Kaiserslautern Kaiserslautern: Planideen für Fritz-Walter-Stadion und Umfeld

Bietet reichlich ungenutzte Fläche: das Fritz-Walter-Stadion.
Bietet reichlich ungenutzte Fläche: das Fritz-Walter-Stadion. Foto: VIEW

Das renommierte Beratungs- und Planungsunternehmen Drees & Sommer hat im Auftrag der Stadt beziehungsweise der Stadiongesellschaft Überlegungen zur weiteren Nutzung des Fritz-Walter-Stadions und seines Umfelds vorgelegt. Was denkbar ist und was dahinter steckt.

Es ist noch eine Menge Platz auf dem Betzenberg. Im Fritz-Walter-Stadion selbst, wo es im Logenturm sowie in den Ost- und Südtribünen noch viel nicht genutzte Fläche gibt, ohne dass die Spielstätte unter einer weitergehenden Nutzung leidet. Und noch mehr Fläche gibt es im Umfeld des Stadions, auf die die Fritz-Walter-Stadiongesellschaft und die Stadt als Eigentümer direkten Zugriff auf die Entwicklung haben. Was liegt da näher, als sich planerische Gedanken zu machen, wie die ungenutzten Flächen im Stadion und seinem Umfeld wirtschaftlich genutzt werden könnten? Der Wunsch wurde bereits vor geraumer Zeit im Aufsichtsrat der Stadiongesellschaft laut, eigene Überlegungen für die weitere Nutzung des Fritz-Walter-Stadions und seines Umfelds anzustellen. Als Grundlage gegenüber einem Investor, der sich für das Stadion/oder das Gelände drumherum interessiert. Oder aber auch als Basis, um als Stadiongesellschaft beziehungsweise Stadt selbst in eine Investition zu gehen. Seit Montag liegt ein Masterplan öffentlich vor, der Denkmodelle für eine Entwicklung des Areals am Betzenberg skizziert, den Oberbürgermeister Klaus Weichel dem Stadtrat erstmals vorstellte und der einen neuen Stadtteil vor dem geistigen Auge entstehen lässt, der das Fritz-Walter-Stadion umrahmt und ergänzt. Erstellt wurde die Planung durch das renommierte Beratungs- und Planungsunternehmen Drees & Partner. Der Rathauschef sprach im Stadtrat von einem Produkt harter Arbeit über zwei Jahre. Herausgekommen ist eine Mischnutzung, angefangen von Hochgaragen für das VIP-Parken an Spieltagen, ? Geschosswohnungsbau/Stadtvillen/seniorengerechtes Wohnen, Büro und Gastronomie über Veranstaltungsflächen und Hotel, Sport-Campus, Klinik und Boarding House bis zu einem Ärztezentrum. Ausgangspunkt der planerischen Ideen ist das Fritz-Walter-Stadion, mit einer modernen Raum- und Büronutzung zusätzlich zur Spielstätte mit einer unveränderten Kapazität an Sitzplätzen. Geplant ist die Ausnutzung des vorhandenen Rohbaupotenzials. An möglicher Nutzfläche wurden 7300 Quadratmeter ausgemacht. Die soll für die Stadiongesellschaft zu einer Steigerung ihres Ertrags und auch zu einer Kompensation einer Pachtreduzierung zugunsten des 1. FC Kaiserslautern beitragen. Oberbürgermeister Weichel brachte bei der Präsentation der sogenannten Strategieentwicklung Betzenberg für den Ausbau des Fritz-Walter-Stadions sogar einen Rückgriff auf die Tilgungsrücklage bei der Stadiongesellschaft, die für die Rückzahlung eines Kredits von 65 Millionen Euro im Jahr 2036 gedacht ist, ins Spiel. Ihn hatte die Stadt bei der Übernahme des Stadions abgeschlossen. Bisher war die Tilgungsrücklage tabu. Die Pläne für das Fritz-Walter-Stadion und das Umfeld laufen unter dem plakativen Namen „Kaiserkarree“ und sollen zu einem „Gewinn für alle“ werden: die Unternehmer, die neue Flächen auf dem Betzenberg nutzen können; die Steuerzahler, die von Einnahmenverbesserungen profitieren; der 1. FC Kaiserslautern als Ankermieter des Fritz-Walter-Stadions.

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