Kaiserslautern Kaiserslautern: Lumberjacks wollen Lacrosse zur Jugend bringen

Trainingsarbeit: Justine Ferland zeigt die richtige Schlägerhaltung und korrigiert bis sie passt.
Trainingsarbeit: Justine Ferland zeigt die richtige Schlägerhaltung und korrigiert bis sie passt.

In Kaiserslautern wird Lacrosse gespielt, bislang war dies jedoch eine reine Erwachsenen-Angelegenheit. Doch die Lumberjacks, die auf den Plätzen der TSG Kaiserslautern trainieren, bieten nun auch Übungseinheiten für Kinder: In den kommenden Monaten wollen sie mit US-amerikanische und deutschen Jugendlichen verschiedene Jugendmannschaften formen.

Ein wenig hat es den Anschein, als sei man zu Gast an einer amerikanischen Highschool oder einem College. Wer als Beobachter am Rand des Rasenplatzes bei der TSG Kaiserslautern jetzt die Augen schließt, der fühlt sich hineinversetzt in das „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“. Wortfetzen in Englisch dringen an die Ohren: „a little wrist-action“ (was zu Deutsch so viel heißt wie „benutzt euer Handgelenk“), „very good“, „nice shot“ (sehr gut, guter Schuss). Justine Ferland ist in ihrem Element. Die US-Amerikanerin ist Lacrosse-Trainerin und am vergangenen Donnerstagabend bei den Kaiserslauterer Lumberjacks zu Gast. Daniel Miofsky, Cheftrainer und Gründer der mittlerweile dem TSG angehörenden Lacrosse-Abteilung, erklärt: „Sie ist wegen unserem Turnier am Wochenende hier.“ Doch an diesem Abend startet sie mit zehn Kindern das Jugendtraining, das von nun an immer donnerstags von 18 bis 19.30 Uhr stattfinden wird – unter Leitung der erwachsenen Lumberjacks.

„Wir haben heute mit den Basics angefangen"

Mit Basecaps, Shorts und T-Shirt bekleidet machen sich die Nachwuchs-Lacrosser ans Warm-Up. Sie greifen sich einen Stick, im Lacrosse wird so der Schläger bezeichnet, und verziehen sich nach einer ersten Runde mit Schläger und Ball um den Platz, in den Schatten: Knie hoch – und wieder runter – Ball werfen – hoch – und wieder fangen. „Wir haben heute mit den Basics angefangen. Es ging los mit passen, fangen und cradeln des Schlägers“, sagt Miofsky im Anschluss an die Trainingseinheit. Cradeln – das ist eine sportart-typische Bewegung bei der der Schläger, Netz über dem Kopf, hin- und hergedreht wird, um den Ball nicht zu verlieren. Während Ferland Kommandos gibt, streift Miofsky immer wieder mit dem Handy am Ohr über den Platz. Es gibt noch einiges zu organisieren, wenige Stunden später beginnt der KLax-Cup, ein Turnier, bei dem auch Mannschaften aus dem Ausland anreisen.

Traum von einem deutsch-amerikanischen Team

Zwischendurch hilft er bei den Übungen mit, ist Trainingspartner für eines der Kinder. Jeder Nachwuchsspieler übt mit einem Erwachsenen. Nach einigen Übungen wird durchgewechselt. So solle das Trainings auch zukünftig ablaufen. „Wir wollen eine eigene U8, U12 und U16 aufbauen. Wir haben auf der Air Base Werbung für das Training gemacht, wollen auch stärker mit Schulen kooperieren“, erklärt Miofsky die langfristigen Pläne für die Jugendarbeit. In der U16 könne ein neu formiertes Team schließlich auch im Ligabetrieb antreten. „Uns ist wichtig, dass es ein deutsch-amerikanisches Team wird. Die Kinder sollen auch die amerikanische Lebensweise kennenlernen.“ An diesem ersten Trainingsabend fehlen die deutschen Nachwuchsspieler allerdings noch. „Die Amerikaner sind einfach super motiviert, da dürfte es kein Problem sein neue zu finden“, erklärt Miofsky. Allein an diesem Tag, das wird schnell deutlich, trainieren einige Kinder, deren Mütter oder Väter ebenfalls bei den Lumberjacks und -ladys spielen.

Auf die Motivation kommt es an

Nach einer kurzen Trinkpause werden saubere Pässe und das richtige Verhalten in der Defense geübt: „Ihr müsst mit dem rechten Bein einen Schritt nach hinten machen“, erklärt Ferland, immer noch auf Englisch. Dann drehen sich die Kinder um die eigene Achse, wechseln dabei die Hand am Schläger und werfen den kleinen Gummiball mit links zu ihrem Partner. So geht es weiter, fangen rechts – werfen links, fangen links und werfen rechts, ein paar Schussübungen. Trotz Hitze halten alle durch. „Das wichtigste ist erstmal, dass man Motivation hat. Das Schöne am Lacrosse ist, dass es für jeden etwas bietet. Dadurch, dass es verschiedene Positionen gibt, findet jeder seinen Weg“, erzählt Miofsky. Eine Einstiegshürde sei also kaum vorhanden. Wer als Mittelfeldspieler viel laufen möchte, findet dazu auf dem Lacrosse-Feld ebenso die Möglichkeit, wie ein Stürmer, der die technische Arbeit liebt. Info Das Jugendtraining findet donnerstags, 18 bis 19.30 Uhr, bei der TSG Kaiserslautern, Hermann-Löns-Straße 25, statt. Auf Facebook gibt es noch mehr Infos.

Gut ausgerüstet: Die Kaiserslauterer Lumberjacks besitzen Leihschläger für Einsteiger.
Gut ausgerüstet: Die Kaiserslauterer Lumberjacks besitzen Leihschläger für Einsteiger.
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