Kaiserslautern „Menschen aus aller Welt willkommen“
Der DGB will den 1. Mai unter seinem Jahresmotto „Gute Arbeit. Soziales Europa“ feiern und für die Europawahl motivieren. Dem Vorhaben der rechtsextremen NPD, im Asternweg aufzutreten, setzt der Gewerkschaftsbund seinen Mottozug „Bunt statt Braun“ vom Stiftsplatz zum Volkspark entgegen.
Für den Tag der Arbeit haben außerdem der Antifaschistische Ratschlag (Antifa) vor der Adler-Apotheke, die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) am Kennedyplatz und der „Graue Block“ im Umfeld des Asternwegs Veranstaltungen angemeldet. Im Asternweg sind etwa 130 Asylbewerber untergebracht. Der Deutsche Gewerkschaftsbund, Region Westpfalz, will den Tag der Arbeit um 10 Uhr auf dem Stiftsplatz beginnen. Eine halbe Stunde später soll es in einem Mottozug „Bunt statt Braun“ zum Volkspark gehen, wo ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert wird. Festredner ist Armin Schild, der Bezirksleiter des IG Metall-Bezirks Mitte. „Wir wollen den Rechtsextremisten zeigen, dass für ihr faschistisches Denken in Kaiserslautern kein Platz ist“, stellten gestern Regionsgeschäftsführer Michael Detjen und Marcel Divivier-Schulz, Organisationspolitischer Sekretär, fest. In Kaiserslautern sei jeder willkommen, zumal sich Kaiserslautern erfolgreich umstrukturiert habe: von einer industriell geprägten zu einer wissenschaftlich ausgerichteten Stadt, in der Menschen aus aller Welt gebraucht würden und willkommen seien. Deshalb soll im Volkspark ein internationales Freundschaftsfest gefeiert werden, zu dem die beiden Staatsminister Alexander Schweitzer und Irene Alt ihr Kommen zugesagt haben. Dazu seien alle Anwohner im Asternweg, nicht nur die Asylbewerber, per Flugblätter eingeladen worden, sagte Detjen. Über 60 Bürger im Asternweg hätten eine Unterstützungsliste unterschrieben, schilderte Divivier-Schulz, in der sie sich hinter die Asylbewerber stellten. Der Maifeiertag werde mit vielen Bündnispartnern begangen. Ihr Spektrum reiche von den Kirchen, über die Technische Universität, die Fachhochschule bis hin zum 1. FC Kaiserslautern: „Alle ziehen an einem Strang.“ Das Polizeipräsidium Westpfalz ist nach Auskunft der Pressestelle momentan mitten in den Einsatzvorbereitungen für den Tag der Arbeit. Dazu gehöre es, taktische Alternativen des Einsatzes auszuarbeiten, um auf mögliche Ablaufänderungen der Veranstalter reagieren zu können. Doch originäre Aufgabe der Polizei sei es, die Versammlungen zu schützen und das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit zu gewährleisten. Die Polizei arbeite eng mit der städtischen Versammlungsbehörde zusammen. (ita)