Kaiserslautern Kürbiszeit auf der Gartenschau: Elvis grüßt am Eingang

Der große, hagere Mann am Eingang zur Gartenschau zeigte sich Mitte der Woche bis auf ein paar Gitter um die dürren Beine noch völlig unbekleidet. Mit der Gitarre im Arm erregte die Holzfigur dennoch die Aufmerksamkeit von Besuchern. Wer ist das? Was soll das werden? Der Elvis ist’s! Inzwischen ist er – wie die Kollegen im Neumühlepark – in ein orangerotes Kürbisgewand gehüllt. Es ist wieder Kürbiszeit auf der Gartenschau.
Nach den Fabelwesen geht es nun musikalisch zu
Wie in den vergangenen Jahren, hatte die Gartenschau bei dem Schweizer Unternehmen Jucker Farm für den Abschluss der diesjährigen Saison eine Kürbisshow für Kaiserslautern bestellt. Nach den Fabelwesen, die zuletzt die Besucher verzaubert hatten, ist in diesem Jahr „Musik“ das Thema. Die 14 handgeschnitzten riesigen Grundfiguren lagerten seit April bei der Gartenschau, berichtete Parkleiterin Christine Schweigert. Unter ihnen war auch wieder der „Elvis“, der in Kaiserslautern unter dem Motto „Königlich“ schon einmal einen Auftritt gehabt hatte.
40.000 Kürbisse schmücken die Figuren
Das Wetter – sonnig genug, aber vielleicht ein wenig zu trocken – gab in diesem Jahr keinen Grund zur Sorge. Die bestellten 40.000 Kürbisse waren rechtzeitig reif geworden und konnten wunschgemäß geliefert werden. Mitarbeiter der Gartenschau hatten es erneut übernommen, die Früchte anzubohren und mit den zum Aufhängen notwendigen Kabelbindern zu versehen.
Das Team der Jucker Farm war vergangene Woche bis Samstag intensiv damit beschäftigt, die Figuren im Neumühlepark zu bestücken. In Sichtweite des DJs, der hinter dem Eingang zum Neumühlepark die Besucher mit einer Schallplatte in der hochgereckten Hand begrüßt, waren Marina und Candela beim Rundgang der RHEINPFALZ dabei, einem riesigen Ghettoblaster zu dekorieren. Die Argentinierinnen konnten sich dabei aus zwei Kisten randvoll mit den bekannten orangeroten Hokkaidos und cremefarbenen Buffys bedienen.
Koordinatorin Laura Ramsauer hatte sich ein nicht gerade zierliches Grammophon vorgenommen und dafür einen mächtigen Vorrat an weißen Number-two-Kürbissen dabei. Sechs Stunden werde sie an dieser Figur beschäftigt sein, berichtete sie. Sie mache das seit inzwischen zehn Jahren: „Und es wird nie langweilig“.
Zunge der „Stones“ streckt sich Besuchern entgegen
Langweilig wird es auch den Besuchern der Gartenschau nicht werden, wenn sie die neue Kürbisschau besuchen. Das Thema Musik hat für Groß und Klein spannendes zu bieten: eine prächtige orangerote Gitarre zum Beispiel beim Kinderspielplatz oder die Bongo-Trommel gegenüber dem Bistro und dann erst die „Katzenmusik“, ganz zu schweigen von der gewaltigen Zunge der „Stones“, die sich dem Betrachter neben dem Rosengarten kürbisrot und mit weißen Streifen frech entgegenstreckt.
Von der Felsenwand aus, dort wo die Sandkünstler – abgestimmt auf das Thema „Musik“ natürlich – ihre eigenen stabilen Musiker aufgebaut haben, messen diese sich Auge in Auge mit Ludwig van Beethoven, der ihnen gegenüber steht, oder sie bewundern schlicht eine zierliche Ballerina auf ihrer Spieluhr. Nicht weit von dem Piano, das trotz des geschlossenen Deckels mächtig beeindruckt, lädt dann schon eine originelle Sitzbank zum Verweilen ein. Der Holzkünstler Igor Loskutow hat diese und andere Bänke im Juni und Juli wieder mit seiner Akku-Säge eigens für die Gartenschau geschnitzt.



