Kaiserslautern Kevin Olali ist der Held des Tages
«Kaiserslautern.» Besser hätte der Start in die neue Oberliga-Saison dem SV Morlautern kaum gelingen können. Mit dem FK Pirmasens wurde gleich ein ambitionierter Traditionsverein mit 2:1 (1:0) besiegt. Kevin Olali sorgte mit seinem Last-Minute-Treffer für grenzenlosen Jubel auf Morlauterer Seite und tiefe Enttäuschung im Lager der Schuhstädter.
Der Regionalliga-Absteiger schien in der Schlussphase näher dran zu sein am Siegtreffer. „Unsere Abwehr war in der Schlussphase sehr offen. Ich war eigentlich mit dem Remis zufrieden. Dann hat Kevin Olali mit einer überragenden Einzelleistung zugeschlagen“, lobte Karl-Heinz Halter den 26-Jährigen. Stoßstürmer Kevin Olali veredelte einen Zuckerpass von Shkodran Rexhaj zum alles entscheidenden Treffer. Der US-Amerikaner leistete ein unglaubliches Pensum. Er und sein Sturmpartner Rexhaj, der etwas hängend agierte, wechselten sich im ersten Abschnitt mit dem Anlaufen der robusten Pirmasenser Innenverteidigung ab. Meist war Olali an vorderster Front allein auf Achse. Der Verbandspokalsieger war auf Augenhöhe, Pirmasens tat wie erwartet mehr fürs Spiel. Gegen den Ball wurde aus der Morlauterer Viererkette gar ein Fünferriegel. Abel Mehari ließ sich dann zurückfallen. Für Pirmasens ergaben sich dadurch kaum Räume, und die Blau-Weißen taten sich schwer. „Ich hatte in der ersten Hälfte mehr erwartet. Wir hatten keine Zweikampfpräsenz gegen einen hochmotivierten Gegner“, sah Gästetrainer Peter Tretter einen lange Zeit lethargischen Auftritt seiner Elf. Die kam vor der Pause nur zu einer Möglichkeit gegen die tief stehenden Gastgeber. Salif Cisse scheiterte an Torhüter Thorsten Hodel. Für Morlautern, das immer wieder Nadelstiche setzte, vergaben Olali (22.) und Maurice Roth gute Möglichkeiten. Das meiste in der vor der Pause chancenarmen aber intensiven Auseinandersetzung spielte sich zwischen den Strafräumen ab. Es wäre auch torlos in die Pause gegangen, hätte sich Gästetorhüter Daniel Kläs keinen Blackout geleistet. Er vertändelte einen harmlosen Rückpass und konnte dann den nachsetzenden SV-Kapitän Maurice Roth nur noch per Textil-Notbremse am sicheren 1:0 hindern. Rot war die logische Konsequenz, und das 1:0 fiel doch. Der gefoulte Roth verwandelte den Strafstoß sicher (45.). Doch die Führung und die Rote Karte brachten Morlautern keine Sicherheit. „Wir haben mit der Überzahl nichts anfangen können. Wir wollten verwalten und haben den Gegner aufgebaut“, erklärte Halter das Phänomen, das in Überzahl so oft auftritt. Ein unnötiger Elfmeter (Mauro Martin traf unglücklich den aus dem Strafraum herauslaufenden Pirmasenser Christian Grimm) besorgte den Rest. Pirmasens war spätestens nach dem 1:1 (57.) wieder im Spiel. Grimm traf mit einer verunglückten Flanke die Latte (59.). Hodel parierte gegen den durchgebrochenen Becker (64.). Auch Morlautern, das durch die Einwechslung des quirligen Kassa Mohamedadem auf rechts ein zusätzliches Schwungrad bekam, hatte seine Chancen. Kelmend Azizi fehlte nach einer Einzelleistung etwas die Kraft (67.). Einen Weitschuss von Daniel Haag konnte Ersatztorwart Oliver Seitz um den Pfosten drehen (81.). In den Schlussminuten machte der Absteiger noch einmal Druck. Die eingewechselten Freyer (85.) und Krob (88.) vergaben. Dann setzte Olali den K.o.. Einziger Wermutstropfen auf Seiten der Gastgeber war der Platzverweis für den sieben Minuten zuvor eingewechselten Andre Sasse, der nach einem unnötigen Foul im Mittelfeld zu Recht Rot sah (77.). „Vielleicht war er übermotiviert, vielleicht auch enttäuscht, dass er nicht von Beginn spielte“, mutmaßte Halter.