Wintersport Hoch gepokert, gescheitert und trotzdem gewonnen

Hat beim SchneeSport-Club Donnersberg Snowboardfahren gelernt: Tim Kägy.
Hat beim SchneeSport-Club Donnersberg Snowboardfahren gelernt: Tim Kägy.

Ein Nervenkitzel wurde für Tim Kägy, Snowboarder aus Bolanden, die Qualifikationsrunde bei den FISU Winter Games in Lake Placid, USA. Nachdem er in seiner Lieblingsdisziplin Slopestyle nicht das zeigen konnte, was er kann und durchgereicht wurde, wollte er es in der BigAir-Quali besser machen.

Auch wenn der 23-Jährige, der in Innsbruck studiert und für die Weltspiele der Universitäten nominiert wurde, wusste, dass der trickreiche Sprung auf der großen Schanze nicht seine beste Disziplin ist, hatte er trotzdem Hoffnungen. „Ich hatte mir ziemlich viele Gedanken gemacht, was ich machen will. BigAir ist nicht meine Stärke. Verglichen mit der Konkurrenz habe ich mir keine Chancen ausgemalt.“ Doch das Talent des SchneeSport-Clubs Donnersberg kam letztlich zu dem Schluss, dass er schließlich nur einmal bei einem solchen Rennen dabei sein wird und dass er noch einmal alles geben will. Im Training versuchte er einen Trick, den er noch nie im Schnee gemacht hatte, den Frontside 1080 mit drei Drehungen über die Linksachse. Als der Snowboarder an der Wettkampfpiste ankam, waren die Bedingungen alles andere als ideal. Das Licht war schlecht, „man hat nicht so gut die Strukturen gesehen, und es war noch dazu total eisig. Das hießt, wenn man fällt, tut es echt weh, was es nicht leichter macht.“

Tim Kägy überlegte und entschied sich dazu, es zu versuchen. „Ich war null aufgeregt, weil ich wusste, dass ich nichts zu verlieren habe.“ Beim ersten Versuch entschied er sich allerdings für die sichere Variante, den Frontside 720. Er stand danach sicher im Schnee, doch Kägy wusste, dass der Trick von der Schwierigkeit her nicht fürs Finale reichen wird. 49.50 Punkte bekam er dafür, war damit 14. von 18 Startern. Er probierte im zweiten Lauf den Frontside 1080 und hatte ausgerechnet im Wettbewerb seinen bisher besten Versuch. Doch dann scheiterte er bei der Landung. „Ich hatte den Trick komplett rum und bin dann leider weggerutscht“, hadert Kägy mit der vergebenen Chance aufs Finale, für das er hätte mindestens Zwölfter werden müssen. Er bekam nur 22.50 Punkte, landete auf Platz 16. Doch er sah schnell wieder das Positive. „Ich bin zufrieden. Ich habe bei den Bedingungen einen neuen Trick probiert. Hab ihn nicht gelandet, konnte ihn aber recht gut hinstellen. Damit bin ich zufriedener als im Slopestyle.“

Seine beiden deutschen Kollegen Moritz Breu und Leopold Frey haben es ins Finale geschafft. „Das heißt ich werde in der ersten Reihe stehen und sie mit Vollgas anfeuern“, freute sich Tim Kägy und genoss es weiter, dass er es als Quereinsteiger ohne Wettkampferfahrung geschafft hatte, bei einem so großen Event dabei zu sein.

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