Kaiserslautern IT-Firma Matelso zieht vom Stiftsplatz in den Gewerbepark Europahöhe

Erde fliegt, wo künftig die Matelso-Belegschaft (im Hintergrund) arbeitet: Die Spaten schwangen am Mittwoch (von links) Manager
Erde fliegt, wo künftig die Matelso-Belegschaft (im Hintergrund) arbeitet: Die Spaten schwangen am Mittwoch (von links) Manager Alexander Börsig und Gründer Frank G. Froux von Matelso, Architekt Steffen Wurster sowie Bereichsleiter Dirk Förderer und Projektleiter Sven Schuppe von Freyler Industriebau.

Längst schon sind die Büroräume am Stiftsplatz viel zu eng geworden. Seit Jahren bereits liebäugelt der IT-Spezialist Matelso GmbH deshalb mit einem Neubau. Der nimmt nun nach zweijähriger Planungsphase Gestalt an. Im April 2023 will das Unternehmen in den Gewerbepark Europahöhe übersiedeln. Dort wächst ab sofort ein „Vorzeigeprojekt“ aus dem Boden.

„Vertrauen ist das Fundament. Ohne geht es nicht“: Frank G. Froux vertraut nun sicherlich nicht jedem – zumindest aber vollauf seinen Mitstreitern, die sich am frühen Mittwochnachmittag in voller Teamstärke die Schuhe mal ein bisschen schmutzig gemacht haben. Denn noch ist das Gelände unbefestigt, noch ist der künftige Sitz des international agierenden IT-Unternehmens eine Brache. Dies aber soll sich nun binnen 14 Monaten grundlegend ändern.

Frank G. Froux ist Gründer und Inhaber des Unternehmens, das bis dato im früheren Wertheim-Komplex am Stiftsplatz wirkt. Dort hat Matelso zunächst mal einige Räume belegt, sich aber mit der Zeit über ein gesamtes Stockwerk ausgedehnt. Mehr geht am Standort in der City beim besten Willen nicht mehr.

Froux nimmt daher ordentlich Geld in die Hand. „Ich freue mich, dass man meiner Geschäftsidee vertraut“, sagte der Chef am Mittwoch mit Blick auf die Repräsentanten von Bank und Baufirma. Ohne dieses Vertrauen sei die Finanzierung eines derart ehrgeizigen Projekts wohl nicht zu stemmen. Froux selbst vertraut seiner Idee blind. Hat doch sein Gedankenfunke bei dem Start-up gleich gezündet: Stetig ist der Betrieb gewachsen, im Frühjahr sollen in dem neuen Gebäude im Gewerbegebiet Europahöhe 60 Mitarbeiter einziehen.

Matelso rechnet fest mit weiterem Aufschwung – und damit auch mit einem höheren Personalbedarf, was wiederum die räumlichen Kapazitäten auf absehbare Zeit schon erneut erschöpfen könnte. Schon jetzt sind daher die Weichen gestellt, das Gebäude in einem zweiten Abschnitt um einen Anbau zu erweitern, wie Architekt Steffen Wurster (Bolanden) am Mittwoch erläuterte. Zunächst aber wird das Unternehmen noch mit den knapp 2600 Quadratmetern Geschossfläche vorlieb nehmen, den der fünfgeschossig geplante Verwaltungskomplex in der Europaallee bieten wird.

Software-Lösungen nach Maß

Die Matelso GmbH ist nach eigenen Angaben führender Anbieter für Software-Lösungen im Bereich des sogenannten Call-Tracking und des Online-Marketing. Seit mehr als zehn Jahren treibe das Unternehmen die Entwicklung in diesem Sektor voran. Tracking ist das „Messen“ von Telefonanrufen sowie von Vorgängen, die Anwender im Internet auslösen, vereinfacht etwa die Anzahl der Aufrufe von Webseiten. Daraus nun lassen sich Rückschlüsse auf das Nutzer- und mithin das Kundenverhalten ziehen.

So ermögliche die Lauterer „Ideenschmiede“ zum Beispiel die Eins-zu Eins-Verknüpfung zwischen Online-Kampagnen und Telefon-Kontakten. Matelso-Kunden erhalten Datenmaterial dazu, wie ihre jeweiligen Angebote gefunden werden, wie die Präsentationen ihrer Produkte oder Dienstleistungen von bestehenden oder möglichen neuen Kunden frequentiert sind. Dies erlaubt dann wiederum, fundierte Rückschlüsse zur Wirksamkeit und Erfolg der eigenen Marketing-Aktivitäten zu ziehen.

Diese Möglichkeit nutzen Telekommunikations- wie auch Automobilunternehmen und Reiseanbieter. Auf die jeweiligen Bedürfnisse jener Kunden schneiden die IT-Fachleute in Kaiserslautern die Software jeweils individuell zu.

Gründer Frank G. Froux und sein Team haben sich in den vergangenen Jahren mehrfach über Auszeichnungen und Innovationspreise freuen dürfen. Auch kann das mittelständische Unternehmen auf ein stetes Wachstum verweisen. Damit soll nun nicht Schluss sein, zumal: „Eine intelligente neue Lösung, die zusätzliches Wachstum mit sich bringt, haben wir bereits vor Augen“, betont der Geschäftsführer.

Beste Voraussetzungen biete nun das neue Firmendomizil. Der symbolische Startschuss ist am Mittwoch in Form des ersten Spatenstichs gefallen. Gut zwei Jahre seien seit der ersten Idee ins Land gegangen, skizzierte Architekt Steffen Wurster die umfangreiche Planungsphase. Umsetzen wird die Vorgaben das Unternehmen Freyler Industriebau. Dirk Förderer, Leiter des Freyler-Geschäftsbereichs für Hessen und Rheinland-Pfalz, freute sich darauf, ein in mehrerer Hinsicht vorbildliches Gebäude in der Europaallee wachsen zu sehen. Mit seiner klaren Geometrie, großen Fenstern, einem zurückversetzten Dachgeschoss und der warmen Farbgebung in hellen und dunklen Grautönen gerate das Matelso-Gebäude zu einem attraktiven Blickfang. Doch auch in energetischer Hinsicht sei es ein Vorzeigeprojekt, bei dem überwiegend regenerative Energiequellen genutzt würden. Demnächst werde an 18 Stellen bis zu 134 Meter in die Tiefe gebohrt, um mittels Erdwärmesonden heizen zu können.

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