Kaiserslautern Hochschul-Studierende: Frische Ideen für früheres Lagerhaus
Im Wintersemester 2022/2023 hatten zwölf Studierende im Studiengang Innenarchitektur und fünf des Studiengangs Bauingenieurwesen Konzepte und Ideen zur Umnutzung des historischen Gebäudes in der Malzstraße 15 entwickelt. Als Besonderheit der Aktion stellte Professor Werner Glas, Projektleiter für den Fachbereich Bauen und Gestalten, heraus, dass es sich dabei um ein reales Projekt gehandelt habe anstatt um eine fiktive Herausforderung.
Bei dem Gebäude auf dem Gelände der Schuster und Sohn KG handelt es sich um ein 1860 als Malzwerk für die damals bis zu 40 Brauereien der Stadt errichtetes Sandsteingebäude in steiler Hanglage, das seit 60 Jahren ungenutzt geblieben ist. Die Studierenden waren gefordert, das erste Obergeschoss sowie das Erd- und Untergeschoss des siebenstöckigen Gebäudes zu gestalten.
Verschiedene Wohnformen werden berücksichtigt
Dem Gebäude sollte durch eine Umnutzung neues Leben eingehaucht werden. Fünf angehende Bauingenieure von Professor Markus Rühl überprüften zunächst die vorhandenen Holzstrukturen des Daches und der Geschosse auf ihre Tragfähigkeit und Sanierungsmöglichkeiten. In acht Projektgruppen machten sich danach zwölf Innenarchitektinnen daran, von der Einzel- über die Gemeinschaftswohnung bis hin zur Luxuswohnung verschiedene Möglichkeiten auszuarbeiten. Der geschichtliche Charakter des Gebäudes sollte dabei ebenso berücksichtigt werden wie die Verbesserung der Lichtsituation des im unteren Teil teilweise in den Fels eingegrabenen Gebäudes.
Mitte Februar hatten die Studierenden ihre Entwürfe bereits vor den Projektleitern und dem Beiratsmitglied Axel Wiesenhütter sowie dem Geschäftsleiter Immobilien bei Schuster und Sohn, Michael Fritzinger, präsentiert. Beeindruckt von der Kreativität der Entwürfe entschied das Unternehmen, alle zu honorieren und zu prämieren.
Sonderpreise vergeben
Die Hochschule nehme keine Aufträge von Unternehmen an und auch eine direkte Vermarktung stehe nicht an, betonte Projektleiter Glas ausdrücklich nach der Präsentation. Axel Wiesenhütter, der zusammen mit Michael Fritzinger alle neun Arbeiten mit einer Prämie würdigte, wollte indes nicht ausschließen, dass sich aus den Entwürfen durchaus etwas machen lassen könnte. Sonderpreise gingen an Eda Ilboga und Laura Juergens, die zweigeschossige Wohnungen und wieder sichtbare Sandsteinfassaden entworfen hatten. Sonnhild Camby hatte neben Einzelwohnungen auch Gemeinschaftswohnungen samt einer Erschließungszone konzipiert. Sara Nur Görgülüs hatte in ihrem Konzept auch luxuriöse Wohneinheiten berücksichtigt.