Kaiserslautern Individuelle Klasse und unbedingter Siegeswille

«Mainz.» Man hätte ja meinen können, nach dem sicheren Abstieg des 1. FC Kaiserslautern würde bei der U23 vom Betzenberg die Motivation nachlassen. Schließlich ist der Aufstieg in die Regionalliga nun definitiv nicht mehr möglich. Doch weit gefehlt. Nach dem 3:0 gegen Karbach legten die „Amateure“ beim akut abstiegsgefährdeten SV Gonsenheim einen 6:2 (4:2)-Sieg nach.

Nachlassende Spannung? Von wegen! „Das lassen wir auch nicht zu“, hält Trainer Hans Werner Moser fest, „wir sind in der Ausbildung und haben uns vorgenommen, es bis zum Ende durchzuziehen. Die Jungs haben bisher eine klasse Saison gespielt, das wollen wir abrunden. Was ich von der Mannschaft sehe, ist Charakter.“ Und den unbedingten Willen, Tore zu machen. Mohamed Morabet (11.) nutzte einen Stellungsfehler in der Deckung, David Tomic kochte seinen Gegenspieler ab (21.), Christian Kühlwetter profitierte erst davon, dass sein Schuss abgefälscht wurde (25.), und lief dann gleich zwei Gonsenheimern weg (30.) – es waren, mit einer Prise Glück, Treffer der individuellen Klasse, genauso wie nach der Pause bei Nicklas Shipnoskis Sololauf (51.) und Valdrin Mustafas gezielt an drei Mann vorbei geschobenem Ball (86.). „Wir haben im Spiel immer mehr Kontrolle bekommen und es so umgesetzt, wie wir uns das vorgestellt haben“, sagt Moser, „schade, dass wir das Spiel nicht schon vor dem Seitenwechsel entschieden haben.“ David Tomic aus spitzem Winkel (15.), Kühlwetter nach einem gegnerischen Fehlpass (35.) und nach einem langen Ball über die Kette (37.) – dreimal tauchte ein Lauterer frei vor Maximilian Hinterkopf auf, dreimal blieb der SVG-Keeper der Sieger. Doch das sollte ohne Belang bleiben. „Wir sind von Anfang an aggressiv angelaufen worden, aber das hat unser Spiel erstaunlicherweise nicht so sehr gefährdet, wie man es vermuten könnte. Wenn wir uns durchs Mittelfeld spielen konnten, sind wir immer gefährlich vor das Tor gekommen“, sagt Innenverteidiger Yannick Filipovic, der gemeinsam mit Nebenmann Lukas Gottwalt den Laden gut zusammenhielt. Damir Bektasevics Freistoßtor (20.) kann immer mal passieren, und beim 2:4 durch Khaled Abou Daya prallten Gottwalt und Keeper Lennart Grill aufeinander (40.). „Ein Missverständnis“, sagt Filipovic, der allerdings auch ein Stoßen des Torschützen sah. „Natürlich ist es ein leichter Dämpfer, wenn man nicht aufsteigen darf“, gibt Filipovic zu, „das war von Anfang an das Ziel. Trotzdem haben wir uns vorgenommen, noch Zweiter zu werden. Deswegen werden wir auch nicht locker lassen.“ Vereinsintern bemerkt der Abwehrmann, der noch ein Jahr vertraglich gebunden ist, ein großes Interesse an der Mannschaft. „Der Austausch ist beim FCK sehr gut. Daher ist es auch im Interesse jedes Spielers, sich zu zeigen.“

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