Kaiserslautern Lea Siegfried „liebäugelt“ mit OB-Kandidatur

Lea Siegfried
Lea Siegfried

Mit Bürgermeisterin Beate Kimmel (SPD) und der unabhängigen Kandidatin Katharina Welsh-Schied haben bereits zwei Bewerberinnen ihren Hut für die Nachfolge von Oberbürgermeister Klaus Weichel (SPD) in den Ring geworfen. Für die CDU soll Beigeordnete Anja Pfeiffer antreten, die noch von der Partei nominiert wird. Gut möglich, dass das weibliche Bewerberfeld weiter wächst, denn Lea Siegfried, die Grünen-Fraktionssprecherin im Stadtrat, liebäugelt mit einer Kandidatur, wie sie auf RHEINPFALZ-Nachfrage sagte.

Ob es denn auch so kommt, sei allerdings noch offen, denn weder habe sie sich entschieden, ob sie antreten werde, noch habe die Partei über die Personalie befunden. Sie gehe davon aus, dass die Grünen einen eigenen Kandidaten oder eine eigene Kandidatin ins Rennen schicken. Wer das sein wird, darüber entscheiden die Mitglieder, sagt Siegfried. Neben ihr gebe es weitere Interessenten, Namen nannte sie aber nicht.

Siegfried von Bundestagswahlkampf desillusioniert

Als Partei müsse man darauf schauen, wer die besten Chancen auf einen Sieg habe. Sie selbst mache sich gerade grundlegende Gedanken: „Ich spreche im Moment mit meiner Familie“, sagt Siegfried. Sie sehe durchaus Argumente, die für sie sprächen: Sie sei in Kaiserslautern aufgewachsen, liebe diese Stadt. Mit der Verwaltung pflege sie einen guten Kontakt, sie könne sich schnell in Themen einarbeiten und sie dann auch stringent vorantreiben. Etwas, was ihr aktuell in der Stadtpolitik etwas fehle: „Vieles geht mir zu langsam!“ Siegfried wurde 2019 in den Stadtrat gewählt, übernahm gemeinsam mit Tobias Wiesemann den Fraktionsvorsitz. „Ich denke, die Fraktion habe ich vorbildlich geführt“, findet die 28-jährige Physiotherapeutin. Politisches Talent hin oder her, ihr Alter könnte ihr womöglich negativ ausgelegt werden, fürchtet sie. „Der Bundestagswahlkampf hat mich da etwas desillusioniert.“ Dass bei Annalena Baerbock immer wieder die Frage aufgeworfen wurde, ob sie angesichtes ihres Alters – die Grünenpolitikerin wurde im Dezember 41 Jahre alt – und ihrer Kinder das Amt der Bundeskanzlerin stemmen könne, habe sie sehr geärgert, sagt Siegfried, die mit ihrem Mann in Erlenbach lebt. Und sie – über zehn Jahre jünger als Baerbock und Mutter einer sechsjährigen Tochter und eines zweijährigen Sohnes – fürchtet, ihr könnte es ähnlich ergehen.

Einen Zeitplan, wann die Grünen ihren Kandidaten oder ihre Kandidatin küren, gebe es noch nicht, sagt Siegfried. Die OB-Wahl kann frühestens im Dezember stattfinden. Oberbürgermeister Weichel will voraussichtlich einen Termin im Frühjahr 2023 vorschlagen.

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