Kaiserslautern Lea Siegfried will für die Grünen in den Landtag

Lea Siegfried, die in Erlenbach lebt, mag die Natur vor der Haustür.
Lea Siegfried, die in Erlenbach lebt, mag die Natur vor der Haustür.

Vor der Wahl: Sie ist jung, sie hat viel Energie und sie übernimmt gerne Verantwortung: Lea Siegfried (27) ist nach dem Abitur ein Jahr lang durch Lateinamerika gereist. Das hat sie geprägt. Jetzt kandidiert die Grünen-Politikerin für den Landtag.

In Mexiko hat sie in einem Naturschutzprojekt gearbeitet, in Ecuador in einem Krankenhaus. „Nach meiner Rückkehr 2014 bin ich bei den Grünen eingetreten, ich wollte fortan etwas bewegen, etwas dazu beitragen, dass unsere Gesellschaft stabil bleibt.“

Die 27-Jährige, die mit ihrer Familie in Erlenbach lebt, erzählt, schon immer ein bisschen ruhelos gewesen zu sein. In der Schulzeit am Albert-Schweitzer-Gymnasium hat sie Theater gespielt, später in Morlautern mit Freunden einen Kulturverein gegründet. „Mein Mann nimmt mir viel ab, da habe ich großes Glück“, erklärt die Mutter von Frieda (5) und Hannes (1), wo sie die Zeit hernimmt für die Politik. Derzeit ist die Physiotherapeutin, die am Westpfalz-Klinikum gelernt hat, in Elternzeit.

Ihre beiden Kinder sind ein Antrieb

Der Antrieb, im Wahlkreis 45 für den Landtag zu kandidieren, hängt für sie auch mit ihrer privaten Situation zusammen. „Ich bin jung, ich habe kleine Kinder, ich möchte, dass sie in einer Welt aufwachsen, die nicht von einer Krise in die nächste rennt.“ Siegfried sitzt seit dem Jahr 2019 für die Grünen im Stadtrat und führt zusammen mit Tobias Wiesemann die Fraktion.

Seit einem Jahr ernährt sich die junge Mutter vegetarisch. „Ich mag den grünen Lebensstil, bin aber nicht immer ganz konsequent. Ich fahre auch mal Auto, fliege auch mal, allerdings nie innerhalb von Deutschland.“ Sie hätte keine Probleme damit, wenn Benzin und Fleisch teurer würden und damit zum Luxusgut. „Dass jeder alles haben kann, das ist auf Dauer eine Sackgasse. Damit dies erkannt wird, muss die Politik auch mal den Rahmen setzen.“ Gerade in Lateinamerika habe sie gelernt, mit wie wenig Menschen glücklich sein können. Bereits in der neunten Klasse hat sie drei Monate in Peru verbracht, an einer deutschen Schule. Zu reisen, andere Kulturen kennenzulernen, ist ihr wichtig. „Das bereichert total. Man kann so viel voneinander lernen.“

Gesundheitssektor liegt ihr am Herzen

Verantwortung zu übernehmen, ist ihr Ding, wie sie sagt. Durch die kommunale Arbeit habe sie gemerkt, dass sich vieles nur auf Landes- und Bundesebene verändern lasse, erklärt sie ihre Motivation, nach Mainz zu wollen. „Der Gesundheitssektor liegt mir sehr am Herzen. Es ist beispielsweise ganz schlecht, dass die Investitionskosten nicht voll umfänglich gedeckt werden und die Krankenhäuser so gezwungen werden, an Patienten Profit zu machen“, sagt Siegfried. Auch Digitalisierung ist ihr ein Anliegen. „Da muss das Potenzial noch viel mehr genutzt werden, um die Bürger zu beteiligen, Prozesse transparenter zu machen.“ Was sie ärgert ist, dass Probleme mit dem Datenschutz oft nur vorgeschoben werden, wenn etwas nicht funktioniert, beispielsweise beim digitalen Unterricht oder der Corona- Warn-App.

Für bessere Finanzausstattung der Kommunen

Einsetzen würde sie sich in der Landespolitik auch für eine bessere Finanzausstattung der Kommunen. „Damit denen mehr Gestaltungsmöglichkeiten bleiben. Dann hätten wir auch vor Ort hier in Kaiserslautern mehr Geld für den Ausbau des ÖPNV und bessere Radwege, die Musikschule oder die Stadtbücherei.“ Die Stadtbücherei habe permanent Probleme neue Bücher anzuschaffen, in der Musikschule fehlten Mittel für Musikinstrumente, weil aus Mainz und Berlin zu wenig Geld komme.

So sehr sie die Ferne mag, so sehr mag sie Kaiserslautern, betont Siegfried. „Hier ist ein besonderer Zusammenhalt, wir haben hier alles, vor allem auch tolle Natur, wir sind viel besser als unser Ruf.“

Wahlkreis 45

Der Wahlkreis 45 umfasst die Kaiserslauterer Ortsbezirke Dansenberg, Einsiedlerhof, Erfenbach, Erlenbach, Mölschbach, Morlautern und Siegelbach, die ehemaligen Ortsbezirke Betzenberg und Lämmchesberg/Universitätswohnstadt sowie die Verbandsgemeinden Enkenbach-Alsenborn und Otterbach-Otterberg.

Bitte ergänzen Sie!

Glücklich bin ich ...

... wenn ich mit meiner Familie und Freunden zusammen sein kann.

Mein Jahr in Lateinamerika nach dem Abitur ...

... hat mir das Schönste und Schlimmste auf dieser Welt gezeigt.

Wenn ich richtig viel Zeit für mich habe ...

... lese ich ein gutes Buch. Geliebt habe ich zum Beispiel die Autobiografie von Edward Snowden, „Permanent Record“.

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