Fußball Hotic: „Wo keiner was macht, mache ich es eben“

Demir Hotic (FCK) spielt den Ball ab. Saison 1992/1993: SV Werder Bremen - 1. FC Kaiserslautern.
Demir Hotic (FCK) spielt den Ball ab. Saison 1992/1993: SV Werder Bremen - 1. FC Kaiserslautern.

Demir Hotic hat das Trikot des 1. FC Kaiserslautern getragen, wohnt noch immer in Kaiserslautern und hat nach seiner aktiven Laufbahn bereits einige Vereine in der Region nach Krisen sportlich wieder in die Erfolgsspur gebracht. Jetzt hilft er in Ludwigshafen.

Der Traditionsverein SV Südwest Ludwigshafen baut in schwieriger Situation ab sofort auf die Kompetenz von Demir Hotic als Trainer und Sportlicher Leiter. Wenn der Name Demir Hotic in Kaiserslautern fällt, verfallen viele sofort in nostalgische Gedanken. Unvergessen sind die Deutsche Meisterschaft von 1990 und seine beiden Tore im Champions-League-Spiel gegen den FC Barcelona. Seit seinem Abschied als Trainer des Verbandsligisten VfL Neustadt vor neun Jahren blieb es in der Öffentlichkeit lange Zeit sehr ruhig um seine Person. Vielen wurde erst nach dem Bericht über seinen 60. Geburtstag im vergangenen Jahr bewusst, dass der in Düsseldorf aufgewachsene Bosnier seit Beendigung seiner aktiven Karriere mit einigen Unterbrechungen immer noch in Kaiserslautern wohnt.

Im Anschluss an seine beeindruckende aktive Karriere feierte Hotic weitere Erfolge als Sportlicher Leiter und Trainer. So führte er TuRU Düsseldorf von der Landesliga bis in die Regionalliga und war als Trainer bei Erstligisten in der Türkei und Bosnien aktiv. Warum jetzt nach so langer Zeit ein Neustart am Spielfeldrand? Wieso ausgerechnet in der Bezirksliga? „Das Herz muss ja sagen“, begründet Hotic seine Zusage für den Tabellenletzten der Bezirksliga Vorderpfalz. „Ich war ja in dieser Zeit nicht untätig, agierte im Scouting-Bereich und hatte mich in vielen Lehrgängen weitergebildet“, sondierte Hotic die vergangenen Jahre in aller Ruhe den Markt.

Der Familienmensch

Eine hohe Priorität hatte bei ihm immer schon die Familie und er genoss es, in den vergangenen Jahren mehr Zeit zu haben. „Es gab immer wieder Angebote, darunter auch von renommierten Vereinen, aber es hatte einfach nicht gepasst“, gab es für den mittlerweile stolzen Opa wichtigere Dinge und andere Prioritäten bei Entscheidungen.

Wie kam es dann jetzt zum Engagement in Ludwigshafen beim abgeschlagenen Tabellenletzten? „Wo keiner was macht, mach’ ich es eben“, sei schon immer seine Maxime gewesen. So habe Hotic damals auch bei Wormatia Worms, VfL Neustadt, Eintracht Bad Kreuznach und Borussia Neunkirchen Traditionsclubs in schwierigen Situation übernommen und diese wieder zu Erfolgen geführt. „Mich reizt es, solche Traditionsvereine mit so einer Ausstrahlung wieder aufzubauen. Vor allem dann, wenn sonst keiner hinwill“, spricht der Wahl-Lauterer begeistert von seinem neuen Projekt.

Zum „Chaos-Club“

Sein Co-Trainer Guiseppe Marino, den er aus gemeinsamen Tagen bei Wormatia Worms kennt, bestätigt die Hausnummer der Herausforderung: „Ich war ja auch schon höherklassig aktiv. Jedem, dem ich erzählt hatte, wohin ich wechseln werde, hat mich gefragt, ob ich bescheuert sei. Südwest sei ein Chaos-Club und zudem mit 14 Punkten Rückstand Tabellenletzter.“

Wer die beiden kennt, weiß, wie sehr sie genau diese Herausforderung reizt. Der neue Vorsitzende des Vereins, Klaus Hafner, ehemaliger Sportvorstand des SV Waldhof Mannheim, will die Führung seines Heimatvereins, bei dem er in der Jugend gespielt hatte, komplett neu aufstellen. „Jürgen Kohler hat mir geraten, dass sein Freund Demir Hotic für diese Aufgabe genau der richtige Mann sei und der Eindruck hatte sich in unseren ersten Gesprächen direkt bestätigt“, schildert Hafner, wie der Kontakt zu Hotic entstanden ist.

Umweg über die A-Klasse

Das neue Führungstrio des SV Südwest hat in der Winterpause das Team umstrukturiert und will den Traditionsverein wieder an alte Erfolge heranführen. Dabei ist allen bewusst, dass bei dem großen Rückstand wahrscheinlich der Weg sogar zunächst über die A-Klasse führen wird.

„Der Club ist schuldenfrei, und wir schaffen mit neuen Strukturen und kompetenten Personen die Basis, hier etwas zu entwickeln“, blickt Hafner dennoch optimistisch in die Zukunft und freut sich auf die Zusammenarbeit mit Hotic.

Demir Hotic bei seiner Vorstellung als Trainer in Ludwigshafen.
Demir Hotic bei seiner Vorstellung als Trainer in Ludwigshafen.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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