Kaiserslautern Jim Knopf fährt Bus

Wir leben in irren Zeiten. Apple ist schwul und Berlins neuer Bürgermeister nicht. Jetzt heißt es, die Augsburger Puppenkiste führt die Weihnachtsgeschichte in Zukunft ohne Konfetti-Schnee auf. Authentisch. Bibeltreuer. Das „Stück“ spiele schließlich im Nahen Osten. Manches Osterhasenherz dürfte ab sofort sich in der nicht vorhandenen Hose befinden. Und auch der Nadelholzindustrie droht der Konkurs, wenn sich ähnlich Lametta-freie Lesarten durchsetzen. Was wenn sich herausstellt, dass Jesu Geburt im August war? Was kommt als nächstes, Augsburg? Fährt Jim Knopf wegen Bahnstreik mit dem Fernbus? Und lebt der böse Wolf jetzt vegan? Vielleicht dann doch nicht. Denn die Puppenkiste meint es mit der Tierwelt bisweilen noch gut. Der Esel jedenfalls soll in der Weihnachtsgeschichte erhalten bleiben – „als Sympathieträger für die Kinder“. Und in Sachen Menschen wird sogar neuer Schmarrn hinzuerfunden, unfränkischer, saupreißischer. „Um die kulturelle Vielfalt zu demonstrieren“, spricht Erzengel Gabriel in Augsburg von jetzt an Jiddisch. Und – Obacht! – Melchior hat einen österreichischen Akzent. Um Himmels Willen, dann muss der liebe Gott aber Pfälzer sein.

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