Kaiserslautern Ausstellung der Meisterschule für Handwerker: Individuelle Werke

Schreinerin Sarah Klein (Mitte) hat rund 100 Stunden am „Barschrank Erna“ gearbeitet. Adrian und Isolde Espen gefällt die Arbeit
Schreinerin Sarah Klein (Mitte) hat rund 100 Stunden am »Barschrank Erna« gearbeitet. Adrian und Isolde Espen gefällt die Arbeit.

„Handwerkliches Können sichert Zukunft“ ist eine Ausstellung im Wadgasserhof überschrieben, in der die Meisterschule für Handwerker eine Auswahl praktischer Abschlussarbeiten von Schülern der dreijährigen Berufsfachschule zeigt.

So viele Gäste hatte der Innenhof des Wadgasserhofs schon lange nicht mehr gesehen. Für Steffen Hemmer, den Leiter der Meisterschule für Handwerker, eine gute Gelegenheit, auf die Ausbildung der Berufsfachschüler und deren Gesellenstücke einzugehen. Die gezeigten Ausstellungsstücke dokumentierten den hohen Ausbildungsstand an der Meisterschule: „Sie geben einen Einblick in die in drei Ausbildungsjahren erworbenen handwerklichen und gestalterischen Fertigkeiten sowie die Fähigkeit technische Vorgaben in eine funktionierende Ganzheit umzusetzen“.

Und in der Tat: Ein Rundgang entlang der Gesellenstücke aus Holz, Metall, Stein und Farbe lädt zum genauen Hinschauen ein. „Pfalzkind“ hat Lenny Krauß aus dem Bereich Maler und Lackierer sein Skateboard betitelt. Mit einer Spritzlackierung und einer Vergoldung versehen, symbolisiert das mit Reben und Dubbeglas verzierte Brett ein Stück Pfälzer Lebensart.

Jedes Schmuckstück individuell

Auch bei den Goldschmieden gibt es ausschließlich Unikate zu bestaunen. Jedes Schmuckstück ist so individuell wie die jungen Leute, die sie gefertigt haben. Gold, Silber, Bergkristall, Perlen und Brillanten wurden zu unvergleichbaren Schmuckstücken verarbeitet.

Ins Auge fällt der sehr extravagante Barschrank „Erna“. Den hat die Tischlerin Sarah Klein aus Kirsch- und Nussbaum Massivholz und Furnier in Plattenbauweise gefertigt und mit Tafellack versehen. Einhundert Stunden hat sie an dem Stück gearbeitet und 600 Euro Materialkosten investiert.

Nach Schablonen gefertigt

Emmyli Jung, Steinmetz- und Steinbildhauerin, ist mit einem „Vierpass“ aus Udelfanger Sandstein vertreten. Ein Vierpass ist ein Teil einer gotischen Fensteröffnung. Das Stück wurde nach Schablonen gefertigt und manuell ohne Vor- und Nacharbeit in 52 Stunden angefertigt.

Ob Vitrinensideboard, Baluster, Gartentür oder ein von einem Systemelektroniker gefertigtes „Dreiachsen-Handhabungssystem“, die Ausstellungsstücke vermitteln einen Einblick in den hohen Ausbildungsstand und das Können der Absolventen der Berufsfachschule mit ihren verschiedenen Fachrichtungen.

Zwischen Tradition und Innovation

Die Meisterschule zwischen Tradition und Innovation biete vielen jungen Menschen eine Perspektive, die sie am Ausbildungsmarkt im Dualen System leider nicht bekommen, betonte Hemmer. Handwerkliches Können sei ein kleines Mosaiksteinchen im Bereich der Fachkräftesicherung für unsere Region und helfe, den Wohlstand zu sichern. Gleichzeitig sei das handwerkliche Können die Basis der Absolventen, ihr Berufsleben erfolgreich zu gestalten und ihre persönlichen Ziele zu erreichen.

In der Erstausbildung der dreijährigen Berufsfachschule haben in diesem Jahr 113 Teilnehmer, unter ihnen 22 Frauen, an der Schulabschlussprüfung teilgenommen.

Als Leiter des Kulturreferates der Stadt bezeichnete Christoph Dammann die Ausstellung der Gesellenstücke der Meisterschule als festen Bestandteil des Kulturlebens von Kaiserslautern. Jedes der ausgestellten Objekte sei ein großes Kunstwerk, lobte er die Gesellenstücke. Mit Akkordeonmusik gestaltete Alexandra Maas das sommerliche Beisammensein von Absolventen und Gästen.

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