Stadtleben Marcel Correia: Ein Fußballprofi landet „zu Hause im Glück“

Nein, allzu viel hat Marcel Correia im Spätherbst seiner Sportlerkarriere sicherlich nicht mehr erwartet. Klar, er hat’s noch einmal wissen wollen. Aber die Dritte Liga hat ihm genügt – weil etwas anderes viel wichtiger war: „Ich bin wieder zu Hause“, freut sich Correia. Zurück in der Stadt, in der er geboren und aufgewachsen ist, bei deren bekanntestem Fußballclub er bereits als Sechsjähriger dem Ball hinterher gejagt ist. Dort, wo er schon als Teenie sein privates Glück gefunden hat – die Frau fürs Leben. Seit 17 Jahren ist Correia mit seiner Carla liiert. „Sie hat mit mir schon einiges mitgemacht – sie war ja überall mit dabei“, sagt er lachend. Überall auf seinen Stationen als Profi, die ihn nach Braunschweig, Regensburg und Paderborn führten.

Zurück in die Heimat – möglich war das, weil die SV Elversberg angeklopft hatte. Der „Dorfverein“ aus dem Saarland war gerade Meister geworden, von der Regional- in die Dritte Liga aufgestiegen. Und hatte den erfahrenen Innenverteidiger auf der Wunschliste, der bis dato beim SC Paderborn am Ball war. Was Correia bestärkt hat in seiner Entscheidung, sportlich „abzusteigen“, aber dafür „Luxus“ zu gewinnen: Ein „alter“ Kumpel aus Lauterer Tagen hat ihm die „Elv“ wärmstens ans Herz gelegt: Marc Gross, einst mit Correia beim FCK II und danach sieben Jahre lang in Elversberg am Ball.
Luxus ist ... die Kinder zu den Großeltern zu bringen
Unter besagtem „Luxus“ verstehen Carla und Marcel Correia etwa, ihre drei Kinder zu den Großeltern bringen zu können. Dort wissen sie ihre Töchter (6 und 4) und Stammhalter Samuel (2) in besten Händen – und können selbst mal über die Stränge schlagen. So wie am Samstag nach dem Spiel in Elversberg. Die SVE hat die Sensation perfekt gemacht und ist als Aufsteiger in die Zweite Bundesliga durchmarschiert. Und Correia hat beim 1:1 das entscheidende Tor erzielt. Der Punkt hat gereicht. „Bis Mitternacht ging’s für uns, einige haben dann aber noch aufgedreht ... “, blickt Correia belustigt auf die Aufstiegsfeier zurück.

Vor einer Woche ist der Portugiese 34 geworden. In dem Alter hat sich heutzutage für die meisten das Kapitel Profifußball erledigt. Auch deshalb waren Correias Erwartungen nicht allzu hoch. Dass der schon von Verletzungspech gebeutelte Profi fast beschwerdefrei durch die Saison kam, hat ihn schon riesig gefreut. Der nie und nimmer erwartete Erfolg war nun die Krönung für einen Fußballprofi, der unversehens „zu Hause im Glück“ gelandet ist.