Kaiserslautern Interview: Mit Soulsänger Andreas Kümmert

Er ist wieder auf dem Weg nach Kaiserslautern: Der mit seinen intensiven Soul- und Blues-Interpretationen bekannt gewordene Sänger, Instrumentalist und Songwriter Andreas Kümmert tritt auf seiner „Lost & Found“-Tour am Samstag, 15. Dezember, 20 Uhr, zum mittlerweile fünften Mal in der Kammgarn auf. Mit dabei hat der inzwischen stilistisch noch breiter aufgestellte Künstler seine erstklassige Band und viele neue Songs aus dem aktuellen Album, das der Tour seinen Namen gab. Unser Mitarbeiter Andreas Keller hat mit Kümmert vorab gesprochen.

Herr Kümmert, wo treffe ich Sie denn in diesen arbeitsreichen Tagen gerade an?

Im Moment bin ich gerade bei mir zu Hause in Gemünden am Main. Ich treffe letzte Vorbereitungen für die Tour, gehe zum Beispiel nochmal die einzelnen Shows durch (Anmerkung: Das Gespräch fand vor wenigen Tagen noch vor Beginn der aktuellen Tour statt). Der Soul und der Blues – eher eine Nische im modernen Musikbetrieb – bestimmen bis in die Gegenwart Ihre künstlerische Welt. Wie kamen Sie auf diese musikalische Schiene? Das habe ich meinem Vater zu verdanken. Der besaß eine große, entsprechende Plattensammlung, zu der ich schon früh Zugang hatte. Mit etwa zwölf Jahren begann ich mich für Blues und Soul zu interessieren. Später entdeckte ich dann auch unter anderem den Rock für mich – ich war zum Beispiel Guns’n’Roses-Fan – und spielte Schlagzeug in Schülerbands. Wenn dann einer der Gitarristen mal sein Instrument irgendwo hat stehen lassen, habe ich es ausgeliehen und mir autodidaktisch das Spielen beigebracht. So entstand allmählich ein breites musikalisches Fundament. In jüngerer Zeit haben Sie sich etwas aus der Blues- und Soul-Ecke gelöst und ihre Bandbreite unter anderem um Pop-Elemente erweitert. Wie kam’s dazu? Ich hatte ja schon früher, vor der Teilnahme bei „The Voice of Germany“, zwei Platten mit eigenen, ähnlichen Titeln veröffentlicht. Danach musste ich mich der Radiotauglichkeit wegen auf das einlassen, was die Plattenfirma vorgab. Heute, mit meinem eigenen Label, kann ich wieder diese pop-lastigere Musik machen, die zu 100 Prozent von mir ist und auch weiter in die aktuelle Radiolandschaft passt. Es ist mir daher leicht gefallen, diese aktuellen Sachen zu schreiben. Und das Poppige in den neuen Liedern kommt auch gut an. Sie komponieren Ihre Titel und schreiben Ihre Texte allesamt selbst. Wie genau hat man sich das vorzustellen? Wie gehen Sie dabei vor? Unterwegs pfeife ich Ideen für Melodien schon mal ins Handy ein. Wenn eine Gitarre in der Nähe ist, kommt natürlich auch die zum Einsatz. Erst später kommt dann der Text dazu. Ein kurzer Blick in die nähere Zukunft: Was sind Ihre Pläne? Ich arbeite schon am nächsten Album. Es wird auch viel live auf der Bühne passieren. Zudem schreibe ich im Moment an einem zweiten Gedichtband. Noch eine Frage zu etwas, was mir bei Ihrem Konzert in der Kammgarn im April 2017 aufgefallen ist. Damals standen Sie nach dem Auftritt noch lange mit zahlreichen Fans zusammen, plauderten mit ihnen, standen bereitwillig für Fotos und Autogramme bereit. Offensichtlich nimmt das Publikum bei Ihnen einen hohen Stellenwert ein. Das ist richtig. Nicht der Künstler auf der Bühne, sondern das Publikum ist wichtig – und ein gutes Verhältnis zu ihm. Diese „alienmäßige“ Distanz, die oft zwischen dem Publikum und dem Künstler aufgebaut ist – was die Medien auch oft noch forcieren – sollte nicht sein. Man soll Gefühle erkennen können, es darf keine Barrieren geben. Ganz zum Schluss: Was haben die Besucher in Kaiserslautern zu erwarten? Sie werden natürlich viele von den neuen Sachen hören. Ich werde dabei alle Energie in den Auftritt stecken und so authentisch wie möglich sein. Ich denke, dass es ein sehr schöner Abend wird. Danke für das Gespräch. Konzert Am Samstag, 15. Dezember, 20 Uhr, in der Kammgarn; Vorverkauf bei Thalia, Pop-Shop, www.kammgarn.de, daneben Abendkasse.

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