Fussball Hoheneckens Höhen und Tiefen

Wenn’s bei Sergen Tok nicht läuft (hier links am Boden mit Jonas Heinz vom SV Steinwenden), läuft es auch für Hohenecken oft nic
Wenn’s bei Sergen Tok nicht läuft (hier links am Boden mit Jonas Heinz vom SV Steinwenden), läuft es auch für Hohenecken oft nicht.

Mit einer krachenden Niederlage verabschiedete sich der TuS Hohenecken in die Winterpause. Das 0:5 gegen Bingen war für das Team von Trainer Benny Hassenfratz zwar eine schmerzhafte Sache, aber nicht bezeichnend für den ersten Teil der Fußball-Verbandsligarunde. Da hatte der TuS eine ganze Menge mehr zu bieten.

So zeigten die Hohenecker viele gute Spiele, entschieden acht der 18 Verbandsligapartien für sich und etablierten sich nach Höhen und Tiefen im Tabellenmittelfeld. Da sie neben ihren Siegen auch zweimal unentschieden spielten, überwintern sie mit insgesamt 26 Punkten auf Rang neun. Eine Ausbeute, mit der Coach Hassenfratz nicht wirklich zufrieden ist. „Wir haben ein paar Punkte zu wenig geholt“, stellt er in seinem Resümee fest und geht dabei auf die Pleite gegen Hassia Bingen gesondert ein. „Gegen diesen Gegner kann man verlieren, aber nicht auf diese Art und Weise.“

Seine Mannschaft hatte bei ihrem letzten Auftritt im alten Jahr einen ganz schwarzen Tag erwischt und wurde danach von Hassenfratz heftig ins Gebet genommen. „Unerklärlich“ fand Harry Milster diese Niederlage. „Da war die Mannschaft völlig von der Rolle“, sagt der langjährige Leiter der Fußballabteilung des TuS, betont aber auch, dass er „hochzufrieden“ sei mit dem, was das Team von Benny Hassenfratz in den Spielen bis zur Winterpause erreicht habe.

Plötzlich oben dabei

Zum Kreis der Titelkandidaten gehörten die Hohenecker nicht, als die Saison 2022/23 für sie am 7. August mit der Auswärtspartie in Bingen begann. Nachdem sie die Rheinhessen damals mit 2:1 bezwungen und anschließend in der Heimpartie gegen den Aufsteiger TuS Steinbach überzeugend mit 4:0 nachgelegt hatten, waren sie oben mit dabei. Getragen von diesem gelungenen Einstieg in die Runde, lief es weiterhin gut für den TuS. Vor allem auf eigenem Platz zeigte er sich als Macht und punktete sicher weiter. In dieser starken Phase schien es so, als könne man im Kampf um die oberen Tabellenplätze mitmischen.

Dabei konnten die Hohenecker auf ihren schnellen und ballgewandten Angreifer Sergen Tok bauen, der regelmäßig traf und es auf insgesamt elf Tore brachte. Mit den in den ersten zehn Spielen ergatterten 19 Punkten sei er „völlig zufrieden gewesen“, sagt Hassenfratz und benennt dann auch das Spiel, das den Aufwärtstrend der Seinen abrupt stoppte: die Partie in Baumholder. Deutlich mit 1:4 musste man sich da geschlagen geben. Zum ersten Mal in der Runde waren die Hohenecker auf eine der Topmannschaften der Liga getroffen und hatten überaus deutlich die Grenzen aufgezeigt bekommen.

Lehrgeld gezahlt

Danach folgte vor heimischer Kulisse das Duell mit dem wie in der vorigen Saison hochgehandelten SC Idar-Oberstein, das mit 1:2 verloren ging. Damit war der Heimnimbus gebrochen. Auch der nächste Auftritt auf eigenem Platz ging in die Binsen, chancenlos zog man gegen Marienborn mit 0:3 den Kürzeren. Diese Verlustpartien gegen das Spitzentrio der Liga, der VfR Baumholder führt souverän mit 46 Punkten vor der TuS Marienborn (38) und dem SC Idar-Oberstein (37) die Tabelle an, kommentiert Hassenfratz so: „Da haben wir Lehrgeld gezahlt.“ Aber auch gegen die TSG Bretzenheim, ein Team aus der unteren Tabellenregion, gerieten die Hohenecker zu Hause unter die Räder, unterlagen glatt mit 0:3.

Wären dann nicht die beiden Auswärtssiege gegen die Kellermannschaften Fußgönheim und Steinbach gefolgt, es hätte ziemlich trübe für den TuS ausgesehen. Nach diesen beiden Lichtblicken machten sich die Hohenecker berechtigte Hoffnungen auf einen erfolgreichen Jahresabschluss gegen Bingen. Aber der durch eine langwierige Verletzung aus der Bahn geworfene Tok traf nicht mehr, die Abwehr erklärte den eigenen Strafraum zur zweikampffreien Zone, und in Mittelfeld und Sturm lief nichts zusammen. Kein Wunder, dass am Ende eine Kanterniederlage stand.

Zum Start gegen FKP II

Das soll aber nicht das letzte Wort in dieser Spielzeit gewesen sein. Dem TuS bieten sich noch 14 Ligaspiele, um die Dinge wieder geradezurücken. Ernst wird es für ihn zum ersten Mal im neuen Jahr am 26. Februar. Da eröffnet er mit der Heimpartie gegen den FK Pirmasens II den zweiten Saisonteil.

Benny Hassenfratz wird die Mannschaft mit der ihm eigenen Akribie auf die kommenden Ligaaufgaben vorbereiten. Dabei steht ihm derselbe Kader wie zu Saisonbeginn zur Verfügung. Personell hat sich nämlich in der Winterpause weder in Sachen Neuzugänge noch Abgänge etwas beim TuS getan. Sollte sein Team die Runde auf einem Platz zwischen „acht und fünf“ abschließen, „dann“, sagt der TuS-Coach, „haben wir eine gute Saison gespielt“.

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