Kaiserslautern In Harmonie zur Einserbilanz

Traten im Lateintanz in der Klasse A an: Janina Boos und Michael Sawicki vom TC Rot-Weiß Kaiserslautern.
Traten im Lateintanz in der Klasse A an: Janina Boos und Michael Sawicki vom TC Rot-Weiß Kaiserslautern.

Das jüngste Tanzpaar rockt das Parkett, die Senioren beweisen elegante Geschmeidigkeit, und die Hauptgruppe tanzt mal erdig, mal explosiv: Beim Herbstturnier des Tanz-Clubs Rot-Weiß Kaiserslautern wird Tanzen in all seinen Facetten und großartiger Sport geboten. Heinz-Otto und Beate Saar (TC Rot-Weiß) gewinnen die Senioren III S Standard mit einer makellosen Einserbilanz.

Die Lateiner der Hauptgruppe A machen es den Wertungsrichtern wahrlich nicht leicht. Neun Paare, darunter auch Michael Sawicki und Janina Boos vom TC Rot-Weiß, beweisen in den fünf Tänzen auf hohem Niveau ganz viel persönliche Note. Die Samba macht den Anfang. Von ruhig bis überschäumend wird der Partner angetanzt, gemeinsam mit ihm die Hüfte gedreht, einer der Tänzer zelebriert eine wahre Explosion nach einem Minisprung. Die heitere Melodie des Cha-Cha-Cha folgt. Auf der Tanzfläche wird kokettiert, die Füße sind überall und leider auch die Arme. Ein Tänzer trifft eine fremde Tänzerin bei einer allzu ausladenden Armbewegung mitten im Gesicht. Die zeigt keine Reaktion, tanzt einfach weiter. Das hat Stil. Beweglichkeit der Damen fordert nun die Rumba. Die spätere eindeutige Siegerin Teodora Elena Banciu vom SV Saar 05 Tanzsport Saarbrücken tanzt im Arm ihres Partners Andrej Ten wie eine feine Elfe – ohne großen Glitzer und ohne dicke Schminke. Herrliches Bild. Die Gesichtsemotionen, die fraglos zum Tanz dazugehören, wirken ohne Make-up viel authentischer. Die Melodie kündigt den Paso Doble an. Testosteron liegt über der Tanzfläche, Geschwindigkeit ist gefordert, der gesamte Platz wird betanzt, bevor die locker leichten Kicks beim Jive zu sehen sind. Was die Paare hier in kürzester Zeit zeigen, das ist schon sportliche Höchstleistung, gilt natürlich auch für die anderen Klassen und genauso für die Standardtänzer. Und für alle gilt: Lächeln gehört dazu! Eindeutig, da mag die Lunge noch so japsen, die Füße schmerzen, die Anspannung zum Zerreißen sein, auf dem Parkett wird gelächelt. Zählt schon bei den Jüngsten zur Etikette, genau wie ein passendes Outfit. Nur, es gibt klare Regeln, die vorschreiben, Make-up und Kleider haben dem Alter zu entsprechen. „Da der Tanz-Club Rot-Weiß Kaiserslautern Jugendschutz groß schreibt, wurde die Kleiderordnung streng geprüft“, findet es Christine Reichenbach vom TC-Rot-Weiß nicht in Ordnung, wenn Eltern und Trainer ihre Schützlinge mit regelwidrigen Kleidern aufs Parkett schicken. Umziehen war gleich mehrfach angesagt. Ein Juniorenpaar hatte kein Ersatzkleid dabei, das Mädchen musste im Trainingsanzug tanzen. Ging ganz gut. Während der Zulauf der Kinderpaare zu den Standard-Tänzen insgesamt im Land und auch beim Herbstturnier in Kaiserslautern zu wünschen übrig lässt, war die Tanzfläche bei den jüngsten Lateinpaaren voll. Im Kinder D-Latein (neun Jahre oder jünger) traten gleich 13 Paare an, bei den Junioren I D-Latein waren es gar 16. Beide Male mit dabei: die Zwillinge Dennis und Evelin Zarik, das jüngste Tanzpaar des TC Rot-Weiß. Die Zwillinge, amtierende Landesmeister der Kinder I D-Latein, waren voller positiver Energie auf dem Parkett unterwegs und rockten mit zwei zweiten Plätzen den heimischen Saal. „Eine Kindergruppe, die Latein tanzt, konnten wir im Verein aufbauen, nun sind wir dran, dass wir mehr Kinder in die Standardtänze bringen“, verrät Vereinspräsidentin Susanne Bernhart ihren Herzenswunsch. Große Vorbilder im Verein gibt es, allen voran Heinz-Otto und Beate Saar. Das Paar, in der höchsten Tanzklasse S, bei den Senioren III am Start, beeindruckte mit Harmonie, Ausdruck und Können. Die Richter konnten gar nicht anders, sie zogen nach dem Langsamen Walzer, Tango, Wiener Walzer, Slowfox und dem Quickstepp jeweils geschlossen die Eins. Besser geht es nicht.

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