Queidersbach Katholischer Gemeindeausschuss: Zwei Drittel der Mitglieder zurückgetreten

Immer noch Unruhe: In der Pfarrei in Queiderbach gibt es auch nach über einem Jahr nach dem Weggang des Pfarrers Patrick Asomugh
Immer noch Unruhe: In der Pfarrei in Queiderbach gibt es auch nach über einem Jahr nach dem Weggang des Pfarrers Patrick Asomugha viel Unzufriedenheit.

Die Pfarrei Heiliger Franz von Assisi in Queidersbach kommt nicht zur Ruhe. Sechs der neun Mitglieder des Gemeindeausschusses sind zurückgetreten, darunter auch die bisherige Vorsitzende. Auf Facebook haben die Zurückgetretenen nun ihre Entscheidung damit begründet, dass die „Aufklärung der Vorgänge, die (im April 2020, Anm. d. Red.) zum Weggang des beliebten Pfarrers“ Patrick Asomugha geführt hatten, nicht vorankäme. Auch die vom Bistum Speyer eingeleitete Mediation, also Vermittlung, habe bislang nichts erbracht. In dem öffentlichen Brief heißt es: „Von einer gründlichen Aufarbeitung sind wir weit entfernt. Ein konkretes Aussprechen der Probleme sowie Kritik sind nicht erwünscht. Das Suchen nach der Wahrheit findet nicht statt.“

Zu dem Weggang des Priesters hatten einige Vorfälle geführt, die teilweise als rassistische Angriffe gewertet werden konnten. Dass zum Beispiel mit in diese Richtung zu interpretierenden Graffitis tatsächlich der aus Nigeria stammende Pfarrer gemeint war, konnte jedoch nicht bewiesen werden. In der Pfarrgemeinde sind viele überzeugt, dass vielmehr der moderne Stil des Pfarrers einigen nicht gefiel und er deshalb seine Stelle räumen musste.

Kein persönliches Gespräch mit Bischof möglich

Von der Mediation und der Zusammenarbeit mit dem neuen Pfarrer Udo Stenz hätten sich die Mitglieder zum Beispiel erwartet, zu erfahren, was aus dem abberufenen Pfarrer geworden ist, teilt Waltraud Gries, eines der ehemaligen Ausschussmitglieder, auf RHEINPFALZ-Nachfrage mit. Aus eigenen Gesprächen mit Asomugha wisse sie, dass es ihm nicht gut gehe und er noch immer keine neue Pfarrei zugewiesen bekommen habe. Sie fragt sich, warum der Pfarrer damals so schnell aus Queidersbach abgezogen worden ist. Diese Frage hätte sie heute Abend auch gerne Bischof Karl-Heinz Wiesemann persönlich gestellt, der die Pfarrei besucht. Zu dem Gespräch mit Gremienvertretern im Anschluss an den Gottesdienst seien sie und ihre ehemaligen Gemeindeausschusskollegen jedoch nach ihrem Rücktritt wieder ausgeladen worden.

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