Kaiserslautern Kalte Dusche für die Fehler
«Neuwied.»Am zweiten Spieltag in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar musste sich der SV Morlautern beim FV Engers mit 2:3 (1:1) geschlagen geben. Eine Woche vor dem „Spiel des Jahres“ im DFB-Pokal gegen die SpVgg Greuther Fürth offenbarte der SVM einige Schwächen in der Defensive. Besonders bei Standards wirkte Morlautern sehr anfällig.
Für den FV Engers gab es am Samstagnachmittag bereits vor dem Anpfiff doppelt Grund zur Freude: Erstens durfte der Aufsteiger nach seinem spielfreien Wochenende endlich in der neuen Liga starten, zum zweiten war die Partie gegen den SV Morlautern das erste Pflichtspiel in dem runderneuerten Stadion mit neuem Kunstrasenplatz. Zudem stimmte mit 425 zahlenden Zuschauern auch die Kulisse. Nach einem ersten Warnschuss durch SVM-Akteur Abel Mehari Kiflom (13.) gingen die Gastgeber durch den völlig freistehenden Goran Naric im Gegenzug mit 1:0 in Führung. „Im Vorfeld gab es ein klares Foul gegen uns“, suchte SVM-Trainer Karl-Heinz Halter die Schuld für das „geschenkte Gegentor“ auch bei Schiedsrichter Matthias Edrich und fügte hinzu: „Edrich hatte nicht seinen besten Tag. Er hat schon einige fragwürdige Entscheidungen getroffen, ohne allerdings eine Mannschaft klar zu bevorteilen. Die Schuld für die Niederlage aber bei ihm zu suchen, wäre zu einfach. Dafür haben wir zu fehlerhaft gespielt.“ Mit der Einschätzung der Schiri-Leistung lag Halter auf einer Wellenlänge mit seinem jungen Kollegen Sascha Watzlawik vom FVE. In einer intensiv geführten Partie gelang Shkodran Rexhaj (38.) mit einem herrlichen Freistoß der Ausgleich noch vor der Pause. Auch im zweiten Abschnitt sorgten die Standards für die Höhepunkte. Zunächst zirkelte Noel Schlesinger (50.) einen Freistoß unhaltbar zum 2:1 ins Netz, ehe Maurice Roth (63.) ebenfalls nach einem ruhenden Ball der erneute Ausgleich gelang. Drei Minuten zuvor war Roth allerdings per Foulelfmeter an FVE-Torwart Dieter Paucken gescheitert. Mit dem vierten Standardtor schaffte Schlesinger den Siegtreffer (80.). „Das war ein Geschenk“, ärgerte sich Halter über Stellungsfehler seiner Defensive. Auch SVM-Schlussmann Thorsten Hodel machte keine glückliche Figur. „Wir sind für unsere Fehler eiskalt bestraft worden. So ist halt Fußball“, sah Halter ein Spiel, das „eigentlich keinen Sieger verdient hatte“. Eine Entschuldigung für die vielen Fehler im Pokalknüller gegen Fürth zu suchen, war Halter zu einfach. „Wir haben vom kompletten Trainerteam die letzten Tage kein Wort darüber verloren. Ab jetzt gilt natürlich unsere ganze Konzentration dem Pokal. Wir werden die Mannschaft wieder aufrütteln, um die Minichance zum Weiterkommen zu nutzen. Ansonsten droht uns eine hohe Niederlage.“ Während auf den Morlauterer Trainer eine Menge Arbeit wartet, freute sich Watzlawik: „Nach so vielen Jahren Abwesenheit aus der Oberliga haben wir heute gezeigt, dass wir mit der richtigen Einstellung mithalten können. Wir hatten ein leichtes Plus an Chancen. Deswegen geht der Sieg für uns in Ordnung. Morlautern hat wegen des Pokalknüllers nichts verschenkt. Jetzt drücken wir ihnen fest die Daumen“, sagte Watzlawik.