Fußball Kopfsache für die U21 des FCK in Gonsenheim
Schließlich war genau das passiert, was zuletzt schon zu oft passiert war: Seine jungen Spieler machten genau dieselben Fehler wieder, die er ihnen aufgezeigt hatte, und sie nutzten auch diesmal die unzähligen Chancen nicht, die sie sich erarbeitet hatten.
In der ersten Halbzeit dominierte der FCK klar. Als Angelos Stavridis schließlich zum verdienten 1:0 traf (36.), war die Erleichterung bei den FCK-Fans auf der Tribüne groß. „Der war längst überfällig“, entfuhr es einem Anhänger. Schließlich hatten die Roten Teufel das Tor belagert, während Gonsenheim keine Chance hatte – zumindest bis kurz vor der Pause. Dann konnte die Abwehr nicht klären, und ein Kullerball von Mehmet Yildiz landete irgendwie in Tor. In der zweiten Hälfte war der SVG genauso effektiv: Erste Chance, und es stand 2:1. Aschref Ben Hazaz hatte getroffen.
Es rattert im Kopf
Der FCK-Coach litt mit. Die FCK-Fans unter den Zuschauern waren schon bei den vergebenen Chancen verzweifelt gewesen. „Das ist der Moment, wo ich meine Fußballschuhe wieder anziehen will“, entfuhr es einem Vater, als wieder ein Pass nicht ankam. Früh konnte ein stückweit nachvollziehen, warum nichts gelingen wollte: „Das Gefühl kennen die Jungs leider zu gut, dass sie gut spielen und sich trotzdem nicht belohnen. Da geht es im Kopf los, schon wieder 1:2.“
Das war auf dem Platz auch zu sehen. Das junge Team wirkte verunsichert und ratlos, und statt nach vorn zu spielen, sich anzubieten, wurde zurückgepasst oder ins Nirgendwo geflankt. Gonsenheim spürte die Verunsicherung, witterte seine Chancen, ging dazwischen, kam so immer wieder an den Ball.
Früh erklärte es zum Teil mit Unerfahrenheit, dass seinen Zöglingen immer wieder dasselbe passiert, dass sie es nicht schaffen, aus der Spirale auszubrechen. „Das hat sich in den Köpfen schon manifestiert, dass wir immer gut spielen aber es nicht auf die Kette kriegen, das Ding auch mal über 90 Minuten durchzuspielen. Es war alles unsere Schuld, dass der Gegner wieder ins Spiel zurückkommt, dass er Chancen hat zu gewinnen, trotz der vielen Chancen, die wir vorher hatten“, fasst Früh hinterher frustriert zusammen.
Lorenz als Joker
Dabei hatte sein Team es tatsächlich noch geschafft auszugleichen. Mike Scharwath hatte auf der linken Seite den Ball bekommen und einfach abgezogen (80.). Früh versuchte mit einem Wechsel von der dünn besetzten Bank – drei Feldspieler plus Torwart saßen beim FCK, acht plus Torwart waren es beim SVG – noch die Wende zu schaffen. Er setzte die Hoffnung auf Maximilian Lorenz, der sich kurz vor Schluss noch mal über außen nach vorn durchkämpfte, aber auch diese Chance verpuffte.
Früh haderte: „Ich weiß nicht, was ich ihnen sagen soll. Wir haben noch einen Punkt geholt, keinen verloren. Aber die Jungs können es selber einschätzen, dass wir wieder nicht das erreicht haben, was wir erreichen wollten.“ Mit hängenden Köpfen saßen die FCKler auf der Tribüne, fühlten sich wie Verlierer, die weiter auf den ersten Dreier in der Aufstiegsrunde warten. Vielleicht klappt es am Samstag gegen Engers.