Kaiserslautern Mareike Germann holt Gold

Auf Erfolgskurs: Mareike Germann vom RV Bann (Zweite von links) mit ihrer Mannschaft auf dem schnellen Holzoval in Frankfurt an
Auf Erfolgskurs: Mareike Germann vom RV Bann (Zweite von links) mit ihrer Mannschaft auf dem schnellen Holzoval in Frankfurt an der Oder.

FRANKFURT/ODER. Das war ein Nervenkitzel bis zum Schlussstrich. Es ging eben um Sieg oder Niederlage, um Gold oder Silber. Nach dem 4000-Meter-Rundenwirbel auf dem schnellen Holzoval lagen sich Mareike Germann (RV Bann) und ihre Kolleginnen vom Team Mangertseder in den Armen. Mit einem Vorsprung von 0,049 Sekunden gewann die 17-Jährige aus Bann bei den 131. deutschen Bahnrad-Meisterschaften mit ihrem Team und einem neuen deutschen Rekord (4:46,858 Minuten) die Goldmedaille.

Da kochten die Emotionen. Als Mareike Germann nach der 16. Runde auf die Anzeigetafel blickte, konnte sie noch nicht ahnen, ob es zum Titelgewinn gereicht hatte. Es war auf den letzten drei Runden ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen ihrem Team und dem Landesverband Nordrhein-Westfalen gewesen. Trotz der anfänglichen Führung gerieten Germann und ihre beiden Kolleginnen noch einmal in Bedrängnis. Es wechselte die Führung, denn ihr Team bestritt den Wettbewerb fast nur noch zu dritt, nachdem Anfahrerin Paulina Klimsa früh die Segel gestrichen hatte. Der taktische Schachzug wurde belohnt. Ricarda Bauerfeind (RSG Ansbach) und Clara Hamberger forcierten mit Germann Runde um Runde das Tempo. Schon in der Qualifikation hatten sie auf diese Art und Weise die Konkurrenz überrascht. „Ich habe aber schon große Angst gehabt, dass es nicht mehr reichen würde. Als dritte Fahrerin musste ich über den Zielstrich, da nach der dritten Fahrerin erst die Zeit gestoppt wird“, sagte Germann erleichtert. Und als sie dann erfuhr, dass es nur um einen Wimpernschlag zum Sieg reichte, da kamen ihre Emotionen nochmals hoch. Die Tränen standen in ihren Augen, die Mädels lagen sich in den Armen. Als dann noch die Durchsage kam, dass ein neuer Rekord gefahren wurde, da kannte im ersten Moment die Freude keine Grenzen. „Ich kann es noch nicht begreifen. Heute geht ein Traum in Erfüllung“, meinte die Schülerin der elften Klasse des Heinrich-Heine-Gymnasiums in Kaiserslautern. Sie rief direkt ihre Mutter Beatrix an, die zeitgleich als Jury-Mitglied bei der Tropheo Karlsberg im Einsatz war. „Sie konnte es auch nicht glauben“, so Germann. Der Schützling von Trainer Josef Schüller kommt immer besser in Schwung. Nach Platz zwölf bei der DM-Berg und dem sechsten Platz bei der Main-Spessart-Rundfahrt will sich die Bännjerin für den Nationalkader empfehlen. Allerdings nicht auf der Bahn, sondern auf der Straße. „Die Bahn war eine sehr gute Erfahrung“, fand Germann und schloss weitere Einsätze nicht aus.

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