Sparen mit der RHEINPFALZ Internet-Tauschplattform soll dabei helfen, neue Besitzer für gebrauchte Sachen zu finden

Für den Verschenkmarkt gibt es eine eigene Website, die bisher rund 35.000 Besucher zählte.
Für den Verschenkmarkt gibt es eine eigene Website, die bisher rund 35.000 Besucher zählte.

Ein Lattenrost, eine Dokumentenablage, Dekoartikel mit Möpsen, ein Kasten voller Ausstechförmchen: Alles zum Wegwerfen zu schade – finden jedenfalls die Besitzer und inserieren im nicht kommerziellen Tausch- und Verschenkmarkt des Landkreises Kaiserslautern. Die RHEINPFALZ hat nachgefragt, wie das System läuft.

Was für den einen nutzlos ist und in den Müll gehört, kann jemand anderes womöglich noch gebrauchen. Die Plattform, die Inserate für Kaiserslautern Stadt und Kaiserslautern Land, Kusel, Bad Kreuznach, Mayen-Koblenz sowie Rhein-Hunsrück aufnimmt, will Interessenten zusammenführen. Tauschen, verschenken und suchen kann dort jeder recht einfach - und vor allem kostenlos in Rubriken von „Autozubehör“ bis „Werkzeuge“.

Möpse in Kissenform und als Spardose

Die Möpse gibt es hier übrigens als Kissen, in Form einer Spardose, auf einem Bild und noch als Figur. Gegen was der Besitzer aus Otterberg tauschen will, lässt er allerdings offen. In Hütschenhausen gibt es Kakteen zu verschenken, jemand aus Katzweiler tauscht Motorradkleidung gegen zwei Gläser Imker-Honig. Eine Heimorgel, eine Tablethülle gegen Schokoküsse, gebrauchtes Laminat, und - Weihnachten steht vor der Tür - Ausstechförmchen im Tausch gegen H-Milch sind weitere Angebote. H-Milch sowie Cola wünscht auch ein Anbieter im Tausch gegen seine ausrangierten Lederstühle fürs Esszimmer.

Unbürokratisches Abfallvermeidungskonzept

Der Verschenkmarkt soll ein umweltfreundliches, soziales und unbürokratisches Abfallvermeidungskonzept sein. Die Angebote im Bereich des Landkreises schwanken zwischen 20 und 50 Inseraten pro Monat, erläutert Kreissprecher Tobias Klaffke. Im Durchschnitt zählt er pro Jahr rund 500 Inserate. In den vergangenen zwölf Monaten seien rund 35.000 Besucher auf der Webseite registriert worden. Das ist nicht viel. Kurz vor der Veröffentlichung dieses Artikels waren im Bereich Kaiserslautern gerade mal sieben Inserate online, im Landkreis waren es immerhin schon 21.

Das liegt auch daran, dass die Inserate nur vier Wochen online bleiben. Sie können aber verlängert werden. Rund die Hälfte der Angebote finde einen neuen Abnehmer, sagt Klaffke. Schwerpunkte nach Orten lassen sich nicht ausmachen, nach Gegenständen aber schon: Gut erhaltene Möbelstücke, Haushaltsgegenstände und Kindersachen würden am häufigsten angeboten. Klaffke: „Der Trend etwas Gebrauchtes, Altehrwürdiges auch weiter zu verwenden oder den Gegenstand etwas aufzupeppen wächst nach unserer Einschätzung.“

Rubriken „Verleihen“ und „Reparieren“ gibt es auch

Neben Tauschen und Verschenken gibt es auch die Rubriken „Verleihen“. „Second Hand“ und „Reparieren“. Allerdings ist darin beim Test der RHEINPFALZ im gesamten Bereich rein gar nichts zu finden. Beworben werde der Verschenk- und Tauschmarkt in der kreiseigenen Zeitung „Wir im Landkreis“ und mitunter auch in den Amtsblättern der Verbandsgemeinden. Darüber hinaus ist er auf der Seite der Abfallwirtschaft und in der Abfallratgeber-App integriert. Im Sinne der Ressourcenschonung gehöre zu den vorrangigen Zielen der modernen Kreislaufwirtschaft in erster Linie die Abfallvermeidung, sagt Klaffke. Gegenstände einer weiteren Nutzung zuzuführen oder weiterhin über einen längeren Zeitraum zu nutzen unterstütze diese Ziele. „Daher wollen wir unseren Bürgerinnen und Bürgern auch weiterhin diesen aus unserer Sicht sinnvollen Service anbieten.“

Was den Kreis die Plattform kostet, wird auf Nachfrage aus Wettbewerbsgründen nicht mitgeteilt. Technischer Betreiber ist laut Impressum Bernd Maibaum von der Firma „abfallberatung.de“ in Oldenburg.

x