartett von Pray For Sanity besteht zwar erst seit einem Jahr, doch während des Auftrittes merkte man davon nichts. Sascha Eberhahn (Gesang), Yannick Haas (Gitarre), Pascal Rau (Gitarre) und Lennard Meske (Schlagzeug) präsentierten sich als perfekt arrangierte Einheit, schredderten die Töne nach allen Regeln der Zunft und demonstrierten wie echter Metalcore klingen sollte. „Fading Shape“ führte brachial in das Repertoire ein, gefolgt von dem heftigen „Dark Moments“. „Deadline“ vollendete die Fahrt durch grantige Ouvertüren und wildes Headbangen.