Kaiserslautern Klare Absage an Rassismus

Mehrere Redner haben sich bei der Maikundgebung des DGB im Volkspark gegen ein rechtes Gedankengut und Naziaufmärsche gewandt. Sie traten ein für eine lebendige Demokratie und ein friedvolles Miteinander.

„Wir wollen keine Nazis“, sagte Irene Alt, Landesministerin für Integration. Rheinland-Pfalz sei ein offenes und vielfältiges Land. Dazu gehörten auch Flüchtlinge und Asylsuchende. 20 Prozent der Bevölkerung habe einen Migrationshintergrund. Alt rief dazu auf, von den Fremden und der Kultur anderer Länder zu profitieren. „Die Menschen aus Afghanistan, Syrien, Ägypten und Somalia können sich mit neuen Sichtweisen in unserer Gesellschaft einbringen. Sie sind hochmotiviert, sie wollen ein neues Leben beginnen und sich eine neue Zukunft aufbauen. Sie sind ein Potenzial für unser Land“, hob Alt hervor. Die braune Gefahr schüre mit menschenverachtenden Ideologien soziale Ängste und Unfrieden, erteilte sie Rassismus und Nationalismus eine Absage. „Euer Hass ist uns Ansporn. Wir lassen unser Land nicht im Stich“, wandte sie sich gegen jegliche Form nationalsozialistischer Tendenzen. „Das ist einfach toll, was Kaiserslautern heute auf den Weg gebracht hat“, lobte der Mainzer Sozialminister Alexander Schweitzer das Engagement von Teilnehmern der Kundgebung, von Gewerkschaften, Kirche und Sicherheitskräften. Es habe gutgetan, den Nazis, einer Minderheit, die Grenzen aufzuzeigen, sagte Schweitzer. Zum Tag der Arbeit konstatierte der Sozialminister: „Gute Arbeit fängt mit dem Mindestlohn an, hört aber nicht damit auf.“ Weiter sprach er sich für flexible Übergänge in die Rente aus. Dazu sei der Dialog mit den Gewerkschaften wichtig. Oberbürgermeister Klaus Weichel zeigte sich erleichtert und zufrieden über den bisherigen Verlauf der Ereignisse am 1. Mai in seiner Stadt. „Ihr habt mir aus dem Herzen gesprochen. Besser hätte man eine Predigt nicht formulieren können“, dankte er Kirchenvertretern und Vorrednern für deren wachrüttelnde Beiträge. Weichel: „Ich bin wahnsinnig stolz, was Kaiserslautern heute auf die Beine gestellt hat.“ Integration sei in Kaiserslautern dank eines funktionierenden Netzwerkes an sozialen Einrichtungen kein Problem. Integration funktioniere in der Stadt mit 142 Nationen vorbildlich. „Diese Arbeit lassen wir uns durch einen kleinen Haufen verwirrter Rechter nicht kaputt machen“, sagte Weichel unter großem Applaus. (jsw)

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